Wenn du die Gerüche des Sommers festhalten möchtest, solltest du ein Duftsäckchen nähen. Ich zeige dir heute, wie du ein Duftkissen selber machen kannst.
Oh, wie herrlich der Sommer duftet. Der Geruch nach Kräutern, getrocknetem Heu und Lavendel strömt durch die Nase, wenn wir früh morgens in den Garten gehen.
Ich liebe diesen Geruch und möchte nicht nur von Juli bis August etwas davon haben.
Um auch im Herbst und Winter von lauen Sommernächten träumen zu können, möchte ich ein Duftsäckchen nähen.
Und weißt du was? Ein Kräuterkissen zu nähen ist alles andere als kompliziert. Auch Näh-Anfänger wie ich schaffen das locker.
Inhaltsverzeichnis
Warum du ein Duftsäckchen nähen solltest
Ja, ich weiß, ich bin mit Weihnachten früh dran, es ist doch gerade erst Sommer. Aber ich bereite mich gerne auf die kalte Jahreszeit vor. Denn eines weiß ich bestimmt: Sie kommt und das garantiert.
Damit mir die Laune an nebligen, kurzen, kalten Tagen nicht vergeht, schnüffle ich an meinem Kräutersäckchen. Und das solltest du auch mal probieren. Es hilft tatsächlich. :)
So ein kleines Duftkissen sieht nicht nur süß aus, sondern ist ein ganz wunderbares Geschenk für liebe Freunde. Jeder wird Augen machen, wenn du mit etwas Selbstgenähtem daherkommst. Sei es bei einem Barbecue, einem Picknick, Geburtstag, Weihnachten oder einfach als kleine Aufmerksamkeit zwischendurch.
Mit einem selbst gemachten Duftsäckchen liegst du nie falsch.
Klar könntest du auch eines kaufen. Aber die sehen niemals so gut aus und Herzblut steckt da auch keines drin. Wer ein Duftsäckchen nähen möchte, kann dafür ein altes T-Shirt, eine Stofftasche oder Shorts recyclen.
Aber keine Sorge, auch wenn du Anfängerin bist, gelingt es dir bestimmt. Ich bin selbst nicht sehr talentiert und habe es gut hinbekommen.
Nähe Kosmetikpads ganz einfach selbst!
Was du für ein selbst genähtes Duftkissen brauchst
Hier kommt die Materialliste mit ein paar Infos zu den einzelnen Bestandteilen. Außerdem findest du hier das Arbeitsmaterial, das du brauchst, um ein Duftsäckchen zu nähen.
Der Stoff
Ich nehme ein altes T-Shirt, das zu 100% aus Baumwolle besteht. Die Farbe kannst du nach Lust und Laune wählen. Ebenfalls möglich ist eine alte Tragetasche, Shorts oder Ähnliches. Der Stoff sollte nur nicht zu dick sein, sonst tust du dir beim Nähen später schwer.
Wenn du möchtest, kannst du natürlich auch einen Stoff kaufen. Weil nähen wieder total im Trend ist, gibt es bestimmt auch bei dir in der Nähe einen Stoff-Shop. Hier kannst du dich auch gut beraten lassen.
Die Größe des Stoffs kannst du frei auswählen. Dazu aber mehr bei der Anleitung fürs Duftsäckchen nähen.
Ich habe mich für zwei Stoffe entschieden. Einen einfärbigen orangen Stoff und einen gemusterten Stoff, der mal ein Haarband war.
Übrigens: Wenn du noch Stoff über hast, kannst du daraus auch in wenigen Schritten ein Haarband selbst nähen!
Der Garn
Du brauchst ein farblich passendes Garn, damit man die Nähte später nicht sieht. Wer schon etwas geübter ist, kann aber auch eine Kontrastfarbe wählen und damit optische Akzente setzen.
Als Anfänger rate ich dir aber davon ab. Bleibe bei einer Farbe, dann kann man auch nicht so leicht sehen, wenn du dich mal etwas vernähst und die Naht schief wird.
Eine Schere und Kreide
Verwende eine scharfe Schere, damit du gerade Linien schneiden kannst. Spanne den Stoff am besten, wenn deine Schere ein bisschen stumpf ist.
Mit einer Kreide zeichnest du zuvor die Linien ein, damit du dich nicht verschneidest. Im Unterschied zu einem Papierschnitt ist man bei einem Stoffschnitt schnell mal schief unterwegs. Wenn du keine Kreide hast, kannst du auch einen weichen Bleistift verwenden.
Aber denke immer daran an der Rückseite des Stoffs zu zeichnen, damit man es später nicht sehen kann.
Stecknadeln
Du brauchst Stecknadeln vor allem dann, wenn du dein Kräuterkissen mit einem Stoffband verzieren möchtest, so wie ich das gemachte habe. Aber auch, um oben die Öffnung abzunähen.
Profis können auf Stecknadeln verzichten. Anfänger sollten diesen zusätzlichen Schritt aber machen und sich ein paar Minuten Zeit dafür nehmen.
Nähmaschine
Wenn du ein schönes Duftsäckchen nähen willst, brauchst du eine Nähmaschine. Bei einem oder zwei Säckchen geht es noch mit den Händen, aber wenn du mehr herstellst, wirst du verzweifeln. Mit den Händen zu nähen, kostet sehr viel Zeit.
Scrunchies selber nähen war noch nie so einfach!
