Weidenrinde Tinktur selber machen: So einfach und so wirkungsvoll!

Weidenrinde Tinktur selber machen

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Du möchtest eine Weidenrinde Tinktur selber machen, bist dir aber noch unsicher, wie du dabei vorgehen sollst? Dann bist du hier richtig! Ich erkläre dir Schritt für Schritt, wie du dieses tolle Hausmittel herstellst und wofür du es einsetzen kannst.

Ich habe gerade eine einjährige Ausbildung zur diplomierten Heilkräuterpädagogin hinter mir. Oh, was war das spannend! Ich bin ja immer schon ein großer Fan von Hausmitteln, aber ich durfte noch unglaublich viel Neues lernen. 🤩😊

Etwas, das mich sehr fasziniert hat ist, wie man eine Weidenrinde Tinktur selber machen kann. Und weil ich das ohnehin testen wollte, habe ich hier für dich alles festgehalten, was du darüber wissen musst.

So habe ich, für mich, ein tolles Hausmittel gegen Kopfschmerzen gefunden, das ist jetzt bestimmt öfter herstellen werde.

Ich erkläre dir heute, wie du Schritt für Schritt vorgehen und worauf du achten musst. Außerdem natürlich, wie du die Tinktur richtig anwendest und bei welchen Wehwehchen schon die alten Ägypter auf die Weide geschworen hat. 🙂☝️

Weiden galten schon vor Jahrtausenden als magischer Baum und waren für ihre heilende Wirkung bekannt. Sie stehen als Symbol der Ewigkeit und dafür, dass sie sich ständig erneuern.

Weltweit gibt es über 450 verschiedene Arten von Weiden – von kleinen Zwergsträuchern bis hin zu 30 Metern hohen imposanten Baumriesen.

Bei uns in Europa haben sich vor allem drei Weiden als Heilpflanzen einen Namen gemacht. Die Reif-Weide, die Silber-Weide und die Purpur-Weide. Die heilenden Wirkungsstoffe sollen sich vor allem in der Rinde ein- bis dreijähriger Triebe im Frühling und Herbst verstecken.

Wofür wird eine Tinktur aus Weidenrinde eingesetzt?

Schon meine Oma wusste um die Heilkraft der Weide und hat daraus immer eine Tinktur angesetzt. Die Weidenrinde Tinktur setzte sie als Hausmittel ein:

  • um Fieber zu senken
  • um Entzündungen zu hemmen
  • und um Schmerzen zu linden

Forscher konnten nachweisen, dass die Wirkung der Weide schon in der Steinzeit bekannt war. Die ersten richtigen Rezepte für selbst gemachte Medizin stammen aus Überlieferungen auf Tontafeln aus dem Alten Ägypten. In den Aufzeichnungen ist zu lesen, dass die Weidenrinde gegen Entzündungen, schmerzende Wunden und Schwellungen zum Einsatz kam.

Die Germanen und Kelten kochten Weidenzweige aus und fertigten aus dem Sud Umschläge, um schmerzende Glieder oder schlecht heilende Wunden zu behandeln.

In den Aufzeichnungen von Hildegard von Bingen ist zu lesen, dass die Weidenrinde bei Blutung, Fieber, Gicht, Rheuma und Harnleiden zum Einsatz kam.

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Auch bei chronischen Schmerzen wie Arthritis, Gicht oder Arthrose wird sie von einigen eingenommen.

Wir können uns die Wirkung der Weide zunutze machen, wenn wir sie als Tee oder Tinktur zu uns nehmen.

Achtung: Dieses Hausmittel ersetzt keinen Arzt! Ob es bei dir wirkt, kann ich nicht sagen. Ich weiß nur, dass es bei meiner Oma immer gut geholfen hat, deswegen möchte ich es ausprobieren.

Ich habe viele Hausmittel meiner Oma im Einsatz, die bei mir sehr gut wirken. Etwa getrocknete Heidelbeeren gegen Durchfall oder Honig, Salbei und Co als Hausmittel gegen Halsschmerzen. Und einer meiner Favoriten: Apfelessig gegen unreine Haut und Pickel!

