Einkochen in der Spülmaschine: Gute oder schlechte Idee?

Einkochen in der Spülmaschine

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Du hast gehört, dass man im Geschirrspüler Lebensmittel haltbar machen kann und möchtest es ausprobieren? Wir verraten dir, ob Einkochen in der Spülmaschine klappt und was wirklich dahintersteckt.

Lebensmittel haltbar zu machen, hat spätestens seit den starken Preissteigerungen einen Boom erfahren. Ich mache es auch so. Gibt es am Bauernmarkt Tomaten im Angebot, schnappe ich zu und mache sie haltbar.

Wenn man sie richtig einkocht, sind sehr viele Lebensmittel unendlich lange haltbar. Lagern kann man sie bei Raumtemperaturen und würzen nach Belieben.

Ist der Hunger groß, nimmt man ein Glas aus dem Schrank und öffnet es. Ein paar frische Nudeln zur Tomatensoße und schon ist das Essen fertig.

Es gibt so viel, was für das Haltbarmachen von Nahrungsmitteln spricht.

Gut zu wissen: Lebensmittel heiß in Gläser zu füllen und einkochen ist nicht dasselbe! Beim Einkochen werden die gefüllten und geschlossenen Gläser noch mal für eine Zeit im Wasserbad erhitzt. Dabei entsteht ein Vakuum und alle Keime werden abgetötet. Das Lebensmittel ist jetzt unendlich lange haltbar. Marmelade wird übrigens nicht eingekocht – hier sorgt der Zucker für die Haltbarkeit.

Um den Prozess des Einkochens zu vereinfachen, gibt es immer wieder kreative Ideen.

Klassischerweise wird im Einkochautomaten, großen Kochtopf oder Backofen gearbeitet. Aber angeblich soll auch Einkochen in der Spülmaschine möglich sein.

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Was steckt dahinter? Wir haben es uns angesehen und verraten dir alles, was du darüber wissen musst!

Woher kommt der Trend des Einkochens im Geschirrspüler?

Klassisches Kochen in der Spülmaschine tauche im Jahr 2017 plötzlich als Trend auf und verbreitete sich rasch. Genauso wie der Trend Würsten im Wasserkocher zuzubereiten oder dünne Kartoffelscheiben zu toasten. Es dauerte nicht lange, da gab es auch die ersten Einkochrezepte für den Geschirrspüler.

Für Verbreitung des Trends sorgte die Italienerin Lisa Casali.

Grundsätzlich ist die Überlegung nicht ganz falsch: Ein Geschirrspüler heizt das Wasser stark auf und sorgt für gleichmäßige Verteilung des Wassers inkl. Dampf über einen bestimmten Zeitraum.

Er ist quasi wie eine großer Einkochtopf. Dabei soll sich die Spülmaschine für das Einkochen von Gemüse eignen. Aber auch Fleisch, Kartoffeln und Fisch wurden in einigen Videos gekocht.

So einfach ist es dann aber doch nicht.

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Kochen und einkochen in der Spülmaschine – das sind die Risiken

Begonnen hat der Trend mit klassischen Kochrezepten. So bereiteten viele YouTuber und Instagramer Kartoffeln in der Spülmaschine zu.

Sie werden darin vorgekocht und garantiert ganz sauber – war das große Versprechen. Auch für Fisch, den man in Alufolie einschlägt und in den Spüler legt, gibt es einige Rezepte. Dasselbe gilt für Fleisch.

Davon raten wir aber ganz entschieden ab.

Einkochen in der Maschine, im Topf und im Backofen (auch davon rate ich eher ab) funktioniert, weil beim Einkochen der Luftdruck im Inneren des Glas anders ist als im Topf. Dadurch entsteht ein Vakuum, das dafür sorgt, dass Soßen und Co sicher eingekocht werden.

Bei den durchgehend hohen Temperaturen werden Bakterien und Keime abgetötet – das dauert je nach Nahrungsmittel entweder länger oder kürzer (meist zwischen 30 und 120 Minuten). Und schon ist das Einkochgut haltbar.

