Feurig scharfes Chiliöl selber machen

Chiliöl selber machen ist super einfach und umwerfend lecker! So kannst du ein feurig scharfes Öl aus Chilis herstellen und darauf musst du achten.

Eine Chilipflanze ist zu wenig. Sicherheitshalber mal 4-5 Pflanzen. Und dann steht man im Herbst da. Jede Pflanze hat sich prächtig entwickelt. Aber was macht man jetzt mit den vielen Chilischoten?

Um sie haltbar zu machen, kann man sie entweder trocken und als Pulver verwenden oder noch besser: Chiliöl selber machen.

Chiliöl findet immer häufiger den Einzug in unsere Küchen. Von Italien, Frankreich über Griechenland bis hin nach Asien ist das scharfe Öl schon lange sehr beliebt.

Es kann Speisen eine leichte oder eine ziemlich krasse Schärfe verleihen. In vielen Ländern steht das scharfe Öl wie bei uns Salz und Pfeffer ganz selbstverständlich auf dem Tisch.

Warum sollte ich Chiliöl selber machen?

Das selbst hergestellte Chiliöl ist ein tolles Geschenk für Freunde, Familie und Bekannte. Abgefüllt in kleinen Flaschen hat man ein kostengünstiges Mitbringsel für Feiern aller Art. Nett verpackt mit einem kleinen Schleifchen und einem „Selbstgemacht“ Anhänger hast du das perfekte Geschenk für jeden, der es gerne würzig mag.

Wenn du wie ich sehr motiviert warst und nicht nur eine Chilipflanze gepflanzt hast, sondern gleich 5, dann lohnt sich Chiliöl selber machen auch. Auch wenn ich jeden Tag scharf essen würde, könnte ich niemals so viele scharfe Schoten verbrauchen, wie im selben Zuge nachwachsen.

Das scharfe Öl ist ganz wunderbar zum Kochen geeignet. Schon ein kleiner Schluck davon genügt, um für die nötige Würze in Eintöpfe, Nudelsoße und Suppe zu bekommen. Und wer es gerne sehr scharf hat, der kann es auch über den Salat geben.

Die Herstellung selbst ist sehr einfach. Du brauchst nichts anderes als Chilis, Öl und eine Flasche zum Abfüllen. Im Supermarkt zahlt man viel Geld für scharfe Öle, wenn man überhaupt richtig scharfe kaufen kann. Die meisten Chiliöle aus dem Supermarkt sind für meinen Geschmack zu mild.

Die Zutaten sind sehr günstig. Nicht mal die Flaschen musst du kaufen – ich sammle das ganz Jahr über kleine bis mittelgroße Flaschen für Öle aller Art.

Kurz gesagt: Es spricht sehr viel dafür Chiliöl selber zu machen.

Tipp:

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Ich habe mir selbst die Einmachbibel bei Amazon* bestellt und sie seit vorigem Jahr im Einsatz. Ich habe schon sehr viele Rezepte daraus zubereitet wie selbst eingelegte saure Gurken, Tomatensoße und Bratapfelaufstrich. Und auch dieses scharfe Chiliöl ist ein Tipp aus der Einmachbibel.

Besser als gekauft: Chilisalz selber machen

Was muss ich bei selbst gemachtem Chiliöl beachten?

Ganz grob kann man zwei Chiliöl Sorten unterscheiden. Die schnellen und die einfachen Chiliöle. Beide können in Flaschen gefüllt, kunstvoll verziert und dadurch aufgewertet werden.

Beim einfachen Chiliöl werden die Schoten meist nur in Öl eingelegt. Das macht es allerdings nicht weniger schmackhaft!

Wenn es schnell gehen muss, wird das Öl erwärmt.

Wichtig: Für welche Methode du dich auch entscheidest – du solltest unbedingt gut verschließbare Flaschen oder ein Glas zum Abfüllen bereitstellen! Und mit Handschuhen arbeiten.

Welches Öl ist am besten dafür geeignet?

Über den Geschmack des Chiliöls entscheidet auch das Trägeröl. Es ist der Träger der Schärfe und dient als Übermittler. Welches Öl ist das beste zum Chiliöl selber machen? Grundsätzlich verwendet man meistens Olivenöl. Wem das zu viel Eigengeschmack hat, der kann auch zu Sonnenblumenöl oder Rapsöl greifen. Auch Erdnussöl kommt immer wieder zum Einsatz.

Chilis in Verbindung mit Erdnussöl kommen vor allem bei asiatischen Gerichten richtig gut an. Chili mit Rapsöl nehme ich gerne zum Anbraten in der Pfanne. Die scharfen Schoten in Olivenöl kommen auf die Pizza und eingelegt in Sonnenblumenöl landen sie auf dem Salat.

Achte immer auf gute Qualität und darauf, dass es sich um ein extra kalt gepresstes Öl handelt. Meine Favoriten sind Sonnenblumenöl und Olivenöl. Wer mega viele Chilischoten zur Hand hat, kann auch ein bisschen experimentieren.