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Schneide die dünnen Äste für die Weidentinktur im Frühling oder Herbst.

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Anleitung: Weidenrinde Tinktur selber machen

Bei einer Tinktur legt man frisches oder getrocknetes Pflanzenmaterial in Alkohol ein. So werden die Inhaltsstoffe der Pflanze auf den Alkohol übertragen. Diese Tinktur kann man dann als Tropfen pur oder in einem Glas Wasser zu sich nehmen.

Wichtig: am meisten Wirkstoffe stecken in jungen Weidenästen. Sie sollten maximal drei Jahre alt sein. Ich sammle sie deshalb im Frühling – je nach Wetter ab Mitte Februar. Eben genau dann, wenn die jungen Äste zu sprießen beginnen. Ich mische einjährige, zweijährige und dreijährige Äste. Dreijährige Weidenruten sind etwa so dick wie der kleine Finger.

Wenn du später sammeln gehst: Entferne die Blätter. Wir brauchen nur die Rinde.

Zutaten:

  • Alkohol mindestens 70 %
  • Eine Handvoll frische Weidenrinde

Außerdem: ein Korb oder Säckchen zum Sammeln, ein scharfes Messer, ein Schraubglas und später eine kleine Apothekerflasche mit Pipette*.

Ich kann dir leider keine genauen Mengenangaben geben, da ich die Weidenrinde nicht abgewogen habe. Ich schäle so viel Rinde ab, dass ich etwa eine Handvoll davon habe.

Zubereitung:

  • Halte Ausschau nach Weiden. Schneide etwa die oberen 20 cm von jungen Ästen ab. Ich gebe sie in einen Korb oder ein Säckchen.
  • Zuhause angekommen, schälst du die feine Rinde von den Ästen. Ich nehme dafür ein scharfes Messer. Ziehe die Rinde von der Schnittstelle nach oben ab und schneide sie klein.
  • Sehr dünne Ästchen aus diesem Jahr kannst du auch als ganzes ins Glas geben, schneide sie aber klein und fein auf.
  • Gib die Rinde in ein Schraubglas und fülle mit Alkohol auf.
  • Die Pflanzenteile müssen vollkommen mit Alkohol bedeckt sein.
  • Schon nach nicht mal 30 Minuten merkst du, dass sich der Alkohol grünlich verfärbt.
  • Stelle das Glas an einen hellen (wichtig: nicht sonnig!) Ort und schüttle die Tinktur jeden Tag.
  • Wenn du eine Weidenrinde Tinktur selber machen möchtest, musst du jetzt warten. Es dauert mindestens 6 Wochen, bis die pflanzlichen Wirkstoffe von der Weide auf den Alkohol übergehen.

Abfüllen:

  • Der Alkohol sollte jetzt eine grünlich bräunliche Farbe haben.
  • Gieße die Tinktur durch ein Sieb, um die Pflanzenteile zu entfernen. Es kann sinnvoll sein, wenn du den Auszug durch einen Kaffee- oder Teefilter gießt.

Wichtig: verdünnen!

Ich verdünne die Tinktur mit Leitungswasser, bis sie einen Alkoholgehalt von 40 % hat. Pur ist der Alkohol viel zu scharf. Du kannst die Tropfen aber auch erst direkt vor dem Einnehmen in ein Glas Wasser geben und verdünnen.

Lagere die Weidenrinde Tinktur in einer dunklen Flasche mit Pipette.

Weidentinktur selber machen
Die Rinde lässt sich am besten mit einem scharfen Messer von den Ästchen lösen.

Wie nehme ich Weidenrinden Tinktur richtig ein?

Gut zu wissen: Ich habe in meiner Ausbildung gelernt, dass es etwas dauert, bis die Wirkung der Weide eintritt – da ist allerdings von Person zu Person unterschiedlich. Du musst mit mindestens 30 Minuten rechnen, im schlimmsten Fall bis zu zwei Stunden.

