Du hast Lust, eine alternative Behandlungsmethode für deine Beschwerden auszuprobieren? Ich habe mit feinen Nadelstichen versucht, meine Nasennebenhöhlen endlich von Schleim zu befreien. Das ist meine Akupunktur Erfahrung!
Seit knapp drei Monaten quälen mich meine Nasennebenhöhlen. Genauer gesagt, seit meinem Corona-Infekt. Ich habe ständig das Gefühl, nicht richtig tief durchzuatmen zu können.
Besonders fällt das beim Sport auf. Beim Skitouren gehen schnaufe ich wie ein Walross und auch normales Training fällt mir alles andere als leicht. Ich muss immer wieder lange Pausen einlegen und durch den Mund atmen. Schon bei schnellen Spaziergängen beginne ich rasch an meine Grenzen zu kommen.
Nach diversen Hausmitteln, schleimlösenden Tropfen, Inhalationen und massenhaft Tee hat sich leider keine Besserung eingestellt. Wenn du übrigens auch mit verstopften Nebenhöhlen kämpfst, schau dir hier mal die besten Hausmittel an: “So bekommst du die Nebenhöhlen frei“.
Ich habe alles probiert, für mich steht fest: Ich brauche eine andere Lösung.
Von einer Freundin habe ich von Akupunktur gehört. Die Recherche zeigt, dass eine Ärztin in meiner Nähe genau das anbietet. Das klingt nach einem guten Plan. Versuchen kann man es ja mal – mit dieser Einstellung starte ich in meine Akupunktur Erfahrung.
Ich berichte heute, ob es mir geholfen hat, wie sich das Setzen der Nadeln anfühlt und worauf du dich einstellen musst. Aber lass uns zuerst ein paar allgemeine Infos ansehen.
Inhaltsverzeichnis
Was ist Akupunktur und wo kommt sie her?
Akupunktur ist eine traditionelle chinesische Heilmethode. Dabei werden sehr dünne Nadeln an bestimmten Punkten gesetzt. Sie sind viel dünner als Nadeln von Spritzen – also keine Sorge. Je nach Körperregion kommen besonders feine Nadeln zum Einsatz – etwa beim Ohr.
Schon vor 3000 Jahren wurde diese alternative Schmerzmethode in China entdeckt. Im zwanzigsten Jahrhundert verbreitete sich Akupunktur in Europa, wo sie heute von vielen Ärzten als Ergänzung zur klassischen Medizin genutzt wird.
Nach der traditionell chinesischen Medizin (TCM) wird der Körper von der Lebensenergie Qi durchflossen. Sie fließt in Leitbahnen (Meridianen) und ist an etwa 700 Punkten im Körper dicht an der Hautoberfläche erreichbar. 400 dieser Punkte werden als Akupunkturpunkte genutzt.
Bei der Akupunktur werden die Blockaden des Qi-Flusses beseitigt und der Patient verspürt eine Besserung der Symptome. Auf dasselbe Phänomen setzt man übrigens, wenn man sich ein Migräne Piercing stechen lässt – hier wird ein Meridian im Ohr durchstochen. Mehr erfährst du hier: “Mein Test: Hilft ein Migräne Piercing wirklich?”
Wie wirkt es?
Was genau bei einer Akupunktur-Behandlung im Körper abläuft, ist noch nicht restlos geklärt. Studien deuten aber darauf hin, dass die Nadelstiche im Gehirn eine Ausschüttung von schmerzlindernden und stimmungsaufhellenden Substanzen auslösen. Dazu zählen vor allem die Glückshormone Serotonin und Endorphine.
Je nach Erkrankung werden die Nadeln an ausgewählten Stellen im Körper gestochen. Die extra dünnen Nadeln werden auf den Meridianen gesetzt, wo sie ihre Wirkung entfalten können.
Während der Akupunkturbehandlung sollte man Ruhe bewahren. Wenn es möglich ist, wird man während der Einheit also auf dem Bauch, dem Rücken oder seitlich liegen. Falls das nicht möglich ist, dann sitzt man. Wichtig ist dabei, dass man sich in der Zeit halbwegs entspannt.