Warum sollte man nicht in der Spülmaschine einkochen?

Wir raten ganz entschieden davon ab, in der Spülmaschine einzukochen. Dafür gibt es gleich mehrere Gründe.

Temperaturschwankungen: Wer im Ofen, Topf oder dem Einkochautomaten einkocht, der achtet darauf, dass das Wasser durchgehend kocht. Im Geschirrspüler kannst du diesen Prozess nicht steuern. Eingekocht werden muss immer in kochendem Wasser. Der Geschirrspüler erhitzt das Wasser meist weniger als 100°.

Außerdem unterliegt eine Spülmaschine natürlichen Temperaturschwankungen während der einzelnen Programme.

Inhalt kühlt aus: Im Kochtopf hast du durchgehend dieselbe Temperatur im Glas, das du einkochen möchtest. Ein Geschirrspüler kühlt dazwischen immer wieder ab. Das sorgt dafür, dass die Gläser und der Inhalt nicht dieselbe Kerntemperatur halten können.

Einkochzeit: Für alle Lebensmittel gibt es spezielle Einkochzeiten. Reine Tomatensoße mit Kräutern liegt etwa bei 30 Minuten, was auch für Obst gilt. Fleisch braucht hingegen 2 Stunden. In der Spülmaschine kannst du das nie so genau steuern.

Salz und Klarspüler: Im Geschirrspüler können Reste von Klarspüler und Salz vorhanden sein. Sie können die Dichtungen der Einkochgläser angreifen.

Kann man im Geschirrspüler kochen?

Auch davon raten wir dir ganz entschieden ab. Einen Fisch in Alufolie zu wickeln und im Geschirrspüler zu dämpfen, ist sehr unhygienisch. Selbst in der saubersten Spülmaschine sind immer Reste von Klarspüler, Salz und Geschirrspültab. Außerdem können Geschirrspüler Keime und Bakterien enthalten.

Nicht mal für das Waschen von Kartoffeln würde ich dieses Gerät verwenden. Wenn du nicht gerade eine ganze Fußballmannschaft mit Kartoffeln versorgen musst, dann ist das Schälen von Kartoffeln kein wirklicher Aufwand. Übrigens: Die meisten Kartoffeln kann man mit Schalen essen!

Welche Alternativen gibt es zum Einkochen in der Spülmaschine?

Am sichersten ist das Einkochen von Nahrungsmitteln, wenn du dir einen Einkochautomaten zulegst. Bei kleineren Mengen macht es auch ein 10 Liter Kochtopf, den du mit Wasser füllst und anschließend die Gläser darin zum Kochen bringst.

Beginnst du gerade erst, dich mit dem Thema zu beschäftigen, dann rate ich dir zum Einkochen im Kochtopf. Eine ganz genaue Anleitung für Anfänger kannst du dir hier ansehen: „So kochst du im Kochtopf ein – eine Schritt für Schritt Anleitung„.

Jede Methode ist aber nur so sicher, wie du dich an die Einkochzeiten hältst. Diese kannst du dir hier ansehen: „Tabelle Einkochzeiten für Lebensmittel„.

Wer auf den Geschmack gekommen ist und größere Mengen haltbar machen möchte, der kann sich für etwa 100 Euro einen Einkochautomaten zulegen.

Vom Einkochen im Backofen raten viele Experten ab – genauso wie vom Geschirrspüler.

Unser Fazit

Einkochen in der Spülmaschine ist ein Trend, den ich persönlich nicht empfehlen und ausprobieren würde. Letztlich entscheidet jeder selbst, ob er das Risiko eingehen möchte oder nicht.

Wenn du im Topf oder im Einkochautomaten einkochst, kannst du dir sicher sein, dass das Glas keimfrei ist und ein Vakuum zieht.

Viel Spaß beim Einkochen :)

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