Birnen einkochen: So einfach klappt’s ohne Zucker

Mit dem Herbst kommt die Birnensaison. Wer mit einem überfleißigen Birnenbaum gesegnet ist, hat allerdings bald ein Problem. Die süßen Früchtchen drohen schlecht zu werden. Wenn du deine Birnen einkochst, machst du sie lange haltbar.

Vor allem in der klassischen Küche sind Birnen überall zu finden. Egal, ob als Süßspeise oder als fruchtige Beilage zu Wild oder anderen Fleischeintöpfen.

Der Klassiker: Birnenhälften gefüllt mit Preiselbeermarmelade zum Essen reichen.

Aber nicht nur in den klassischeren Gerichten sind Birnen ein Hit. Man kann die süße, pausbäckige Frucht das ganze Jahr über für Vieles nutzen. Vorausgesetzt man schafft es Birnen haltbar zu machen.

Auch, wenn das Obst eingekocht ist, macht es sich hervorragend in Kuchen und schmeckt super zu einem Schokopudding oder süßen Speisen wie Kaiserschmarrn mit Haferflocken. Birne lässt einer jeden Naschkatze das Herz höher schlagen.

Um Birnen haltbar zu machen und sie immer schnell zur Hand zu haben, kannst du Birnen einkochen.

Selbstgemachtes Birnenmus schmeckt unheimlich lecker und verleiht vielen Speisen das gewisse Etwas.

Wir möchten dir heute zeigen, wie du ohne Zucker Fruchtmus zubereitest und haltbar machst.

Wie kann man Birnen haltbar machen?

Birnen sind lange haltbar, wenn man einen kühlen und dunklen Aufbewahrungsort hat. Früher wurden sie oft den ganzen Winter lang im Keller gelagert. Leider hat kaum jemand so einen Keller zur Verfügung. Aber man kann Birnen auch haltbar machen.

Du kannst frische Birnen

• kleinschneiden und einfrieren
• dörren
• Marmelade machen
• oder einkochen (Kompott oder Fruchtmus)

Die bewährteste Methode ist das Einkochen von Birnen. Dadurch sparst du dir Platz im Tiefkühler und bei einem Stromausfall können eingekochte Nahrungsmittel nicht verderben.

Du kannst sie in ganzen Stücken einkochen oder noch praktischer: Ein Fruchtmus zubereiten.

Anders als bei Marmelade bist du mit einem reinen Mus viel flexibler. Du kannst es später zum Backen verwenden, pur löffeln oder als Mus zu Süßspeisen reichen.

Kann man Obst auch ohne Zucker einkochen?

Frische und reife Früchte können ohne Zucker eingekocht werden. Sie enthalten mehr als genug Fruchtzucker, der für Aroma sorgt. Wer auf Haushaltszucker verzichtet, der sorgt dafür, dass das eingekochte Obst viel gesünder ist und auch besser im Geschmack.

Tipp: Wenn du Birnen haltbar machen möchtest, solltest du sei etwa eine Woche vor der Vollreife ernten und dann nachreifen lassen.

Was spricht dafür, Birnen einzukochen?

Birnen einkochen, ist wirklich keine Hexerei. Die einfachste und schnellste Möglichkeit, die Früchte haltbar zu machen, ist in Form von Mus. Das Birnenmus ist im Handumdrehen zubereitet und in gerade mal 30 Minuten eingekocht. Du musst es nicht kaufen.

Beim Einkochen werden Keime und fäulnisfördernde Enzyme abgetötet.

Wer aufs Birnen einkochen setzt, spart sich eine ganze Menge Haushaltszucker. In den meisten fertigen Gläsern Birnenmus steckt nämlich eine große Portion davon.

Dabei muss das gar nicht sein. Birnen enthalten eine große Menge Fruchtzucker. Je reifer sie sind, desto schmackhafter sind die eingekochten Früchte.

Wenn du wie ich ein kleines Bäumchen hast, das etwa alle 2 Jahre sehr viel trägt, dann lohnt es sich erst recht, die Früchte haltbar zu machen. So kannst du im darauffolgenden Jahr genüsslich Birnenmus essen, während der Baum seine Verschnaufpause macht. Kleine Kinder lieben selbst gemachtes Fruchtmus – du kannst dir dabei ganz sicher sein, was wirklich ins Glas kommt.

Obendrein kann man Birnenmus im Supermarkt oft leider nicht kaufen. Größtenteils gibt es Apfelmus in riesigen Mengen und Variationen. Die Birne bleibt auf der Strecke.

Naschkatzen freuen sich übrigens bestimmt über ein selbst gemachtes Geschenk von dir! Was könnt da besser sein als ein DIY Birnenmus mit besonders viel Liebe? :)

So verwendest du Fruchtmus als Eiersatz!