Dafür wirkt sie dann aber auch besonders lange. Ich bin schon gespannt 🙂

Diese Anwendungsempfehlung ist nur ein Richtwert. Wenn du Beratung brauchst, musst du dich an einen Heilpraktiker, Arzt oder Apotheker wenden.

Ich persönlich nehme 20 Tropfen zu mir. Dafür gebe ich sie in 250 ml Wasser, weil die Tinktur durch ihren hohen Gerbstoffgehalt bitter schmeckt. Ich trinke das Glas in einem Zug. Die Wirkung tritt verspätet ein, soll dafür aber bis zu 12 Stunden lang anhalten.

Achtung Allergiker

Bitte stelle vor dem Herstellen der Tinktur sicher, dass du nicht auf Weiden allergisch reagierst. Ich bin weder Medizinerin noch Kosmetikerin, sondern einfach ein riesiger Fan von allem, was uns die Natur zur Verfügung stellt.

Alle meine Aussagen über Wirkungsweisen und Eigenschaften der Weide sind meine persönliche Erfahrung und keine Heilversprechen. Ich kann dir nicht garantieren, dass deine Probleme dadurch gelindert werden.

Mein Beitrag ist kein Ersatz für eine Diagnose durch einen Arzt oder Therapeuten. Wenn du diese Weidenrinde Tinktur selber machen möchtest, tust du das auf eigene Gefahr – das gilt auch für die Einnahme der Tinktur!

Weidentinktur Anleitung
Die angesetzte Tinktur verfärbt sich schon innerhalb weniger Stunden nach dem Ansetzen giftgrün und wird später dann braun.

Welche Inhaltsstoffe enthalten Weiden?

Anfang des 19. Jahrhunderts konnten Chemiker endlich nachweisen, warum die Weide so ein tolles Hausmittel ist. Sie konnten den Hauptwirkstoff der Weidenrinde – das Phenoglucosid Salicin nachweisen.

Wenn wir Salicin zu uns nehmen, wird es in unserer Leber zu Salicylsäure umgebaut und dadurch aktiviert. Es entfaltet hier seine schmerzlindernde, entzündungshemmende und fiebersenkende Wirkung.

Salicylsäure ist übrigens derselbe Wirkstoff, den du in Aspirin findest. Es handelt sich dabei um ein Schmerzmittel. Damit die Tinktur gut wirkt, brauchst du Rinde mit hohem Salicingehalt. Er muss laut dieser Studie mindestens bei 1,5 Prozent liegen. Hohe Konzentrationen davon findest du in der Purpur-Weide (6 bis 8,5 Prozent) und in der Reif-Weide (5 bis 5,6 Prozent).

Lange ging man davon aus, dass rein die Salicylsäure für die Wirkung der Weide verantwortlich ist. Eine Studie der Universität Tübingen konnte aber nachweisen, dass es das Zusammenspiel aus der Salicylsäure und weiteren sekundären Pflanzenstoffe ist.

Dazu zählen etwa die Flavonoide Isoquercitin, Kaempferol oder Quercitin. Flavonoiden wirken antioxidativ, entzündungshemmend, krebsvorbeugend. Die Gerbstoffe sorgen für den bitteren Geschmack der Rinde und haben einen antimikrobielle Wirkung.

Sobald im 19. Jahrhundert Salicylsäure erforscht war, wandte man sich von der Naturmedizin ab und produzierte Medikamente in großem Stil und auf synthetische Weise. Dabei weiß man heute, wie viele Nebenwirkungen Medikamente haben können.

Ich möchte deshalb den umgekehrten Weg für mich gehen. Ich möchte versuchen, wieder mehr Hausmittel einzusetzen.

Ein Projekt, das für mich besonders spannend geklungen hat, ist dieses natürliche Mittel gegen Kopfschmerzen aus der Rinde der Weide herzustellen. Ich werde ab jetzt meine Weidenrinde Tinktur selber machen und dir etwas später noch meine persönlichen Erfahrungswerte nachliefern. Jetzt heißt es erst mal 6 Wochen warten und hoffen, dass meine Tinktur genauso gut wird, wie die meiner Oma.

