Gurken säen – der ultimative Guide für selbst gezogene Gurkenpflanzen

Gurken säen

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Du möchtest zum ersten Mal Gurken säen und hast sehr viele Fragen dazu. Dann bist du hier richtig! Hier erfährst du alles, was du über das Säen von Gurkensamen wissen musst!

Ich liebe Gurken. An heißen Sommertagen gibt es für mich nichts Besseres als einen Gurkensalat mit saurer Sahne, Dill und Knoblauch. Aber wenn ich an Schmorgurken denke, läuft mir sofort das Wasser im Mund zusammen.

Am besten schmeckt’s natürlich mit selbst gezogenen Gurkenpflanzen.

Wenn du Gurken selber ernten willst, aber noch eine Menge Fragen offen sind, dann solltest du diesen Beitrag ganz sorgfältig lesen.

Ich verrate dir, worauf es beim Gurken säen und der Pflege der Pflanzen wirklich ankommt.

Gurken säen – Die Eigenheiten der Pflanze

Gurken lieben Sonne, hassen Wind und Kälte. Gurkensamen aussäen verlangt also ein wenig Fingerspitzengefühl. Aber es ist nicht so schwer wie du denkst, solange die Pflanzen Sonne und genügend Wasser bekommen, wachsen sie so gut wie selbst.

Bevor du dich mit dem Säen von Gurken beschäftigst, solltest du dich erst mal festlegen, für welche Sorte du dich entscheidest.

Grundsätzlich hast du die Wahl aus: Schlangengurke oder Feldgurke.

Schlangengurken werden ziemlich lange, sind eher dünn und haben keine Stacheln an der Schale. Sie sind optimal für Salate und haben einen hohen Wasseranteil. Deshalb nennt man sie auch Salatgurke. Moderne Sorten bilden nur weibliche Pflanzen – aus jeder Blüte entwickelt sich also eine Gurke.

Feldgurken sind kleiner, rundlicher und haben eine stachelige Oberfläche. Sie sind sehr gut zum Einlegen, für Schmorgurken-Rezepte und zum Snacken gemacht. Meiner Meinung haben sie etwas mehr Geschmack als Schlangengurken. Große Exemplare sollte man vor dem Essen schälen, weil die Schale ziemlich zäh ausfallen kann.

Mini-Gurken sind wie eine Mischung aus Schlagen- und Feldgurke. Sie haben die weiche Schale der Schlangengurke und die bauchige Form der Feldgurke. Sie sind optimal zum Snacken.

Wenn du fertig vorgezogene Pflanzen kaufen möchtest, dann findest du im Garten-Fachhandel sehr viele Pflanzen, die veredelt wurden. Als Unterlage für die Veredelung muss ein Kürbis-Sämling herhalten. Das bringt den Vorteil, dass die Wurzeln widerstandsfähiger sind und die Pflanze mit mehr Wasser und Nährstoffen versorgen.

Welche Samen du fürs Gurken säen kaufen solltest

Ob Schlangengurke, Feldgurke oder Mini-Gurke bleibt dir überlassen. Ich persönlich finde, dass Feldgurken am meisten Geschmack haben. Das sind die mittelgroßen dunkelgrünen Gurken mit Stacheln.

Wofür du dich auch entscheidest, achte darauf, dass die Gurkenpflanze resistent gegen Mehltau ist. Er ist der größte Feind der Pflanze und kann dich viel Ärger kosten.

Ich setze seit ein paar Jahren auf die Hokus Gurke*. Die Freilandgurke ist bitterfrei und mehltausresistent. Die Gurken selbst sind etwa 10 bis 15 cm groß und perfekt zum Snacken, Einlegen oder für Salate.

Du kannst eine riesige Auswahl an unterschiedlichen Gurkensamen online finden.