Was du wissen musst, bevor du mit Birnen einkochen startest

Wenn du zum ersten Mal einkochst, gibt es ein paar Basics, die du kennen solltest. Lass sie uns mal im Detail ansehen. Sehr ausführliche Informationen zum Haltbarmachen von Nahrungsmitteln durch Einkochen habe ich in einem separaten Blogbeitrag festgehalten.

Die Gläser fürs Birnenmus

Für das Birnenmus brauchst du Gläser, die sich luftdicht verschließen lassen und denen hohe Temperaturen nichts ausmachen.

Am praktischsten ist es, Marmeladengläser oder Gläser von Essiggurken zu sammeln. Wenn man früh genug damit anfängt, hat man ausreichend Gläser für das Mus und kann ordentlich Geld sparen. Man nennt diese Gläser übrigens Schraubgläser.

Die klassischen Einkochgläser der Firma Weck heißen Weckgläser. Diese wurden nur zum Zweck des Einkochens konstruiert. Von den Weckgläsern kommt auch der Begriff einwecken.

Egal, was für eine Art von Glas man nimmt. Alle sollten in guten Zustand sein, keine Risse haben oder schlecht schließbare Deckel. Bei Weckgläsern musst du darauf achten, dass der Gummi noch in Ordnung ist.

Ein gutes Glas zeichnet sich dadurch aus, dass es fest verschließbar ist und dass man darauf ein Etikett anbringen kann, um das Glas zu beschriften. Denn irgendwann verliert man ohne Beschriftung den Überblick. Ich habe deshalb online gut verschließbare Einmachgläser* im großen Stil gekauft und verwende sie nun jetzt schon seit einigen Jahren.

Je nach Haushaltsgröße kann es sich lohnen, größere oder kleinere Gläser zu nutzen. Für mich sind Gläser mit 200 bis 250 ml Volumen gerade richtig groß.

Die Gläser müssen vor dem Einkochen sterilisiert werden. Wie das gelingt, das erkläre ich in einem eigenen Blogbeitrag sehr detailliert. Schau mal hier vorbei „Nur so sterilisierst du Gläser zum Einkochen richtig„.

Lege dir am besten eine Ladung gut verschließbare Einmachgläser* zu. Wenn du erst mal auf den Geschmack des Einkochens gekommen bist, wirst du immer zu wenig Gläser haben. So geht es mir zumindest. Da wird dann rasch mal eine Partie

• Tomatensoße eingekocht
• Rote Bete  Salat eingeweckt oder
• klassisches Apfelmus ins Glas gefüllt.

Muss ich Birnen schälen?

Du musst die Früchte nicht schälen. Verzichtest du darauf, kannst du dir sehr viel Zeit sparen. Rein optisch wird das Mus ohne Schale etwas heller – vor allem, wenn man dunkleren Birnen verwendet. Am Geschmack ändert die Schale nichts. Bei sehr reifen Früchten ist das Schälen sehr schwierig – ich verzichte darauf.

Wenn dir das aber egal ist, entfernst du nur das Kerngehäuse und den Stiel. Falls du dich für die Variante mit Schale entscheidest, musst du die Birnenstücke mit einem leistungsstarken Stabmixer* besonders gründlich pürieren. Es klappt aber auch in einer Küchenmaschine.

Fürs Birnen einkochen, müssen sich die Früchte in einem ausgezeichneten Zustand befinden. Überreifes Obst, das schon anfängt, dunkle Flecken zu bekommen, kannst du verwenden. Entferne aber die dunklen Stellen.

Es gibt unzählige Birnensorten – alle eignen sich zum Einkochen. Und für alle nimmt man dasselbe Rezept. Es kann nur sein, dass einige mehr Zimt* benötigen als andere. Aber das kannst du vor dem Abfüllen bei einer Kostprobe entscheiden.

Lecker: Amaranth Porridge mit Birnen

Heiß abfüllen ist nicht einkochen

Ja, man hört und liest es immer wieder. Aber nur weil du Birnenmus heiß in ein Glas füllst und es verschließt, ist es noch nicht eingekocht.

Einkochen bedeutet, das Birnenmus 30 Minuten lang in einem Topf mit kochendem Wasser haltbar zu machen. Bei diesem Vorgang tötest du alle Keime und Bakterien ab. Das Mus bleibt dadurch mindestens ein Jahr lang haltbar – meisten aber noch viel länger.

Ich habe schon Mus gegessen, das 3 Jahre alt war. Wer richtig einkocht, kann es nahezu unendlich lange haltbar machen.

Fürs Haltbarmachen von Birnenmus sind 3 Schritte nötig:

1. Birnenmus zubereiten
2. Fruchtmus abfüllen
3. Birnen einkochen ohne Zucker

Welche Utensilien brauche ich fürs Birnen einkochen?

