Du hast gerade massenhaft Chilis im Garten oder am Balkon und möchtest sie haltbar machen? Dann solltest du eine Chilipaste selber machen! Hier erfährst du, wie es am funktioniert und worauf du achten musst.
Hast du schon mal Chilipaste hergestellt? Wenn du gerne scharf isst, dann wirst du sie lieben!
Du kannst damit viele Rezepte würzen und das bestimmte Etwas ins Gericht bringen. Ich nehme die Paste für Currys, Eintöpfe, Pasta, Reisgerichte – und eigentlich für fast jedes Rezept, weil ich gerne scharf esse. Und weil die Farbe einfach der Hammer ist, oder?
Wenn du dein Essen auch feurig magst, dann solltest du dich an diese einfache Anleitung wagen. Es ist wirklich nicht schwer.
Ich zeige dir heute, wie du Chilipaste selber machen und mit welchen Gewürzen du das Rezept variieren kannst.
Inhaltsverzeichnis
- Warum du Chilipaste selber machen solltest
- Was du unbedingt wissen musst, wenn du Chilipaste herstellst
- Welche Zutaten du für die scharfe Paste brauchst
- Mit welchem Rezept du Chilipaste selber machen kannst
- Wie du die Chilipaste verfeinern kannst
- Hilfe, die Paste ist zu scharf – Was nun?
- Wie lange ist die scharfe Soße haltbar?
- Chilipaste selber machen
Warum du Chilipaste selber machen solltest
Chilipaste kannst du kaufen, oder sie ganz einfach selbst herstellen. Ich empfehle dir die DIY Variante, weil sie viel besser schmeckt als die Paste aus dem Supermarkt.
Du entscheidest, welche Zutaten im Rezept landen und viel wichtiger: Welche du einfach weglassen kannst. Ich habe mich dazu entschlossen, auf Zucker zu verzichten und ihn durch Honig zu ersetzen. Die Chilipaste bekommt dadurch eine ganz besondere Note und ist zudem viel gesünder.
Gekauften Soßen ist zudem meistens viel Zitronensäure* und Essig beigesetzt, um die Haltbarkeit zu erhöhen. Das ist geschmacklich aber wirklich kein Highlight.
Mit der scharfen Paste kannst du die Schoten aus dem Garten haltbar machen. Mein Balkon platzt vor lauter Chilischoten und ich weiß schon gar nicht mehr wohin damit. Deshalb friere ich einen Teil der Chilipaste in Eiswürfelformen ein und habe immer genug Schärfe auf Vorrat.
Wenn du die selbst hergestellte Chilipaste in ein Glas füllst und mit einer Schleife verzierst, hast du ein ganz wunderbares Geschenk für Grillfeiern, Geburtstage und alle Anlässe, bei denen man nicht mit leeren Händen erscheint.
Was du unbedingt wissen musst, wenn du Chilipaste herstellst
Es gibt ein paar Grundlagen, die du befolgen musst, damit die Herstellung der Paste gelingt. Wenn du sie beachtest, steht einem feurig scharfen Genuss nichts mehr im Weg.
Sauber arbeiten
Damit du die Chilipaste herstellen kannst, brauchst du sterilisierte Gläser mit Schraubverschluss. Es ist sehr wichtig, dass du sie vor dem Abfüllen sterilisierst und dafür sorgst, dass du Keime und Bakterien keine Chance lässt. Anderenfalls kann die Paste zu schimmeln beginnen.
Wie du Gläser richtig vorbereitest, kannst du hier nachlesen: “Nur so sterilisierst du Gläser und Flaschen richtig”.
Bevor du loslegst, musst du auch Messer, Brett und andere Arbeitsutensilien gründlich abwaschen und reinigen.
Handschuhe tragen, um Chilipaste selber zu machen
Bitte ziehe unbedingt Handschuhe an. Je nach Sorte kann es sonst wirklich schmerzhaft sein. Chilis können noch einen Tag lang an deinen Fingern und vor allem unter den Nägeln brennen. Das kann sehr schmerzhaft werden.
Trage die Handschuhe ab dem Zeitpunkt, an dem du mit den Schoten in Berührung kommst. Spätestens dann, wenn du sie aufschneidest.
Fahre dir niemals ins Gesicht und schon gar nicht in die Nähe der Augen – selbst dann, wenn dich gerade etwas juckt.