Gurken säen und ziehen

Wie du Gurken aus selbst gewonnen Samen ziehen kannst

Wer möchte, kann natürlich auch eigene Samen gewinnen. Dafür musst du im Vorjahr eine Gurke überreif werden lassen. Sie bleibt also einfach an der Pflanze, bis sie gelblich wird. Feldgurken bekommen eine sehr harte und zähe Schale, wenn sie mit Samen gefüllt sind.

Moderne Schlangengurken haben nur sehr zarte Kerne, es ist schwer sie so weit zu bekommen bis sie wirklich kräftige Samen bilden.

  • Scheide die Gurke auf und entnimm die Samen.
  • Lege sie zum Trocknen an einen hellen und warmen Ort. Direkte Sonne ist in Ordnung, solange die Samen nicht den ganzen Tag in der Sonne kochen.
  • Sammle die trockenen Kerne nach etwa 3-4 Tagen ein und gib sie in eine Tüte, die du beschriftest.
  • Lagere die Samen dunkel und bei Raumtemperatur, wenn du im nächsten Jahr damit Gurken säen willst.

Eine Gurke aus dem Supermarkt ist nicht geeignet, um daraus Samen zu gewinnen. Sie ist zu wenig reif und die Samen sind noch nicht richtig ausgebildet. Wenn du im vorigen Jahr also keine Samen zur Seite gelegt hast, dann musst du diesmal mit gekauften Samen deine Gurken säen.

Gurken säen am Fensterbrett – So geht’s

Lege alle Utensilien zur Seite. Du brauchst Samen, Erde, Töpfe und einen Platz, an dem du die Gurken stehen sollen.

Der richtige Zeitpunkt

Bei Gurken ist es etwas kompliziert. Sie müssen nämlich unbedingt ins Freie – ihre Ranken finden im Wohnzimmer keinen Platz. Maximal im Wintergarten ist genügend Platz dafür.

Aber grundsätzlich sind Gurken gerne draußen zu Hause. Ab April sind die Lichtverhältnisse für das Säen der Gurken optimal.

Die Samen kannst du schon vorab kaufen und dann gleich loslegen. Ich mache mich meistens im Winter auf die Suche nach Samen, die im nächsten Jahr in den Garten sollen. So steigt die Vorfreude :)

Der richtige Zeitpunkt hängt davon ab, wo du deine Gurken ziehst.

  • Ab Mitte März kannst du Gurken im beheizten Outdoor-Gewächshaus aussäen.
  • Ab Mitte April ziehst du Gurken auf der Fensterbank vor.

Warum nicht früher? Am Fensterbrett wachsen Gurken sehr rasch. Die hohen Raumtemperaturen lassen die Samen schnell sprießen. Wenn du sie zu früh in die Erde steckst, werden sie riesig. Beim Umtopfen und den ersten Tagen im Freien fällt es ihnen schwer, sich an die neuen Bedingungen anzupassen.

Generell sind Gurkenpflanzen dafür bekannt, rasend schnell zu wachsen. Du kannst sie also auch noch im Mai säen.

Der ideale Standort fürs Gurken säen

Damit das Saatgut rasch keimt, braucht es mindestens 20° Celsius. Gurkenpflanzen lieben die Sonne, deshalb solltest du sie schon dann an einen warmen und sonnigen Ort stellen, wenn sie noch Samen sind.

Bei mir stehen sie an einem Fenster, an dem sie bereits am Morgen Sonnenstrahlen abbekommen. Später, gegen Mittag stelle ich sie ans andere Fenster, wo sie bis späten Nachmittag Sonne haben. Das ist sicher ein wenig übertrieben, aber ich mache das gerne :)

Die kleinen Pflänzchen vertragen in den ersten Tagen Zugluft nur sehr schlecht. Deshalb solltest du sie an einem geschützten Ort platzieren.

Gurkensamen säen

Gurken säen Schritt-für-Schritt-Anleitung

Damit du deinen Gurkenpflanzen von Beginn an einen unbeschwerten Start ins Leben sicherst, kommt hier eine Anleitung, mit der du alles richtig machst.

Tipp: Kennst du das Anzuchtset von Kiepenkerl*? Darin findest du alles, was du als Gartenanfänger brauchst.