Bevor du mit dem DIY Birnenmus loslegst, solltest du dir alle Utensilien zurecht legen.

Denn du musst dann ziemlich schnell sein, um das Mus heiß abzufüllen. Je besser du dich darauf vorbereitest, desto sauberer arbeitest du und schneller fertig bist du natürlich auch.

• 1 Kochtopf – besser hoch als breit, damit es nicht so spritzt
• Scharfes Messer und Brett
• Stabmixer
• Gut verschließbare Einmachgläser*
• Trichter
• Gewürze (besonders lecker: Vanille, Zimt*, Nelke)

Alle Utensilien müssen vollkommen sauber sein. Anderenfalls gefährdest du die Haltbarkeit der Lebensmittel.

Wenn du es liebst Gemüse, Obst und mehr einzukochen, dann empfehle ich dir das Buch die Einmachbibel bei Amazon* anzusehen. Du findest darin 325 Rezepte und Tricks zum Einkochen, Einlegen und Fermentieren.

Ich habe mir selbst die Einmachbibel bei Amazon* bestellt und sie seit vorigem Jahr im Einsatz. Ich habe schon sehr viele Rezepte daraus zubereitet wie selbst eingelegte saure Gurken, Tomatensoße und Bratapfelaufstrich.

Gut zu wissen

Oft wird empfohlen, die Gläser danach noch 5 Minuten auf den Kopf zu stellen. Dieser Tipp kommt aus Zeiten, in der die Hygiene noch nicht so weit war.

Die Annahme war, dass man mögliche Bakterien im oberen Bereich des Glases durch die Hitze der pürierten Früchte abgetötet. Leider ist meistens das Gegenteil der Fall. Das Mus lagert sich im Gewinde des Glases ab und wird dadurch schneller schlecht. Luft kann eindringen und für Schimmel sorgen.

Du solltest darauf verzichten. Viel wichtiger ist der nächste Schritt: Birnen einkochen.

Rezept: Hausgemachtes Apfelmus ohne Zucker

Birnen haltbar machen durch Einkochen

Das heiße Mus im Glas ist noch nicht eingekocht. Der Prozess des Einkochens sorgt dafür, dass sich ein Vakuum im Glas bildet und das Mus nicht schlecht werden kann. Außerdem werden durch das Kochen alle Keime abgetötet, die für Schimmel sorgen könnten.

Am einfachsten gelingt es in einem Einkochtopf. Ich habe aber selbst auch keinen und verwende einen großen Kochtopf dafür. Klappt genauso gut.

• Lege ein Geschirrtuch in den Kochtopf. Fülle warmes Wasser in den Topf und stelle die Gläser so ins Wasser, dass sie zu 2/3 mit Wasser bedeckt sind.
• Deckel auf den Topf geben und Herdplatte einschalten.
• Deine Gläser sollten 30 Minuten lang im kochenden Wasser stehen, damit die Birnen eingekocht sind. Die Einkochzeit beginnt, wenn das Wasser kocht, nicht früher!
• Hole die Gläser aus dem Wasser – Achtung: Sehr heiß! – und lass sie bei Raumtemperatur abkühlen. Der Deckel der Gläser sollte sich nun innerhalb der nächsten 24 Stunden nach unten ziehen.
• Ab jetzt können sie in den Vorratsschrank.

Bei welcher Temperatur kocht man Birnen ein?

Du kannst Birnen im Einkochtopf einwecken. Oder den Backofen verwenden.

Früchte werden immer 30 Minuten bei 100° im Kochtopf eingekocht. Im Backofen sind 180° und 30 Minuten nötig.

Backofen:

• Stelle die Gläser in eine Form, die du mit Wasser befüllst – sie müssen mindestens zur Hälfte im Wasserbad stehen
• Schalte den Ofen ein
• Wenn die Bläschen in den Gläsern nach oben steigen, schaltest du den Ofen ab
• Lass die Gläser jetzt 30 Minuten im Ofen stehen, ohne die Tür zu öffnen

Meiner Erfahrung nach ist das Einkochen im Backofen nicht so sicher wie das im Kochtopf. Ich koche deshalb immer im Kochtopf ein!

Wie lagere ich Birnenmus richtig?

Lagere die Gläser dunkel. Helligkeit und vor allem direktes Sonnenlicht verringern die Haltbarkeit. Ein kalter Keller ist nicht nötig. Alles, was eingekocht wird, bleibt auch bei Raumtemperatur haltbar z.B. im Vorratsschrank oder der Speisekammer.

Jetzt ist dein Mus mindestens ein Jahr lange haltbar. Ich habe aber auch schon Gläser geöffnet und gegessen, die mehr als zwei Jahre alt waren. Sie haben geschmeckt wie frisch. In Foren berichten Nutzer, dass sie Obstmus verspeist haben, das bereits über 5 oder 10 Jahre alt war.