Du siehst: Ich liebe das feurige Öl wirklich 😁

Das einzige Problem am Öl: Es wird nach der Zeit ranzig. Je nach Lagerung passiert das nach wenigen Wochen. Wenn du länger etwas vom scharfen Geschmack haben möchtest, kannst du aus den frischen Schoten eine Chilipaste herstellen.

Oder du trocknest die Chilischoten und setzt im Winter wieder ein neues Öl an. So bist du voll flexibel.

Nie wieder Verspannungen mit der DIY Chili Salbe!

Handschuhe tragen

Wer viele frische Chilischoten im Garten oder auf dem Balkon hat, kann daraus Chiliöl selber machen. Allerdings muss man bei frischen Schoten wirklich vorsichtig vorgehen.

Zum Verarbeiten am besten Handschuhe tragen! Sonst brennt die Haut auf den Fingern und unter den Nägeln. Das kann sehr schmerzhaft sein.

Je nach Sorte kann es nötig sein schon während der Ernte Handschuhe anzuziehen.

Ganz wichtig: Achte darauf, dass du nichts davon in die Augen bekommst. Das Messer und das Schneidebrett reinigst du nach dem Chiliöl selber machen am besten im Geschirrspüler.

Wasche die Finger und Hände trotz Handschuhen gründlich. Verwende dafür eine Seife. Die Schärfe der Schoten bleibt an allem hängen, was du berührst.

Gut zu wissen: Seife alleine reicht bei sehr scharfen Chilischoten nicht aus, um die Finger von der Schärfe zu befreien. Die Capsaicinoide (scharfen Stoffe der Chili) lösten sich nur mit Alkohol oder Fett auf. Verwende daher lieber ein günstiges Öl oder einen billigen Schnaps. Reibe deine Hände einige Male damit ein und wasche sie anschließend mit Seife. Sicherheitshalber solltest du aber auch jetzt die Hände fern von einem Gesicht halten.

Können frische Chilis im Öl schimmeln?

Ja, frische Chilischoten beginnen gerne zu schimmeln. Der Grund dafür sind Sporen und Bakterien, an der Oberfläche der Chilis. Vor allem das Bakterium Clostridium Botulinum sorgt dafür, dass frische Chilis im Öl schimmeln. Damit der Schimmel gedeihen kann, braucht er keinen Sauerstoff, so kann er sich im Öl rasch vermehren.

Was kann man dagegen machen?

Es hilft, die Chilis ganz gründlich zu waschen. Am besten mit heißem Wasser. Danach musst sie mit einem sauberen Tuch trocken tupfen. Es gibt allerdings keine 100%ige Garantie dafür, dass die Schoten nicht trotzdem zu gären oder schimmeln beginnen. Wer ganz auf Nummer sicher gehen möchte, der trocknet die Chilis zuerst und legt sie danach ein. Ab 50 Grad Celsius werden die Keime und Bakterien abgetötet.

Wie du frische Chilischoten in Öl einlegen kannst

Wer schon mal Chiliöl selber gemacht hat, weiß, dass die Schoten im Ganzen in der Flasche zu „gären“ beginnen können. Dafür gibt es zwei Lösungen:

1. Löcher in die Schoten machen

Dem kann man entgegenwirken, indem man die Schoten aufschneidet. Oder zumindest mit einem Messer ein paar mal in die Schoten sticht.

So kann das Öl auch in die Schote eindringen. Sie wird dadurch konserviert.

2. Chilischoten in Salz einlegen

Dennoch können Bakterien auf den Chilischoten sein, die das Öl schnell schlecht machen. Auch hier gibt es einen Trick. Man entkernt und viertelt die Chilis. Danach werden sie mindestens 24 Stunden lang mit Salz bedeckt.

Anschließend gut abwaschen und das „Blubbern“ im Öl ist Geschichte.

Oder du hackst die Schoten einfach klein. Das sieht auch nett aus und du kannst dir sicher sein, dass die Chilischoten nicht schlecht werden.

Die besten Rezepte für selbstgemachtes Kräuteröl!

Wie lange muss Chiliöl ziehen?

Wer ein einfaches Chiliöl selber machen möchte und dafür warmes Öl verwendet, braucht nur 10 Minuten Zeit.

Nach der Zubereitung muss das Chiliöl ein wenig rasten, um seine volle Schärfe entfalten zu können. Dafür reichen meist schon 15 Minuten aus.

Ein wenig mehr Geduld ist bei der Kaltextraktion gefragt. Wenn man mit kaltem Öl arbeitet, dauert es 2 bis 3 Wochen, bis die Chilischote ihre Schärfe an das Öl abgibt.

Ein absoluter Klassiker in der asiatischen Küche ist Szechuan Chili Öl. Auch das kannst du ganz einfach selbst machen. Wie, das verrät Yamyamfoods in diesem YouTube Video:

Schnelles Chiliöl selber machen

Für alle, die ein sehr schnelles Geschenk brauchen und keine Zeit zum Warten haben, gibt es eine tolle Methode, um schnelles Chiliöl selber zu machen.