Nach der Akupunktur zu ruhen, ist in den meisten Fälle nicht nötig. Dennoch empfahl mir die Ärztin, dass ich es jetzt entspannt angehen soll. Also langsam aufsetzen und aufstehen. Danach kann man ganz normal zurück zur Arbeit.
Wann kann die Behandlung mit Nadeln helfen?
In Untersuchungen konnte nachgewiesen werden, bei welchen Problemen eine Akupunktur Erfahrung helfen kann. Bestimmte Schmerzarten und Beschwerden sollen besonders gut damit behandelt werden können. Dazu zählen:
- Übelkeit und Erbrechen in der Schwangerschaft
- Erleichterung der Geburt
- Rückenschmerzen
- Kopfschmerzen und Migräne
- Verspannungen
- Heuschnupfen
- Menstruationsschmerzen
- Allergisches Asthma
- Funktionelle Magen- und Darmbeschwerden
Am besten informierst du dich direkt bei einem Arzt in deiner Nähe und fragst nach dem Angebot. Meine Ärztin bietet Behandlungen auch bei Gelenkbeschwerden, Wirbelsäulenbeschwerden, Bronchitis, Sinusitis, Hexenschluss, Mandelentzündungen und vieles mehr.
Ein tolles Video kannst du dir hier ansehen:
Wie lange dauert es, bis Akupunktur wirkt?
Das hängt von der Art und Intensität der Beschwerden ab. Normalerweise tritt eine Verbesserung der Beschwerden nach 5 bis 10 Akupunkturen ein. Patienten berichten oft schon nach der ersten Einheit eine erste Veränderung zu spüren. Wie lange es dauert, bis die Akupunktur wirkt, hängt aber auch stark von persönlichen Voraussetzungen ab. Eine Einheit dauert 20 bis 30 Minuten.
Wie oft sollte man in der Woche Akupunktur machen?
Die vorgeschriebenen Einheiten werden so aufgeteilt, dass man zwei Einheiten pro Woche hat. Je nach Schwere der Behandlung können bis zu 15 Akupunkturen nötig sein.
Für meine Nebenhöhlen empfahl die Ärztin erst mal 5 Einheiten zu je 20 Minuten. Und anschließend wird abgeklärt, ob noch weitere Einheiten nötig sind. Dafür stupst sie mich jeden Montag und Donnerstag mit den Nadeln.
Wie fühlt man sich währenddessen und danach?
Der Einstich kann schmerzhaft sein, anschließend wandelt sich der Schmerz in ein leichtes Ziehen, Kribbeln oder ein Gefühl von Wärme. Die Nadeln selbst spürt man während der Behandlung selbst in den meisten Fällen nicht.
Die meisten Patienten berichten, dass in vielen Fällen direkt Entspannung einsetzt. Das Ruhen während der Liegezeit wird deshalb von vielen besonders angenehm empfunden.
Meine Akupunktur Erfahrung – so läuft es wirklich ab
Mir soll die Akupunktur gegen die ewig verstopften Nebenhöhlen helfen und meine Hausstaubmilbenallergie besänftigen. Da sitze ich nun im Warteraum und frage mich: wird es wehtun? Wird es helfen? Wie lange dauert es? Das alles möchte ich dir jetzt berichten.
Tut Akupunkur weh?
Insgesamt werden bei mir 18 bis 20 Nadeln gesetzt – so genau kann ich das nicht sagen. Die Nadeln werden über den ganzen Körper verteilt – vom Nacken und dem oberen Rücken, ober das Dekolletee bis hin zu Fingern und Schienbeinen.
Der Schmerz unterscheidet sich je nach Körperregion und Nadel stark. Die erste Nadel kommt in den Nacken und tut gar nicht weh, die zweite, wird nur 2 cm daneben gesetzt und pikst ordentlich. “Oh, da ist aber jemand verspannt”, sagt die Ärztin zu mir. Und sie hat recht: Ich bin wirklich sehr verspannt im Nacken.
Als alle Nadeln gesetzt sind, muss ich mich zurücklegen. Mein Blick sagt wohl schon alles. Noch bevor ich dem etwas entgegnen kann, sagt die Ärztin: “Jeder schaut mich unglaubwürdig an, wenn ich ihn auffordere, dass er sich nach dem Setzen der Nadeln zurücklehnen soll. Aber glauben Sie mir, das ist kein Problem.”