Wie immer gilt: Schauen, riechen, kosten, bevor in großen Mengen zugelangt wird.

Gut zu wissen: Obst und Früchte aller Art werden immer 30 Minuten lang eingekocht. Du kannst auch viele andere Rezepte einkochen, wie Tomatensoße mit Zwiebeln – das dauert dann aber mindestens 90 Minuten. Wenn du dir unsicher bist, schau hier vorbei: „Einkochen im Kochtopf + Einkochzeiten als Tabelle“

Welche Birnensorte ist am besten zum Einkochen?

Grundsätzlich lassen sich alle Birnensorten durch Einkochen haltbar machen. Je nachdem, welche Birnen du zur Hand hast – alle können im Glas landen. Am besten geeignet sind allerdings Kochbirnen. Ihr Fruchtfleisch ist etwas bissfester, sie zerfallen also nicht, wenn du sie im Ganzen einweckst. Zudem sind sie vergleichsweise klein.

Wichtig ist, dass sie nicht faul sind oder viele braune Stellen haben.

Zu wenig reif – also grün und hart – sollten sie auch nicht sein. Dann wird das Birnenmus sauer und nicht lecker süß. Birnen kannst du nachreifen lassen, indem du sie bei Raumtemperatur ein paar Tage liegen lässt. Ich lege sie dafür schön einzeln nebeneinander hin, damit sie nicht beschädigt werden.

Wer Birnen in Stücke einkochen möchte, der sollte sie eine Woche vor der Vollreife verarbeiten. Also dann, wenn sie bereits leichte Süße entwickelt haben, aber nicht matschig sind. So bleiben die Birnenstücke im Glas erhalten.

Warum sind Birnen überhaupt so gesund?

Birnen haben viel mehr Ballaststoffe als die meisten anderen Obstsorten. Ballaststoffe sind wichtig für den Verdauungsapparat. Außerdem halten sie uns lange satt.

Besonders wenn die Tage kürzer werden, werden die Vitamine der Birne dringend gebraucht. Sie zeichnet sich durch Vitamin A und C aus. Zudem beinhalten Birnen Mineralstoffe wie Zink, Kupfer, Magnesium und Phosphor. Wenn das nicht ein Grund fürs Birnen einkochen ist?

Obendrein enthalten Birnen wenig Fett, sind leicht verdaulich und enthalten Kalium und Kalzium. Das regt den Stoffwechsel an und wirkt entwässernd.

Wer nach dem Haltbarmachen noch Früchte übrig hat, der kann sich an diese saftige Birnentarte mit Lavendel wagen.

Und weil das alles so wunderbar klingt, verwandeln wir das Birnenmus ganz flott in ein schnelles und gesundes Dessert.

Schicht Dessert mit Birnenmus

Nach dem erfolgreichen Birnen einkochen hat man viel leckeres Mus. Eine Verwendungsmöglichkeit ist dieses Dessert. Das Tolle daran: Es geht supereinfach, extrem schnell fertig, gesund und lecker. Was will man mehr? Das Rezept reicht für 2 Portionen.

Zutaten:

• 4 EL Haferflocken
• 4 EL gehackte Nüsse
• 1 EL Honig
• 4 EL Birnenmus
• 4 Pflaumen
• 1 Becher griechischer Joghurt
• 1 Prise Zimt*

Zubereitung

Brate Haferflocken und gehackte Nüsse in einer Pfanne an. Wichtig: ohne Öl!

Gib den Honig dazu und fülle die unterste Schicht ein.

Schneide die Pflaumen klein und gib sie ins Glas.

Es folgen das Birnenmus und schließlich das Joghurt. Obendrauf gibt’s noch einen Klecks Birnenmus und Zimt*. Fertig!

Tipp: Overnight Oats

Birnenmus passt auch wunderbar zu Overnight Oats. Das Grundrezept für die beliebten Overnight-Oats sind Haferflocken und Flüssigkeit (meist Milch) im Verhältnis 1:2.

Und sobald das Grundrezept steht, kannst du dich austoben. Zum Beispiel mit Birnenmus, Pflaumen und Äpfeln als herbstliche Variante. Schmeckt echt genial :) . Nicht auf Zimt* vergessen, das gibt dem Ganzen einen noch herbstlicheren Anstrich.

Unser Fazit

Wer Birnen einkochen möchte, der sollte das unbedingt machen. So hat man sehr lange etwas vom leckeren Geschmack der gesunden Früchte.

Du kannst damit jedes Dessert verfeiern. Aber das Mus auch einfach nur mal mit Joghurt mischen. Schon hast du einen leckeren Nachtisch.

Gutes Gelingen!

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