Kaum beginnt die Pilzzeit, neigt sie sich auch schon dem Ende. Aber natürlich wollen wir das ganze Jahr etwas davon haben. Pfifferlinge trocknen, lautet die Lösung für dieses Problem! Wie es geht und worauf du dabei achten musst, liest du hier!
Gemüsesuppe, Soßen, Reis, Pasta – Pfifferlinge machen so viele Gerichte schmackhafter.
Einmal gesammelt und getrocknet, kannst du das ganze Jahr das frische Aroma aus dem Wald genießen.
Und dabei sind die Eierschwammerl, wie man sie in Österreich nennt, nicht mal schwer zu sammeln. 1-2 Tage nach dem Regen sprießen sie ab August in beinahe jedem Wald. Du kannst sie beim Spaziergang ganz einfach mitnehmen und für den Winter konservieren.
Hier erfährst du wie Pfifferlinge trocknen wirklich funktioniert und welche Fehler du nicht machen solltest.
Übrigens: Ich zermahle die Eierschwammerl nach dem Trocknen mit der Küchenmaschine und vermische das Pilzpulver mit Salz. Mega praktisch für alle Gerichte, die Salz und ein bisschen Pilzaroma vertragen können.
Inhaltsverzeichnis
Yummy! Rührei mit Pfifferlingen!
Wie kann man Pfifferlinge haltbar machen?
Du kannst die Pilze entweder einfrieren oder dörren. Durch das Trocknen behalten Pfifferlinge fast das gesamte Aroma – alles, was du bei dieser Methode entfernst, ist Wasser. Dadurch wird der Geschmack noch intensiver und du brauchst viel weniger.
Beim Einfrieren klappt das auch. Allerdings kann das Aroma ein bisschen darunter leiden. Der Vorteil beim Dörren ist, dass die Pilze auch bei einem Stromausfall noch essbar sind, bei dem die Tiefkühltruhe auftaut. Sie verbrauchen zudem weniger Platz.
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Was du machen musst, bevor es ans Pfifferlinge trocknen geht
Ganz wichtig und logisch für alle, die sich schon lange dem Pilze sammeln verschrieben haben: Die Pfifferlinge wollen geputzt werden.
Ein wenig Waldboden hat noch niemandem geschadet, aber der grobe Schmutz sollte unbedingt ab. Nadeln und Erde haben nichts im Essen verloren.
Um Pilze vor Schmutz zu befreien, solltest du das richtige Werkzeug verwenden. Vor allem dann, wenn die Pfifferlinge trocknen sollen. Wer jetzt an Wasser denkt, dem sei gesagt: So werden die Eierschwammerl niemals trocken.
Sie saugen sich mit Wasser an und wenn du Pech hast, beginnen sie während dem Trocknen zu schimmeln. Der ganze Vorgang dauert viel länger und die Pilze können bei einem langen Wasserbad sogar Aroma verlieren.
- Verwende ein Pilzmesser mit Bürste, einen Backpinsel oder eine weiche Schuhbürste, um den Schmutz zu beseitigen.
- Schneide matschige Stellen ab.
- Sehr große Exemplare solltest du in Scheiben schneiden oder Stücke zupfen, damit die Pilze schneller trocknen.
Und dann musst du dich nur noch für eine Pilztrocken-Methode entscheiden :)
Darauf musst du beim Pilze sammeln achten!
Wie trocknet man am besten Pfifferlinge?
Du kannst Pfifferlinge im Backofen, im Dörrgerät oder an der frischen Luft trocknen. Jede Methode hat ihre Vor- und Nachteile. An der Luft klappt es ab Herbst meist nicht mehr so gut, weil die Sonneneinstrahlung schon zu schwach ist. Dann bildet sich häufig Schimmel. Backofen und Dörrautomat sind die sicherere Methode.
Wofür du dich auch entscheidest: Wichtig ist, dass du sie so lange trocknen lässt, bis sie zwischen den Fingern zerbröseln kannst.
Wie trocknet man Pfifferlinge im Backofen?
Bei 50° Celsius Umluft, leicht geöffneter Tür und auf einem Backblech ausgelegt, trocknen die Pilze sehr schonend. Sie verlieren dabei – je nach enthaltenem Wasser etwa 2/3 ihres Volumens. Wundere dich also nicht, wenn nicht mehr so viel übrig bleibt.
Bei Regenwetter oder spät im Herbst, wenn die Sonne nicht mehr so intensiv ist, heißt es für die Pilze: ab in den Backofen!
Getrocknete Pfifferlinge aus dem Backofen
Zutaten
- 200 g Pfifferlinge
- 1 TL Meersalz
Ausrüstung
- Backblech
- Backpapier
- Messer
- Küchenmaschine
Anleitung
- Säubere die Pfifferlinge. Aber Achtung: Nicht mit Wasser, sonst verlieren sie Aroma und das Trocknen dauert noch länger!200 g Pfifferlinge
- Schneide große Pilze klein.
- Lege ein Backblech mit Backpapier aus. Schalte den Ofen auf 50° Umluft ein.
- Lege die Pilze auf das Blech - wichtig: schön nebeneinander, nicht übereinander!
- Vergiss nicht, die Backofentür einen Spalt offenzulassen. Nur so kann die Feuchtigkeit entweichen. Es reicht aber vollkommen, wenn du einen Kochlöffel zwischen die Tür gibst.
- Nach 3 Stunden wendest du die Pilze zum ersten Mal. Nach etwa 6 Stunden sind sie trocken.
