Omas geheimes Rezept für Pfirsichmarmelade

 Du suchst eine besondere Pfirsichmarmelade, weil du genug von 0815 hast? Dann wirst du diese Marmelade mit Zitronenthymian lieben!

Wenn ich aus dem Küchenfenster schaue, lachen mich die Pfirsiche meines Nachbarn an. Nur einen Meter entfernt vom Gartenzaun steht ein riesiger Baum mit ganz vielen Früchten.

Jeder einzelne Pfirsich ist wunderschön rot gefärbt und fast groß wie meine Hand. Der pure Wahnsinn.

Und der Geschmack erst – einfach umwerfend. Super saftig lachen sie mich da also jeden Tag an. Dieses Jahr sind es sehr viele.

Als mein Nachbar fragt, ob ich denn gerne welche hätte, schnappe ich sofort zu. Nun steht ein ganzer Eimer voller saftiger Riesenpfirsiche vor mir.

Und was mache ich daraus? Eine ganz besondere Pfirsichmarmelade.

Ich zeige dir jetzt, wie du eine Pfirsichmarmelade mit Zitronenthymian zubereitest. Freue dich auf eine Geschmacksexplosion und ein super leckeres Rezept von meiner Oma. Ähnlich lecker wie selbst gemachtes Rosengelee.

Welche Zutaten die besondere Pfirsichmarmelade ausmachen

Bevor wir gleich loslegen und einen leckeren Fruchtaufstrich zubereiten, möchte ich noch gerne ein paar Wörter zu den Zutaten verlieren. Du sollst ja schließlich wissen, was du isst und worauf du dabei achten musst.

Pfirsichmarmelade kennen die meisten nur mit ganz viel Zucker und Ende. Keine Gewürze, keine Besonderheiten. Das ist wirklich schade, denn es gibt zwei Zusätze, die dafür sorgen, dass der Geschmack der Pfirsiche noch besser hervorgehoben wird.

Die Pfirsiche

Ja, ohne Pfirsiche geht natürlich nicht. Achte darauf, dass sie sehr reif sind. Dann sind sie am aromatischsten und enthalten viel Fruchtsaft. Früchte, die grün geerntet werden, entwickeln niemals so viel Aroma.

Falls du also keinen Nachbarn mit Pfirsichbaum hast – oder gar selbst einen Baum – solltest du beim Kaufen ganz gut auf den Reifegrad achten. Die Pfirsiche aus dem Supermarkt sind meistens nicht besonders lecker. Kein Wunder, werden sie doch unreif gepflückt, um lange haltbar zu sein.

Möchtest du Pfirsiche kaufen, dann mach das am Wochenmarkt. Bei uns steht immer ein italienischer Händler, der mega saftige und leckere Früchte hat. Wenn man freundlich fragt, darf man sogar kosten :).

Hast du schon mal Pfirsich gegrillt?

Die Vanille in der Pfirsichmarmelade

Ohne Vanille geht bei mir gar nichts. Am besten schmeckt Vanille dann, wenn man eine echte Schote verwendet. Vanillearoma oder Vanillezucker sind auch nicht schlecht, aber nichts geht über den Geschmack der Schote.

Um das ganze Aroma aus der Schote zu bekommen, kratze ich zuerst das Vanillemark aus und koche die Schote dann einfach mit. Bevor die Pfirsiche püriert werden, fische ich sie wieder raus.

Wenn du keine echte Schote hast, kannst du aber natürlich auch Aroma verwenden.

Zitronenthymian macht Pfirsichmarmelade besonders

Eigentlich war diese Marmelade ein Experiment. In meinem Garten wuchert der Zitronenthymian nämlich ziemlich krass. Nach Eistee und als Zutat in kaltem Wasser gehen mir jetzt aber schön langsam die Ideen aus.

Zum Glück habe ich experimentiert – daraus ist eine besondere Pfirsichmarmelade entstanden, die ich im nächsten Jahr sicher wieder zubereiten werde.

Gelierzucker in der Marmelade

Ohne Gelierzucker wird Marmelade nicht fest. Allerdings verwende ich keinen normalen Haushaltszucker wie Oma es gemacht hat, sondern Gelier Birkenzucker*. Das hat den Vorteil, dass er weniger Kalorien hat. Nämlich nur halb so viel wie herkömmlicher Haushaltszucker.

Birkenzucker* verhindert Karies, weil er für ein Milieu sorgt, in dem sich die Bakterien gar nicht wohlfühlen. Geschmacklich macht es gar keinen Unterschied – deshalb nehme ich nur noch Xylit* für Marmeladen und Sirup.

Dieses Rezept für Pfirsichmarmelade ist

• vegan und daher frei von allen tierischen Produkten
• glutenfrei
• vollgepackt mit extra viel Geschmack
• etwas ganz Besonderes
• im Handumdrehen zubereitet
• auch für Marmeladen-Anfänger gut geeignet

Koste mal Erdbeermarmelade mit Birkenzucker!