Statt mehrere Wochen zu warten, bis die Chilischoten die Schärfe abgegeben haben, bist du hier sofort einsatzbereit. Du kannst mit deinem DIY Öl aus Chilischoten sofort  Speisen würzen und verfeinern.

Wer Kräuter hinzugeben möchte, muss darauf achten, dass das Öl ganz abgekühlt ist.

Für schnelles Chiliöl brauchst du nur zwei Zutaten

• Frische oder getrocknete Chilischoten
• Olivenöl

Schnelles Chiliöl selber machen

1. Stiel und Kerne entfernen und Chilischoten in kleine Stücke schneiden
2. Öl in einem Topf erhitzen. Das Öl darf nicht zu rauchen beginnen!
3. Gib die Chilischoten in den Topf und rühre 2-3 Minuten lang ständig um. Achtung: Die Schoten dürfen nicht verbrennen!
4. Topf vom Herd nehmen und auskühlen lassen
5. Das selbstgemachte Chiliöl ist jetzt fertig und kann in Flaschen abgefüllt werden.

Wie du selbstgemachtes Chiliöl verfeinern kannst

Wem das ein wenig zu langweilig aussieht, der kann optisch und geschmacklich ein wenig nachhelfen.

Chiliöl lässt sich auf viele Arten und Weisen verfeinern.

Chiliöl verfeinern mit

• Pfefferkörner
• Piment
• Oregano
• Rosmarin
• Thymian
• Knoblauch

Bei den Kräutern greifst du am besten zu frischen Pflanzen. Das sieht optisch schöner aus. Inspirationen kannst du dir hier holen: „Kräuteröl selber machen“

Welche Chilisorten sind am besten fürs selbstgemachte Öle?

Meist nimmt man scharfe Chilischoten wie Ancho Chilis, Habaneros, Cascabel Pimenton de la Vera oder Cayenne. Generell kannst du jede Chilisorte verwenden. Du solltest dich nur ein wenig über den Schärfegrad informieren, bevor du loslegst.  Grundsätzlich gilt: Je mehr Chilischoten du verwendest, desto schärfer das Öl. Vor allem bei Öl, das man lange ziehen lässt, kann die Schärfe ordentlich sein.

Ob du getrocknete Chili oder frische Chilischoten verwendest, ist auch reine Geschmackssache. Tipp: Stelle das Öl mit getrockneten Chilis her und seihe es ab, wenn es fertig ist. Nun gibst du als Deko ein paar frische Schoten ins Öl.

Wie lange hält sich selbstgemachtes Chiliöl?

In einer dunklen Flasche kühl und dunkel gelagert ist Chiliöl ungefähr ein Jahr lang haltbar. Kaltgepresste Öle haben gegenüber raffinierten Speiseölen eine kürzere Haltbarkeit.

Je kühler und kälter, desto besser. Im Idealfall hast du einen kalten Keller fürs selbstgemachte Öl. Sonst kannst du es alternativ im Kühlschrank unterstellen.

Ganz wichtig ist, dass kein Licht und vor allem keine direkte Sonneneinstrahlung an das Öl kommt. Lagerst du das Öl bei Raumtemperatur, dann schüttle es alle paar Tage.

Wer Gewürzöle selbst herstellt, der sollte regelmäßig schauen, ob das Öl trüb ist oder sich Schlieren bilden. Wenn das Öl nicht mehr klar ist oder die Flasche unter Druck steht, dann solltest du das Öl nicht mehr verwenden. Du erkennst das am typischen Zischen beim Öffnen.

Zu welchen Speisen passt DIY Chiliöl?

Wer aufs Chiliöl selber machen setzt, kann eine ganze Reihe an Speisen schmackhafter machen. Das scharfe Öl passt sehr gut zu Salaten, Pasta, Pizza, Currys, Eintöpfen und in Suppen.

Du kannst es auch zum Braten von Fisch, Fleisch und Gemüse verwenden. Rühre es unter Reis oder Nudeln beim Kochen. Perfekt passt es auch zu Omelette. Du kannst die Chilischoten entweder im Öl lassen oder abseihen und das Öl pur verwenden.

Auch die getrockneten und mit Öl angesaugten Schoten lassen sich noch gut für Eintöpfe, Chilis und Gulasch verwenden. In der asiatischen Küche darf das scharfe Öl bei so gut wie keiner Speise fehlen.

Unser Fazit

Selbstgemachtes Chiliöl verfeinert viele Speisen und macht oft das gewisse Etwas aus. Dabei ist Chiliöl selber machen nicht mal kompliziert. Wer es gerne schnell mag, erwärmt das Öl. Wer Zeit hat, lässt die Schoten in kaltem Öl ziehen.

Gutes Gelingen und viel Spaß beim Nachmachen!

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