Nicht an der Paste riechen
Ich liebe es, an selbst gekochten Rezepten zu riechen. Aber mache das bitte keinesfalls, wenn du Chilipaste selber machst. Sie ist so scharf, dass die Augen brennen, du einen Hustenreiz bekommst und der Hals gereizt wird.
Auch wenn es verlockend ist, bitte schnüffle frühestens daran, wenn die Paste fertig ist. Dann neutralisieren Tomate und Paprika die Schärfe ein bisschen.
So machst du Chilisalz selbst!
Utensilien abwaschen
Wenn die Paste vor sich hin köchelt, wasche alle Utensilien sehr gründlich ab. Gib sie danach sicherheitshalber zusätzlich in den Geschirrspüler. Man kann nie vorsichtig genug sein. Und wie bereits erwähnt: Finger raus aus dem Gesicht!
Die Chilisamen entfernen
Muss man das Innenleben der Schoten entfernen oder nicht? Hier scheiden sich die Geister. Die einen sagen: Ja, unbedingt. Die anderen sind überzeugt, dass man sich diesen Schritt sparen kann.
Angeblich sollen die Kerne der Schote einen bitteren Geschmack in die Paste bringen. Ich habe davon noch nichts bemerkt und lasse die Kerne immer in den Chilis. Dadurch spart man sich sehr viele Arbeitsschritte und Zeit.
Finger brennen? Hände richtig waschen!
Wenn deine Hände von den Chilis brennen sollten, dann ist die scharfe Substanz Capsaicin aus den Schoten verantwortlich dafür. Mit normalem Wasser und Seife geht die Schärfe nicht ab. Es gibt aber einen guten Trick!
Schnapp dir einen Esslöffel pflanzliches Öl und reibe die Hände damit ein. Lass das Öl etwa eine Minute einwirken und wasche es mit Spülmittel ab. Wiederhole den Vorgang zwei bis drei Mal. Besonders gründlich solltest du beim Nagelbett sein.
Verhindern kannst du das, wenn du durchgehend Handschuhe trägst!
Welche Zutaten du für die scharfe Paste brauchst
Lass uns noch schnell einen Blick auf die Zutatenliste werfen. Du sollst ja schließlich wissen, was du später essen wirst.
Chilis für die Paste
Welche Sorte ist am besten geeignet, um daraus eine Chilipaste herzustellen?
Die Antwort ist einfach: Jede Chilisorte kann in scharfe Paste verwandelt werden. Achte nur darauf, dass einige Sorten schärfer sind als andere. Du kannst die Menge beim Rezept anpassen.
Frische Chilischoten sind sehr gesund. Wenn du die Paste selbst herstellst, bringst du viel mehr dieser Nährstoffe ins Glas. Die kleinen roten Schoten enthalten eine große Menge an Vitamin B1, B6 und Vitamin C. Du findest darin auch die Mineralstoffe Kalzium, Kalium, Magnesium, Phosphor und Zink.
Für die Schärfe ist Capsaicin verantwortlich. Dieser Stoff regt die Verdauung an, stärkt das Immunsystem und verbessert die Durchblutung. Außerdem zählen Lebensmittel mit viel Capsaicin zu den Nahrungsmitteln, die Körperfett schmelzen lassen.
Zwiebel und Knoblauch
Keinesfalls dürfen Knoblauch und Zwiebel in der scharfen Paste fehlen. Du kannst gerne etwas mehr oder weniger nehmen. Wer frischen Knoblauch nur schwer verträgt, der ersetzt ihn durch Knoblauchpulver oder lässt ihn einfach weg.
Wenn du nicht planst, die Paste später zu pürieren, dann solltest du die Zehen durch eine Knoblauchpresse drücken. Die Zwiebel hackst du dann auch besonders klein auf.
Tomaten und Paprika
Wenn du eine Chilipaste selber machen möchtest, dann brauchst du mehr als nur Chilischoten. Tomaten und Paprika nehmen die Schärfe ein bisschen, sorgen für eine schöne Farbe und einen besseren Geschmack.
Ich nehme roten Paprika wegen der Farbe und weil die leichte Süße eine gute Ergänzung zur Schärfe ist. Bei Tomaten greife ich gerne zu Fleischtomaten, weil sie nicht so flüssig sind und mehr Fruchtfleisch enthalten. Die Soße wird dadurch etwas dickflüssiger, in etwa so wie Ketchup.
Chilis anbauen? Mit diesem Guide gelingt’s!