Muss ich die Pfirsiche für die Marmelade schälen?

Nein, diese Arbeit kannst du dir sparen. Ich entferne nur beschädigte Stellen mit einem Messer und wasche die Pfirsiche zuvor sehr gründlich.

Bei meiner speziellen Pfirsichmarmelade wird die Masse nach dem Kochen püriert, dabei löst sich die Pfirsichhaut quasi in Luft auf. Du musst die Marmelade aber nicht pürieren, viele essen sie gerne auch mit Stückchen.

Dann lohnt es sich die Haut zu entfernen. Niemand möchte ganze Hautfetzen im Fruchtaufstrich. Ich gehe aber den Weg mit weniger Arbeit und lasse sie dran.

Zuerst: Gläser sterilisieren und Utensilien reinigen

Eine besondere Pfirsichmarmelade verlangt eines: Sauberes Arbeiten. Meine Freundinnen fragen mich oft, warum meine Marmelade nicht schimmelt. Kennst du das Problem auch? Dann solltest du diese Tipps befolgen.

Damit beseitigst du alle Keime und Bakterien. Schimmel kann nicht entstehen.

1. Die Gläser reinigen

Wasche die Gläser mit Spülmittel und heißem Wasser. Danach spülst du sie sauber aus. Dasselbe machst du mit den Deckeln.

Nun füllst du etwa 3 cm Wasser in jedes Glas. Stelle die Gläser in die Mikrowelle. 2 Minuten bei voller Leistung – das überlebt weder ein Keim noch ein Bakterium.

Schütte das Wasser anschließend weg und stelle die Gläser kurz kopfüber auf ein sauberes Küchentuch.

Die Deckel darfst du nicht in die Mikrowelle geben. Ich sterilisiere sie einfach im Wasserkocher. Lege alle Verschlüsse ins kalte Wasser und lass das Wasser aufkochen. Schütte das Wasser ab und trockene die Deckel sorgfältig.

2. Töpfe, Kochlöffel und Co

Nicht zu vergessen: Auch Kochtopf, Kochlöffel und Pürierstab* wollen blitzeblank sein, bevor sie mit der Marmelade in Berührung kommen.

Hier reicht es aber, wenn du die Utensilien mit heißem Wasser und Spülmittel bearbeitest. Zum Schluss abtrocknen und dann kann es losgehen.

Übrigens falls Pfirsiche überbleiben, kannst du sie auf diesen Vollkornflammkuchen mit Feta und Honig legen. Mega lecker!

Mit welchem Rezept du besondere Pfirsichmarmelade selber machen kannst

Bist du bereit? Liegen die Pfirsiche schon vor dir? Dann lass uns direkt loslegen. Wenn du noch nie eine Marmelade gemacht hast, dann kommt hier eine sehr ausführliche Anleitung mit Schritt-für-Schritt-Erklärungen.

Falls du schon ein Marmeladen Profi bist und nur Inspirationen suchst, dann findest du am Ende des Beitrags eine Kurzfassung des Rezepts.

Hier kommt eine längere Fassung mit ganz genauer Anleitung. Das Rezept reicht für 8 Schraubgläser mit 250 ml Fassungsvermögen.

Zutaten

• 2 kg Pfirsiche
• 1 Vanilleschote
• 1 Zitrone
• 1 Handvoll Zitronenthymian
• 1 kg Gelier Birkenzucker*

Außerdem brauchst du: Einen Kochtopf, eine Schüssel, ein Messer, fest verschließbare Einmachgläser*.

1. Die Pfirsiche vorbereiten

Wasche die Pfirsiche gründlich. Entferne Blätter, Stiele und alles, was nicht in die Marmelade soll.

Halbiere die Pfirsiche mit einem Messer und entferne den Kern.

Schneide die Pfirsiche in kleine Stücke. Ich viertle die Hälften meistens. Das genügt vollkommen. Außer du möchtest die Pfirsiche später nicht pürieren. Bei einer Marmelade mit Stücken solltest du kleine Würfel schneiden, sonst wird deine besondere Pfirsichmarmelade beim Essen eine Herausforderung :).

Gib die Pfirsichstücke alle in einen großen Kochtopf.

2. Die Vanilleschote macht die Pfirsichmarmelade besonders

Eine etwas nervige Arbeit ist das Auskratzen der Vanilleschote. Halbiere sie längs  und kratze sie mit einem Buttermesser aus. Die schwarzen Pünktchen, die sich jetzt lösen, sind die Vanillearomastoffe.

Gib die Vanille in den Topf zu den Pfirsichen. Die Schoten aber bitte nicht wegwerfen. Gib sie so wie sie jetzt sind ebenfalls in den Topf, wir entfernen sie später kurz vor dem Pürieren.

