Meditieren ist das Allheilmittel für alles. Doch was kann das bloße Ein- und Ausatmen schon verändern? Vor allem in unseren Gedanken? Wir verraten euch, was beim Meditieren wirklich in unserem Gehirn passiert.
Das Prinzip ist simpel. Du setzt sich auf den Hosenboden. Schließt die Augen. Und atmest. 5 Minuten oder 10 Minuten. Manche schaffen es eine Stunde. Einige Buddhisten sogar tagelang. Manche behaupten sie würden über Jahre meditieren.
Wer regelmäßig meditiert, kann sich besser konzentrieren. Ist fokussierter und kreativer. Entspannter und gelassener. Und hat die Weisheit das Dalai Lama. Einfach nur durch stilles Sitzen und ruhiges Atmen. Kann ja nicht so schwer sein!
Natürlich wollte ich das auch. Gelassenheit, Dalai Lama, Atmen. Klingt ziemlich verlockend! Also setze ich mich auf mein eigens dafür gekauftes Meditationskissen. Schloss die Augen. Wartete auf die Erleuchtung. Und darauf, dass die 10 Minuten um sind.
Nach 2 Minuten meldete sich mein Kopf: “Äh, merkste schon was?… Anstatt hier herumzusitzen, kannst du mal Fenster putzen. Oder aufräumen. Ach, ruf doch mal wieder deine Mama an. So ein Eis wäre jetzt auch gut.”
Drei weitere Minuten schmerzte der Rücken. Langsam entwickelten sich atmen und nichts tun als Ding der Unmöglichkeit. Keine 5 Minuten hielt ich durch. Am nächsten Tag schwänzte ich meine neue Routine direkt.
Doch was genau soll das denn eigentlich bringen? Und wie? Wie soll ich durch n-i-c-h-t-s tun gelassener und entspannter werden? Bzw. mein Gehirn umbauen? Denn das hatte offensichtlich am wenigsten Lust darauf.
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Die Kunst der Meditation – was passiert da mit uns
Der Kopf ist zum Denken da
Zumindest meistens ;) Forscher und Buddhisten empfehlen deshalb, nicht so streng mit unserem Gehirn zu sein.
Wenn uns beim Meditieren Gedanken in den Kopf kommen, sollen wir sie annehmen. Wichtig ist, dass wir sie von außen betrachten und vorbeiziehen lassen.
Das Geheimnis ist also, sich nicht in seinem eigenen Kopfkino zu verlieren. Und bewusst darauf zu achten in der Gegenwart zu bleiben.
Dabei hilft es die Aufmerksamkeit auf unsere Atmung zu legen. So können wir unserem Gehirn eine Beschäftigung geben, ohne in unseren Gedanken abzuschweifen.
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Warum wir immer gleich reagieren
Im Laufe unseres Lebens lernen wir automatisch zu reagieren. Unser Gehirn vergleicht Erfahrungen und Emotionen mit einem neuen Impuls.
Wenn wir so etwas schon mal erlebt haben, reagieren wir wahrscheinlich gleich. Je häufiger wir so eine Situation vorfinden, desto besser kann sich das Muster einbrennen.
Kleines Beispiel? Dein Mitbewohner bringt nie den Müll raus. Wie reagierst du? Du könntest dich aufregen. Ihn zur Rede stellen.
Oder hinten rum über ihn schimpfen. Kommt dir bekannt vor? Das sind wahrscheinlich deine Standardreaktionen. Das liebt unser Autopilot.
Was der Autopilot alles anrichten kann
Während wir uns über den Mitbewohner ärgern, passiert Folgendes: Bestimmte Bereiche in unserem Kopf werden aktiviert. Unter anderem der Hippocampus und die Amygdala, da sitzt unser “Furchtzentrum”.
Diese Areale im Gehirn sorgen dafür, dass wir die Welt durch unsere Gedanken, alten Erfahrungen und Emotionen wahrnehmen. Anstatt bewusst über unsere Sinne die Situationen neu anzunehmen und zu bewerten.
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Hallo, komplexe Welt
Unsere Welt erfordert immer neue Lösungen und Denkansätze. Wenn wir Schwierigkeiten haben “aus unserer Haut” zu kommen, hindern wir uns selbst daran zu wachsen. Wir bewerten die Gegenwart immer mit der Vergangenheit.
Das erschwert uns über den Tellerrand hinauszuschielen. Oder in tiefgründigen Gesprächen angemessen zu reagieren.
Wir verstehen Situationen leicht falsch oder bewerten sie voreingenommen.
Dadurch steigt unser Stresspegel. Wir neigen zu ängstlichen Gedanken oder fühlen uns in dieser komplexen Welt überfordert.
Psychische Probleme wie Depressionen, Panikattacken oder schwerwiegende Krankheiten können daraus resultieren.
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Meditieren holt das Gehirn aus dem Autopilot
Wenn wir meditieren, wird vor allem der präfrontale Kortex aktiviert. Dieser ist nicht so stark mit alten Emotionen verbunden. So trainieren wir, die Dinge direkt durch unsere Sinne wahrzunehmen. Und unser Gehirn kommt gar nicht erst auf die Idee zu bewerten.
Wir hören auf zu kritisieren oder verängstigt zu sein. Wir sind offen für neue Reaktionen. Und werden kreativer darin, auf ärgerlicher Situationen zu reagieren.
Warum also nicht einfach lachen und dem Mitbewohner den Müllsack vor dir Tür stellen? Vielleicht hat er es ja nur übersehen. ;)
Lerne achtsam und bewusst zu sein
Unser Autopilot zwingt uns in eine Endlosschleife. Wir reagieren immer gleich, wir handeln stets ähnlich. Und so richtig kommen wir nicht vom Fleck. Erst wenn wir beginnen unsere Gedanken wieder zu lenken und zu sein, können wir den Kreis unterbrechen.
Dieses “bewusst sein” lässt sich durch Meditation trainieren und üben. Wir lernen in der Gegenwart zu sein.
Und die Dinge anzunehmen ohne sie zu werten. Dadurch werden wir wacher und fokussierter. Wir lernen Akzeptanz und Gelassenheit. Verlieren uns seltener in negativen Gedanken.
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Verliere dich im Jetzt
Meditieren ist übrigens nicht nur das stille Sitzen und nichts tun. Andere können besser abschalten, wenn sie in der Natur sind. Wandern, spazieren gehen, auf das Meer starren. Vielleicht bist du vollkommen mit deinen Sinnen in der Gegenwart, wenn du deine Katze streichelst.
Oder du kannst beim Kochen richtig abschalten. Beim Puzzeln oder beim Umgraben. Was immer es ist. Bringe dich so oft es geht, in diese Situation. Atme bewusst und sei achtsam. Das solltest du üben. Jeden Tag für einige Minuten. Wenn du dabei die Mundwinkel nach oben ziehst, schüttet dein Gehirn übrigens zusätzlich Glücksgefühle aus ;)
Unser Fazit
Meditation kann unglaubliches bewirken, wenn wir es regelmäßig praktizieren. Unser Gehirn kann besser auf neue Situationen reagieren. Wir sind offen für Neues. Und können blöde Negativ-Endlosschleifen durchbrechen.
Seid zu Beginn geduldig mit euch. Gebt euch Zeit, Ruhe zu finden. Jedes Mal schafft ihr es einige Minuten länger. Und werdet immer besser damit, nur “zu atmen”. Probiert es aus – es ist Lebensqualität for free. :)
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