1. Die Samen vorbereiten

Dieser Schritt ist nicht zwingend notwendig. Du kannst die Samen auch direkt in die Erde stecken.

Lege die Gurkensamen etwa 2 Stunden in lauwarmes Wasser. Sie nehmen das Wasser auf und werden so schneller zu keimen beginnen.

Wer möchte, kann sie auch in einen Kamillentee einlegen. Dadurch verhinderst du Schimmelbildung.

Die Samen sollten nach 2 Stunden merklich größer und dicker sein. Sie werden außerdem schleimig und sind jetzt bereit gepflanzt zu werden.

2. Die Erde vorbereiten

Wer schon mal Samen im Haus gezogen hat, kennt das Phänomen der schwarzen kleinen Mücken, die nach wenigen Tagen aus der Erde klettern. Dabei handelt es sich um Trauermücken.

Sie nerven nicht nur uns, sondern auch deine Pflanzen. Die Larven der Mücke machen sich nämlich an den Wurzeln der Pflanze zu schaffen, was gerade für kleine Pflanzen sehr schädlich sein kann.

Am besten ist es, den Plagegeistern gleich vorzubeugen und sie gar nicht erst bekämpfen zu müssen. Gib die Anzuchterde dafür in eine kleine Schale und stelle sie 4 Minuten bei voller Leistung in die Mikrowelle.

Danach lässt du die Erde auskühlen und kannst sie anschließend verwenden.

Wer sich nicht damit herumärgern möchte, der lässt die Erde weg. Alternativ kannst du Kokos-Quelltabletten verwenden*. Diese übergießt du einfach mit Wasser und schon sind sie einsatzbereit.

Schau mal hier: So wirst du Trauermücken los!

3. Die Gurken säen

Samen, Erde und Töpfe sind bereit und auch das Fensterbrett wartet schon.

Dann kann es jetzt losgehen. Lass uns Gurken aussäen!

  1. Richte die Töpfe her und fülle sie mit Erde.
  2. Befeuchte die Erde mit einer Sprühflasche.
  3. Lege den die Kerne auf die Erde und bedecke sie etwa fingerdick mit Erde.
  4. In jeden Topf kannst du 2 bis drei Gurkenkörner geben.
  5. Drücke die Erde leicht an und dann geht’s ab ans Fensterbrett.
  6. Bedecke die Töpfe mit Folie, damit die Erde nicht austrocknet.

Anzuchttöpfe kannst du ganz einfach selber machen!

4. Warten

Nun solltest du darauf achten, dass die Erde konstant feucht ist. Die Temperatur sollte gleich bleiben. Nimm die Folie etwa eine Stunde pro Tag ab, damit die Erde nicht zu schimmeln beginnt.

Je nach Standort und Qualität der Samen kannst du nach 1 bis 2 Wochen die ersten Keimblätter erkennen.

Ab jetzt kannst du die Folie weglassen. Sind die Samen erst mal aufgegangen, wachsen die Gurken sehr schnell.

Achte darauf, dass du sie jetzt regelmäßig gießt, aber nicht ertränkst.

An warmen Tagen kannst die Pflänzchen schon an einen geschützten Ort ins Freie stellen. Abends müssen sie aber noch unbedingt sind Haus. Niedrige Temperaturen tun ihnen gar nicht gut.

Wie du Gurken im Freien säen kannst

Wenn du ein sonniges und warmes Plätzchen im Garten hast, dann musst du nicht am Fensterbrett Gurken säen und vorziehen. Du kannst die Samen direkt in den Garten säen.

Aber Achtung: Schnecken lieben kleine, zarte Gurkenpflanzen. Achte auf sehr guten Schutz deiner Pflänzchen!

Setzt du die Samen direkt ins Freie, dann kann sich die Ernte ein wenig nach hinten verschieben.

Worauf du beim Setzen ins Freie achten musst

Ab etwa 20 Zentimeter Wuchshöhe sind die Gurken Jungpflanzen stark genug, um an ihren endgültigen Standort gepflanzt zu werden.