Wenn du sie mitkochst, geben sie ihren ganzen Geschmack ab. Falls du später vergisst sie später herauszuholen, wird es dir spätestens beim Abfüllen auffallen :)

3. Die Zitrone auspressen

Damit ist eigentlich alles gesagt. Halbiere die Zitrone und presse den Saft aus. Achte darauf, dass keine Kerne in die Marmelade gelangen. Dafür schüttest du den Saft einfach durch ein kleines Sieb.

Schütte den Zitronensaft zur den Pfirsichen.

4. Der Zitronenthymian

Lass die Blätter am besten am Stiel. Wasche den Thymian gründlich und gib ihn dann einfach so wie er ist in den Topf. Die Stiele entfernen wir später, kurz bevor der Birkenzucker* zur Marmelade kommt.

3. Die Konfitüre kochen

Lass den Mix jetzt 10 Minuten leicht köcheln. Am besten gibst du den Deckel auf den Topf und rührst immer wieder mal um.

Nun werden die Pfirsiche weicher und der Saft tritt aus. Wichtig ist, dass die Marmelade nicht auf voller Stufe kocht. Denn sonst könnten die Pfirsiche am Anfang anbrennen. Ein leichtes Blubbern ist optimal.

Nun hängt es davon ab, wie groß du die Pfirsichstücke geschnitten hast. Da sie aber reif sind, sollte das Kochen in 10 Minuten erledigt sein.

Wenn du zufrieden bist, entfernst du den Zitronenthymian. Einzelne Blätter können gerne in der Marmelade bleiben, aber die Stiele müssen raus. Das gilt auch für die Vanilleschote.

4. Eine besondere Pfirsichmarmelade zubereiten

Nimm den Topf vom Herd. Püriere die Masse mit einem leistungsstarken Pürierstab*. Du kannst auch auf diesen Schritt verzichten – aber ich empfehle ich es dir.

Wichtig ist, dass du erst pürierst, wenn die Pfirsiche wirklich gekocht und weich sind.

Jetzt rührst du den Gelier Birkenzucker* unter. Schalte die Temperatur des Herds hoch und lass die Masse noch mal aufkochen.

Rühre so lange bis sich der Birkenzucker* auflöst. Jetzt machst du die Gelierprobe.

Dafür entnimmst du etwa einen halben Teelöffel Marmelade und gibst ihn auf einen kleinen Teller. Warte ein paar Sekunden – die Marmelade sollte jetzt beginnen fester zu werden. Falls nicht: Lass sie noch kurz köcheln und mach den Test nochmal.

Ziehe den Topf vom Herd, rühre noch mal um.

5. Die Marmelade abfüllen

Wenn du zufrieden bist, kannst du die Pfirsichmarmelade abfüllen. Dafür verwendest du am besten einen Trichter. Achtung: Klappt nur bei pürierter Marmelade.

Fülle die heiße Marmelade in die sterilisierten Gläser und verschließe sie umgehend. Lass die Gläser abkühlen und stelle sie nicht auf den Kopf.

Wenn du die Marmelade heiß einfüllst, bildet sich ein Vakuum im Glas – dadurch (und natürlich durch den Zucker) bleibt der Fruchtaufstrich haltbar.

Fertig!

Und hier wie versprochen die Kurzfassung der Pfirsichkonfitüre für alle, die schon öfter eine Marmelade hergestellt haben.

Wie du Marmelade am besten lagerst

Marmelade lagerst du am besten dunkel und kühl. Sie muss immer an einem Ort ohne direkter Sonneneinstrahlung stehen. Wenn du keinen Keller hast, ist das nicht weiter schlimm.

Auch ein verschlossener Schrank erfüllt seinen Zweck. Durch den hohen Anteil an Zucker hält die Marmelade auch an warmen Orten.

Hast du ein Glas geöffnet, dann bewahre es im Kühlschrank auf und verbrauche es rasch. Ich hatte ein Marmeladenglas schon mal 3 Wochen lang geöffnet – es war noch immer genießbar. Wenn es nicht mehr genießbar ist, bildet es Schimmel. Entsorge dann bitte das ganze Glas.

Unser Fazit

Eine besondere Pfirsichmarmelade enthält für mich Zitronenthymian und Vanille. Die Kombination mit Pfirsich ist einfach unschlagbar. Am besten schmeckt die Marmelade übrigens am Brot, auf einem frischen Brötchen oder in Joghurt. Ich gebe sie auch gerne ins Müsli oder auf Eis. Und wenn ich viel zu viel zubereitet habe, dann nehme ich sie zum Backen. Kurz gesagt: Pfirsich-Fruchtaufstrich ist sehr vielfältig einsetzbar und schmeckt einfach immer :)

Viel Spaß beim Nachmachen und gutes Gelingen!

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