Weidenrindetinktur Anleitung Rezept
Nach dem Verdünnen ist die Weidenrindetinktur hellbraun und bereit für den Einsatz.

FAQ – die häufigsten Fragen

Kann ich die Tinktur schneller zubereiten?

Du möchtest nicht 6-8 Wochen warten, bis die Tinktur fertig ist, sondern die Weiderinden Tinktur schnell selber machen? Dann empfehle ich dir, die Rinde mit einem Gemüsezerkleinerer oder einer leistungsstarken Küchenmaschine zu zerkleinern.

Je kleiner die Pflanzenteile, desto schneller die Extraktion. Hier reichen oft schon 7 Tage aus, um alle wichtigen pflanzlichen Inhaltsstoffe auszuziehen. Ich lasse meine Tinkturen aber immer länger stehen, außer ich brauche in der Zwischenzeit etwas davon.

Bei mir stehen selbst gemachte Tinkturen auch mit zerkleinerten Pflanzenteilen mindestens 4 Wochen.

Wie schmeckt die Tinktur?

Wenn du Weidenrinde Tinktur selber machen und einnehmen möchtest, solltest du dich auf einen herben und bitteren Geschmack einstellen. Dafür sind die vielen Gerbstoffe verantwortlich. Deshalb gebe ich die Tropfen in ein Glas Wasser und trinke es zügig aus.

Du kannst sie auch in den Tee geben, achte aber darauf, dass er maximal lauwarm ist.

Darf ich meinem Kind Weiderinde Tinktur geben?

Meine Oma hat uns als Kindern immer Weidenrinden Tinktur gegeben. Ich kann mich noch genau erinnern: Man nimmt etwa einen Tropfen pro Lebensjahr des Kindes.

Wegen des bitteren Geschmacks kannst du die Tinktur in Saft oder Tee geben. Wenn du unsicher bist, halte Rücksprache mit deinem Kinderarzt.

Wie schnell wirkt die Kopfweh-Tinktur?

Laut Recherche kann es 30 Minuten bis 3 Stunden dauern, bis es zu einer Linderung kommt. Sobald ich spüre, dass sich Kopfschmerzen anbahnen, nehme ich die Tropfen deshalb sofort ein.

Die Wirkung soll 12 Stunden lang anhalten – darauf habe ich noch nicht so stark geachtet, ich werde es beim nächsten Mal beobachten und dann berichten.

Ich habe zu viel Weidenäste gesammelt, was kann ich damit machen?

Du kannst die Äste als Deko oder Pflanzenstütze verwenden. Wenn du sie in die Erde steckst und davor nicht trocknen lässt, dann wird die Weide rasch austreiben und Wurzeln schlagen. Möchtest du das verhindern, lege den Ast zum Trocken auf die Heizung oder in die Sonne.

Ich habe die überschüssige Weidenrinde getrocknet und werde daraus einen Tee zubereiten, wenn ich mal Kopfschmerzen haben sollte. Dafür lege ich sie etwa 3 Stunden bei niedriger Temperatur in den Dörrautomaten. Danach fülle ich die Rinde in ein Schraubglas und lagere sie dunkel.

Mein Fazit

Es ist wirklich kein Hexenwerk. Ich werde in Zukunft sicher öfter meine Weidenrinde Tinktur selber machen. Sollte sie wider Erwarten doch keine Wirkung zeigen, kann man noch immer zu Schmerzmitteln aus dem Medizinschrank greifen.

Ich bin ein riesiger Fan von Hausmitteln aller Art und werde bestimmt noch das eine oder andere hier verraten. Ich freue mich, wenn ich dir damit helfen konnte und hoffe, dass du mit diesen Tropfen ein gutes Hausmittel gegen Kopfschmerzen gefunden hast. 😊

Alles Gute für dich und viel Spaß beim Ausprobieren!

Weidenrinde Tinktur Rezept-anleitung
Das ist etwa die Menge, die du für ein Glas benötigst.

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