- Jetzt reibst du sie mit einer Küchenmaschine auf und mischst Salz unter. So bleiben sie besonders lange haltbar.1 TL Meersalz
Sehr energiesparend und effizient ist diese Methode allerdings nicht. Wenn du öfter Lebensmittel trocknen möchtest, solltest du dir einen Dörrautomaten kaufen*. Er spart Strom, du kannst die Temperatur besser regulieren und einen Timer einstellen.
Außerdem hast du den Ofen ganz normal zum Backen zur Verfügung. Ich lasse das Dörrgerät immer über Nacht laufen. Am Morgen sind die Pilze fertig getrocknet.
Pfifferlinge an der Sonne trocknen
Die günstigste und einfachste Methode Eierschwammerl zu konservieren ist, sie an der Luft zu trocknen. Alles, was du dafür brauchst, ist die Sonne und den richtigen Platz.
- Lege ein Backblech mit Backpapier aus.
- Platziere die Pilze auf dem Backpapier. Lege sie mit Abstand auf, damit sie sich nicht berühren. Gib sicherheitshalber ein Gitter darüber. Ich verwende das Gitter aus dem Backofen. So sind die Pilze sicher vor Katzen und Vögeln.
- Das Blech stellst du in die pralle Sonne und einen Ort, der gut durchlüftet ist. Ein Wintergarten ist weniger geeignet, es sei denn, du öffnest regelmäßig alle Fenster. Kommt zu wenig Luft an die Pilze, beginnen sie zu schimmeln.
- Ganz wichtig: abends musst du die Pilze ins Haus holen. Die Luft ist nachts sehr feucht und macht den Trocknungsvorgang zunichte.
- Am Morgen geht’s mit den ersten Sonnenstrahlen gleich wieder nach draußen.
- Nach etwa 3 Tagen bist du mit dem Pfifferlinge trocknen fertig. Du merkst, dass sie bereit sind, abgefüllt zu werden, wenn sie sich fest und trocken anfühlen.
Wer möchte, kann Pfifferlinge auch an einem Faden auffädeln. Das klappt ganz gut, ich finde es aber viel aufwendiger.
Mega lecker: Gefüllte Champignons mit Spinat und Frischkäse!
Wie lange kann man getrocknete Pfifferlinge aufbewahren?
Getrocknete Pilze kannst du ein Jahr lang aufbewahren. Wichtig ist, dass sie ständig trocken bleiben. Du brauchst daher einen luftdichten Behälter – am besten klappt es in fest verschließbaren Schraubgläsern. Möchtest du sie länger aufbewahren, dann versetze sie mit ein bisschen feinem Salz.
Ich habe aber auch schon getrocknete Pfifferlinge verwendet, die zwei Jahre alt waren und keinen Unterschied zu den frisch getrockneten gemerkt. Der Lagerort sollte dunkel sein. Eine Speisekammer oder Vorratsschrank sind optimal.
Tipp: Verwende kleine Gläser. Sollte dann mal ein Glas zu schimmeln beginnen, muss ich nicht alles wegwerfen und das Pfifferlinge trocknen war nicht umsonst.
Ganz wichtig: Packe immer nur vollkommen getrocknete Pilze in Vorratsgläser. Wenn sie noch Restfeuchtigkeit haben, dann kann sich Schimmel bilden. Bildet sich Schimmel an den Pfifferlingen, musst du sie sofort entsorgen. Und zwar alle.
Bist du dir unsicher, ob die Pfifferlinge trocken genug sind? Dann gib ihnen sicherheitshalber einen zusätzlichen Tag an der Sonne oder im Backofen eine Stunde.
Was kann man mit getrockneten Pilzen machen?
Trockenpilze sind in kleinen Mengen ideal zum Würzen von Suppen, Nudelgerichten, Soßen, Aufläufen und Gemüse. Möchtest du sie in größeren Mengen verwenden, lege sie über Nacht in Wasser ein. Sie saugen sich damit voll und sind fast wie frisch – das gilt vor allem für Steinpilze und kleine Pfifferlinge.
Besonders praktisch ist es, wenn du die Pfifferlinge mit einer leistungsstarken Küchenmaschine oder in der Kaffeemühle in Pulver verwandelst. Dann kannst du sie auf Nudeln, in Soßen, auf Salate, in Suppen oder zu Klößen geben.
Aus dem Pulver kannst du im Winter eine herrliche Pilzsuppe zubereiten, die kalten Zehen und grauen Nebeltagen keine Chance lässt.
Wenn du das Eierschwammerl-Pulver dann noch mit Salz mischst, konservierst du die Pilze besonders gut. Über ein selbst gemachtes Pilzsalz freut sich übrigens garantiert jeder!
Du kannst die getrockneten Pfifferlinge aber auch im Ganzen lassen. Dann solltest du sie vor dem Verwenden in lauwarmem Wasser einweichen. Lass sie etwa 1-2 Stunden im Wasser liegen – sie saugen sich an und du kannst sie wie frische Pilze verwenden. Schütte das Einweichwasser nicht weg – verwende es für das Rezept, es stecke nämlich voller Pilzaroma.
Unser Fazit
Pfifferlinge trocknen ist ganz einfach und lohnt sich garantiert. Du wirst den Geschmack im Winter und Herbst lieben und kannst damit eine ganze Reihe Gerichte verfeinern.
Wer möchte, kann die Pilze zu feinem Pulver mahlen und mit Salz mischen. Schon ist das selbst gemachte Weihnachtsgeschenk gebastelt :)
Gutes Gelingen und lass es dir schmecken!
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