Wichtig: Setze Freilandgurken nicht vor den Eisheiligen ins Freie. Es könnte in der Nacht zu kalt für die empfindlichen Pflanzen sein.

Gurken solltest du mit jeweils vier Jahren Abstand an die gleiche Stelle pflanzen.

Setzt du die Pflanzen in den Garten, solltest du die Erde davor mit Kompost anreichern. Pflanzt du die Gurke in einen Topf, dann solltest du sie etwa alle 2 Wochen mit einem Gemüsedünger versorgen.

Als Kletterpflanzen brauchen Gurken Rankhilfen. Du kannst dafür Stöcke, Bretter, Gitter oder dicke Schnüre verwenden. Gurkenpflanzen sollten nicht am Boden aufliegen, denn dann ist die Gefahr groß, dass die Gurken faul werden. Außerdem könnte es sein, dass die Pflanzen zu wenig Licht abbekommen.

Gurken lieben einen vollsonnigen und windgeschützten Standort.

Gurken pflanzen am Balkon

Was du bei Gurken im Gewächshaus beachten musst

Im Gewächshaus haben Gurken einen guten Start. Es ist wohlig und konstant warm. Ab Juni kann es aber auch ziemlich heiß werden und die Blätter können sogar verbrennen. Deshalb sollten die Gurken im Gewächshaus nicht zu sonnig stehen. Hinter dem Glas ist die Sonne nämlich viel aggressiver als ohne Glas.

Du kannst Schattiernetze verwenden oder große Pflanzen wie Tomaten als Schattenspender zu den Gurken setzen. Achte auf ausreichend Luftzufuhr, ab Juni kannst du das Gewächshaus fast durchgehend geöffnet haben.

Und wenn du genügend Gurken gezogen hast, dann kannst du leckere Schmorgurken mit Lachs daraus zubereiten!

Wie du Gurkenpflanzen richtig pflegst

Mit dem Gurken säen ist es natürlich nicht getan. Deine Pflänzchen wollen gepflegt werden, um zu großen Pflanzen heranzuwachsen.

Deshalb musst du wissen, dass Gurkenpflanzen Trockenheit gar nicht mögen. Die Gurken werden dadurch bitter und ungenießbar. Vorbeugen kannst du einerseits durch viel gießen und andererseits durch eine Mulchschicht aus Rasen, den du einfach auf die Erde legst.

Die Pflanzen lieben vorgewärmtes Wasser. Das nimmst du am besten aus der Regentonne.

Wenn sich die ersten kleinen Früchte an den Pflanzen zeigen, sollten Gurken in Töpfen alle zwei Wochen gedüngt werden.

Profitipp: Gurken liegen eine hohe Luftfeuchtigkeit von etwa 60 Prozent. Wenn du sie regelmäßig mit etwas Wasser besprühst, werden sie es dir mit besonders vielen Früchten danken. Ist die Luftfeuchtigkeit zu gering, kann es passieren, dass sich kleine Gurken gelb verfärben und abgestoßen werden.

Etwa zwei Wochen nach der ersten Blüte kannst du die ersten Salatgurken ernten. Im Gewächshaus kann das bei angenehmen Temperaturen schon gegen Ende Mai so weit sein. Im Freien und am Balkon dauert es etwas länger. Hier geht die Ernte ab Mitte Juli los, wenn du die Pflanzen vorgezogen hast.

Die Früchte von Samen, die direkt in den Garten gesetzt werden, sind ab Ende Juli bereit geerntet zu werden.

Unser Fazit

Gurken aussäen ist keine Hexerei. Wer auf genügend Sonne und Wasser achtet, der kann so gut wie nichts falsch machen. Beschütze die Jungpflanzen im Garten vor Schnecken und beginne schon bei kleinsten Anzeichen von Mehltau mit der Behandlung.

Gutes Gelingen und lass es dir schmecken! :)

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