Die Nadeln werden am Nacken nämlich so gesetzt, dass sie eng am Körper anliegen. Langsames Zurücklehnen und ruhig liegen, ist also kein Problem. Nur bewegen sollte man sich nicht so viel.
Jetzt heißt es warten
Ich bekomme eine flauschige Decke, damit mir nicht kalt wird. Von den Zehenspitzen bis zum Hals werde ich zugedeckt und soll mich entspannen.
Sie schaltet das Licht aus, macht eine kleine Lampe an und verlässt den Raum.
Da liege ich nun und hoffe, dass meine Akupunktur Erfahrung gut ausfällt. Ich bin gespannt, ob ich schon nach der ersten Einheit einen Unterschied spüren werde.
Spürt man die Nadeln?
Ja, ich kann sie tatsächlich spüren, einige intensiver, andere gar nicht. Am meisten spüre ich die eine Nadel an meiner Stirn. Beim Stechen hat sie ziemlich wehgetan und danach hat sie begonnen zu pulsieren. Es tut nicht mehr weh, aber ich spüre, dass die Nadel arbeitet.
Nach der Hälfte der Zeit rutscht der “Schmerz” etwas tiefer. Und zwar zur Nadel an meinem rechten Nasenflügel. Die erste Zeit habe ich hier gar nichts gespürt, aber jetzt beginnt es auch hier zu pulsieren. Die Nadel auf der Stirn spüre ich dafür gar nicht mehr.
In und entlang meines Ohrs hat die Ärztin vier Nadeln gesetzt, die ich die gesamte Wartezeit lang ordentlich spüre. Es zieht, zwickt und ist unangenehm – später wird mir die Ärztin erklären, dass die Nadeln im Ohr jene sind, die gegen die Allergie gesetzt werden.
Gegen Ende der 20 Minuten wird mir kalt in den Zehen. Ich möchte die Decke mit den Zehen ein bisschen zurechtrücken. Keine gute Idee. Ein Krampf mit gigantischem Ausmaß durchzieht plötzlich den gesamten Muskel seitlich meines Schienbeins.
Ich versuche mich zu entspannen und ruhig zu atmen, aber der Muskel krampft, wie verrückt.
Tief atmen, locker lassen. Der Krampf wird etwas besser und zum Glück kommt in diesem Moment die Ärztin in den Raum. Ich erzähle ihr davon und sie erlöst mich von der Nadel.
Im selben Moment ist der Krampf ganz vorbei. Unheimlich.
Wie fühlt sich das Entfernen der Nadeln an?
Das Ziehen der Akupunkturnadeln spüre ich so gut wie gar nicht. Ein kurzes Piksen an den Stellen, die auch beim Setzen der Nadeln zu spüren waren und das ist alles. Zurück bleibt ein kleiner roter Punkt, der aber nach ein paar Stunden verschwunden ist.
Nach zwei Tagen ist nichts mehr davon zu sehen, dass ich heute meine erste Akupunktur Erfahrung hinter mich gebracht habe.
Wie fühle ich mich nach der ersten Akupunktur?
Ich bin jetzt 20 Minuten lang auf meinem Rücken gelegen und habe versucht mich zu entspannen. Das ist mir mehr oder weniger gut gelungen. Ich denke an alle möglichen Dinge, höre wie Patienten die Praxis verlassen, die Assistentin telefoniert und die Autos draußen vorbeifahren.
Mit Entspannen tue ich mir sehr schwer – immer, auch dann, wenn es sehr ruhig ist. Den Kopf auszuschalten, das fällt mir sehr schwer. Für den zweiten Termin nehme ich mir vor, mein Smartphone in der Nähe zu haben und Entspannungsmusik zu hören.
Kopfhörer sind aufgrund der Nadeln nicht möglich, aber das sollte kein Problem sein. Schließlich bin ich allein im Raum.
Die erste Einheit überstehe ich aber ohne Musik, aufstehen ist nämlich nicht möglich, wenn die Nadeln gesetzt sind.
Nachdem die Nadeln gezogen wurde, ziehe ich mich an und verlasse die Praxis.
“Und wie war’s?”, fragt mich eine Freundin. Und ganz ehrlich gesagt: Ich weiß es nicht genau. Da muss ich wohl noch ein wenig abwarten.