Balsamico fürs Chilipaste selber machen
Jetzt haben wir Schärfe, Süße und Salz. Da fehlt noch ein bisschen Säure.
Ich nehme dafür dunklen Balsamico. Du kannst auch weißen Weinessig nehmen.
Achtung an alle, die eine Fruchtzucker-Unverträglichkeit haben. Balsamico enthält sehr viel Fruchtzucker – ersetze ihn in so einem Fall durch einen anderen Essig.
Honig und Salz
Normalerweise nimmt man Zucker für Chilipaste. Ich ersetze ihn durch Honig, weil er einen besseren Geschmack abgibt. Alternativ kannst du auch Agavendicksaft* verwenden.
Salz rundet die Soße ab und macht sie richtig lecker.
Diese Chilipaste ist
- ganz rasch zubereitet,
- sehr scharf,
- eine tolle Möglichkeit Chili haltbar zu machen,
- abgefüllt und mit einer Schleife versehen ein tolles Geschenk.
Lust auf Chiliöl? Probier dieses Rezept!
Mit welchem Rezept du Chilipaste selber machen kannst
Die Chilischoten liegen vor dir und du bist bereit? Dann lass uns gleich loslegen. Hier findest du eine sehr ausführliche Anleitung für alle, die noch nie Chilipaste selber gemacht haben. Wenn du schon öfter Chilisoßen hergestellt hast und nur Inspirationen suchst, dann findest du am Ende des Beitrags eine Kurzfassung des Rezepts.
Hier kommt die lange Fassung mit genauer Schritt-für-Schritt-Anleitung.
Stelle schon vor dem Kochen verschließbare Einmachgläser* zur Seite. Die Paste wird nämlich direkt nach dem Zubereiten heiß abgefüllt.
Zutaten
- 1 Zwiebel
- 3 Knoblauchzehen
- 100 ml Olivenöl
- 100 g Chilischoten – gerne auch mehr, je nach Sorte und Schärfegrad
- 1 Tomate
- 1 rote Paprika
- 2 TL Salz
- 1 TL Honig
- 2 EL Balsamico
Außerdem: Handschuhe, Messer und Brett, Topf, Pürierstab*, mittelgroße Gläser mit Schraubverschlüssen*.
1. Zwiebel und Knoblauch vorbereiten
Schäle die Zwiebel und die Knoblauchzehen. Hacke sie mit einem scharfen Messer klein. Wenn du die Soße später nicht pürieren möchtest, empfehle ich dir die Knoblauchzehen durch eine Knoblauchpresse zu drücken.
Falls du den Pürierstab* verwenden wirst, reicht es, wenn du die Zwiebel und Knoblauch grob hackst.
Gib sie gemeinsam mit dem Olivenöl in einen Topf und erhitze ihn.
Ich nehme einen Topf, weil es später beim Kochen weniger spritzt und Zeit beim Putzen einspart.
2. Die Chilis kleinschneiden
In der Zwischenzeit kümmerst du dich um das Gemüse.
Damit die scharfen Schoten ihr Aroma in die Paste abgeben, müssen wir sie kleinschneiden. Ziehe dafür unbedingt Handschuhe an. Anderenfalls wirst du die Schärfe noch morgen unter den Nägeln spüren.
Hast du das erledigt, machst du dich an Tomaten und Paprika. Wasche sie zuvor gut und schneide sie dann in Würfel.
3. Die Chilipaste selber machen
In der Zwischenzeit sollte die Zwiebel glasig sein. Gib Chili, Tomate und Paprika dazu. Die Basis für deine Paste ist jetzt fertig.
Rühre die Zutaten um.
Gib den Deckel auf den Topf und lass den Mix 10 Minuten lang köcheln. Sobald es blubbert, schaltest du die Temperatur zurück. Vergiss nicht zwischendurch umzurühren.
Achtung: Der Dampf kann sehr scharf in den Augen werden. Am besten öffnest du gleich ein Fenster oder schaltest den Abzug ein.
4. Die Paste abschmecken
Nach 10 Minuten sind die Zutaten weich gegart und bereit verarbeitet zu werden. Gib Salz, Honig und Balsamico dazu. Verrühre noch mal gut und koste die Soße.
Püriere die Paste, bis du eine gleichmäßige Konsistenz hast.