24 Stunden nach der ersten Akupunktur Erfahrung
Wer sich schnell ekelt, sollte jetzt nicht weiterlesen!
Und dann passiert etwas total Spannendes. Etwas mehr als einen Tag nach der ersten Akupunktur beginnt mein Hals zu kratzen.
Ich muss husten. Und wenn ich den Kopf zurücklege, habe ich das Gefühl, dass ein Teil des Schleims meinen Hals hinabrinnt.
Ich setze mich auf und meine Nase rinnt. Ich muss zum Taschentuch greifen. Das hatte ich schon seit zwei Monaten nicht mehr. Viel tut sich nicht, aber ich kann sehen, dass es sich um gelben, alten Schleim handelt.
Dann habe ich mir das also nicht eingebildet, denke ich mir.
Ich bin gespannt, was sich nach dem zweiten Termin tut. Meine nächste Akupunktur Erfahrung steht in 3 Tagen an. Insgesamt habe ich 5 Termine, immer im Abstand von 3 bis 4 Tagen.
Was hat sich nach dem fünften Termin getan?
Ich erspare dir die vielen Details der Einzeltermine. Am Ende geht es doch darum, was sich nach der fünften Akupunktur Erfahrung getan hat. Kurz möchte ich den Terminen aber trotzdem ein paar Zeilen widmen.
Beim zweiten Termin sticht sie die Nadeln nicht an dieselben Stellen. Einige Punkte bleiben ähnlich, andere sind ganz neu. Nur beim Ohr ist es dasselbe, soweit ich das zumindest beurteilen kann. Beim zweiten Termin zücke ich mein Handy und mache die Fotos, die du in diesem Beitrag sehen kannst.
Bei den anderen Terminen versuche ich mich bewusst zu entspannen und lege eine Meditationsplaylist bei Spotify ein. Das ist viel angenehmer und lässt mich ein wenig ruhiger werden.
Das Zurücklegen des Kopfs und das ruhige Liegen zeigt schnell, dass sich beim Schleim etwas tut. Ich habe das Gefühl, er rinnt von einer Seite zur anderen. Dieses Gefühl hatte ich vor der Akupunktur übrigens nie.
Während ich das Stechen der Nadeln bei den ersten zwei Terminen noch als unangenehm empfand, wird es jetzt deutlich angenehmer. Den Einstich spüre ich an einigen Stellen noch immer deutlich, aber das pulsierende Gefühl hat sich gebessert. Es fühlt sich jetzt irgendwie warm an.
Und am Ende der Behandlung? Ich habe sehr große Fortschritte gemacht. Jeweils 24 Stunden nach den Einheiten beginnt mein Körper sehr stark darauf anzusprechen. Meine Nase rinnt leicht, ich muss Husten und mein Körper versucht den Schleim loszuwerden.
Unterstützend beginne ich mit Nasenduschen, um dem hartnäckigen Schleim noch zusätzlich einen Stoß zu geben. Ich achte auch darauf, besonders viel zu trinken. Sonst mache ich aber nichts anders als normal.
Ganz schleimfrei bin ich noch nicht, aber der Unterschied ist enorm. Ich werde es jetzt erst mal eine Woche beobachten und sollte sich der Schleim dann noch halten, lege ich noch ein paar Einheiten ein.
Die Nasendusche im Selbsttest – das kann sie wirklich!
Mein Fazit
Meine Akupunktur Erfahrung fällt durchwegs positiv aus. Schon nach dem ersten Termin, konnte ich etwas, was mir ewig nicht mehr gelangt: schnäuzen. Der Schleim begann sich tatsächlich nach der ersten Einheit etwas zu lösen. Den großen Unterschied beim Atmen habe ich nach der ersten Einheit noch nicht gemerkt, aber es wurde von Termin zu Termin deutlich besser.
Wenn du unsicher bist, lasse dich von einem Arzt beraten. In meinem Fall hat die Krankenkasse sogar die ersten fünf Behandlungen übernommen – manchmal wird es auch von Versicherungen zum Teil gedeckt.
Einen Versuch ist es wert! Ich bin froh, den Schritt gegangen zu sein. Alles Gute für dich!
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