5. Die Chilipaste abfüllen
Fülle die heiße Paste in die vorbereiteten Gläser. Verschließe sie mit dem Deckel und lass sie abkühlen. Die Paste kannst du nun im Kühlschrank lagern.
Wie du die Chilipaste verfeinern kannst
Du bist noch nicht ganz überzeugt vom Rezept? Kein Thema, Geschmäcker sind eben verschieden. Du kannst die Soße mit vielen Zutaten verfeinern, probiere mal das:
- Mango – einfach mitkochen und pürieren
- Ananas
- Orangensaft – nicht zu viel, sonst wird’s flüssig
- Pfeffer
- Ingwer
- Koriander
- Petersilie
- Tomatenmark
- Agavendicksaft*
- Raucharoma
Hilfe, die Paste ist zu scharf – Was nun?
Du hast dich vertan und viel zu viel Chili erwischt? Dann kannst du die Paste strecken. Am besten kochst du sie noch mal auf und gibst Tomaten und Paprika dazu, bis du mit der Schärfe einverstanden bist.
Hast du sehr scharfe Schoten erwischt, können da schon mal 5-6 Tomaten und Paprika sein. So ist es mir bei meinem ersten Versuch zumindest ergangen. Das Gute an diesem kleinen Schärfe-Unfall: Alle meine Freunde wurden mit Chilipaste versorgt und für mich war auch noch mehr als genug da????.
Wie lange ist die scharfe Soße haltbar?
Eine selbst gemachte Chilipaste enthält keine Konservierungsstoffe. Daher ist ihre Haltbarkeit begrenzt. Hast du den Deckel gut verschlossen und lässt die Paste ungeöffnet im Kühlschrank stehen, kannst du sie etwa 3 bis 4 Wochen aufbewahren. Ist das Glas erst mal offen, beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit. Du solltest die Paste in 7 Tagen aufbrauchen.
Es gibt aber zwei Tricks, um die Haltbarkeit zu verlängern.
- Einkochen: Wer Lebensmittel wie Soßen, Eintöpfe und Co einkocht, der kann sie ewig lange haltbar machen. Achtung nicht verwechseln: Heiß ins Glas einfüllen ist nicht dasselbe wie einkochen. Wenn du mehr darüber wissen möchtest, schau hier vorbei: “Einkochen im Topf – So geht’s richtig“
- Einfrieren: Du kannst die fertige Paste auch einfach in Eiswürfelformen füllen und je nach Lust und Laune auftauen. Du kannst übrigens auch die gefüllten Gläser einfrieren. Dabei musst du nur darauf achten, dass die Soße genügend Platz zum Ausdehnen hat. Lasse mindestens 3 – besser 5 cm bis zum Beginn des Deckels frei. Im Gefrierfach hält sich die Soße ohne Geschmackseinbußen mindestens ein Jahr lang.
Grundsätzlich lohnt es sich immer eher kleinere Gläser zu verwenden. Ist ein Glas nämlich mal geöffnet, musst du es rasch verbrauchen.
Chilipaste selber machen
Zutaten
- 1 Zwiebel
- 3 Knoblauchzehen
- 100 ml Olivenöl
- 100 g Chili
- 1 Tomate
- 1 Rote Paprika
- 2 TL Salz
- 1 TL Honig
- 2 EL Balsamico
Kochutensilien
- Handschuhe
- Messer und Brett
- Topf
- Gläser zum Abfüllen
Anleitung
- Schneide Zwiebel und Knoblauch klein. Brate sie in einem Topf mit Olivenöl an, bis die Zwiebel glasig ist.
- In der Zwischenzeit schneidest du die Chilischoten, Tomate und Paprika klein. Sie kommen jetzt in den Topf.
- Deckel drauf und 10 Minuten köcheln lassen.
- Gib Salz, Honig und Balsamico dazu. Püriere die Chilipaste mit dem Pürierstab, bis sie die gewünschte Konsistenz hat.
- Fülle die Paste in Gläser, Deckel rauf geben und in Gläser mit Schraubverschluss füllen. Ab damit in den Kühlschrank.
Nährwerte
Unser Fazit
Chilipaste selber machen ist alles andere als schwer. Du kannst die scharfen Schoten dadurch lange haltbar machen. Aber bitte beim Herstellen aufpassen und die Schärfe nicht in die Augen bringen. Handschuhe nicht vergessen, dann steht deinem Unterfangen nichts im Weg.
Viel Spaß beim Nachmachen und lass es dir schmecken!
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