Schritt für Schritt ein Duftsäckchen nähen
Ich erkläre dir die Schritte ganz genau, so dass das Kräuterkissen auch Anfängern gelingt. Zu jedem Schritt gibt es zusätzliche Tipps. So kann nichts schiefgehen :).
Hier kommt eine Anleitung, die ich bei YouTube gefunden habe. Sie ist perfekt für Beginner geeignet.
1. Den Stoff vorbereiten
Weil ich die Rückseite eines alten T-Shirts verwende, schneide ich das T-Shirt zuerst in zwei Teile.
Vor mir liegt jetzt nur noch die Rückseite des Shirts. Jetzt stört mich beim Schneiden, Zeichnen und Nähen nichts und ich kann mich ganz darauf konzentrieren.
Damit sich der Stoff nicht einrollt und nicht knittert, solltest du ihn zuerst mal bügeln. Am besten klappt das mit einem Dampfbügeleisen.
Tipp: Stecke den Stoff mit Stecknadeln aufs Bügelbrett, um schöne gerade Linien zeichnen zu können. Fixiere ihn dafür mit mindestens 4 Stecknadeln an jedem Eck. So kannst du sicher sein, dass die Linien gerade werden und der Stoff beim Anzeichnen keine Falten wirft.
2. Den Stoff zuschneiden
Du kannst den Stoff in jeder beliebigen Größe zuschneiden. Mein Duftsäckchen ist 13 cm hoch und 11 cm breit.
Der Stoffzuschnitt muss größer sein, wir nähen die Seiten später ein. Am leichtesten ist es, wenn man das Säckchen aus einem Stoffstück näht.
Schneide deinen Stoff deshalb auf diese Größe zu:
- Höhe: 15 cm (2 cm sind fürs Nähen der Ränder vorgesehen)
- Breite: 24 cm
Zeichen den Zuschnitt mit einer Kreide und einem Lineal an. Ganz wichtig: Zeichne immer auf der Rückseite des Stoffs, also jener Seite, die später im Säckchen sein wird. So kann man die Kreide/den Bleistift nicht sehen.
Du hast jetzt ein großes Rechteck vor dir liegen.
3. Das Kante abnähen
Lege den Stoff so vor dich hin: die längere Seite oben und unten. Die kürzere Seite rechts und links.
Schlage die Oberkante ein. Wie der Name verrät, ist das die Kante an der oberen Seite.
Falte die Kante 2x nach innen. Eine Faltung ist etwa 1 cm. Bügle die Kante flach. Nähe die Kante ab.
4. Das Duftsäckchen nähen
Falte den Stoff auf. Lege ihn so zu dir, dass die schöne Seite nach oben zeigt. Die Seite mit der abgenähten Kante zeigt rechts weg von dir.
Falte den Stoff. Nun kannst du die Innenseite des Säckchens sehen.
Lege die Bänder ein und fixiere sie – das klappt mit Stecknadeln sehr gut. Du brauchst ein Band, das etwa zehn cm lang ist und 0,5 bis 1 cm breit. Besonders gut geeignet: ein Satinband.
Nähe die Bänder in den Stoff ein. Dafür nähst du die ganze Kante entlang. Nähe nun auch noch die letzte offene Seite zu. Das Duftsäckchen ist jetzt nur noch an einer Seite offen – und zwar an der Oberkante, die du als Erstes genäht hast.
5. Das Duftkissen wenden und füllen
Wende das Säckchen und drücke die Ecken mit einem Bleistift nach außen. Schon bist du fertig.
Jetzt kannst du das kleine Kissen mit Kräutern und Lavendel füllen. Schließe das Säckchen mit den Bändern. Fertig!
6. Tipps für Fortgeschrittene
Wer möchte, kann an der Oberkante einen anderen Stoff wählen. Beim blauen Säckchen habe ich ein 1 cm breites und 24 cm langes rotes Stoffstück in der Mitte gefaltet, flach gebügelt und mit einem roten Stoff angenäht.
Beim orangen Säckchen habe ich den Stoff ohne Bügeln und Falten an die obere Seite der Oberkante genäht.
Möchtest du das auch machen, ist das der erste Schritt. Also zuerst Oberkante einnähen, danach das Dekobändchen anbringen und festnähen.
Alle weiteren Schritte sind wie oben beschrieben gleich.
Womit du das Kräuterkissen füllen kannst
Hast du das Duftsäckchen nähen abgeschlossen, geht es ans Füllen.
Erlaubt ist alles, was gut duftet. Du hast freie Wahl und kannst das wählen, was dir gefällt. Oder du passt den Duft an die Person an, für die das Duftsäckchen gedacht ist.
Besonders beliebt ist Lavendel. Ich finde Wildkräuter frisch von der Wiese richtig toll. Aber auch Zirbenspäne eignen sich bestens. Jede Füllung hat ihre Vorteile, ich verrate dir ein paar Kleinigkeiten darüber.
Als Füllung für das Duftkissen eignen sich:
- Lavendel – wirkt beruhigend, hilft beim Einschlafen, tolles Anti-Stress-Mittel und als Duftkissen im Kleiderschrank ein guter Schutz vor Motten
- Getrocknete Gräser und Kräuter (Heu) – haben eine beruhigende Wirkung auf Körper und Geist. Man kann sie im Tierbedarfsgeschäft kaufen oder einfach selbst trocknen. Wer möchte, kann auch Stroh verwenden.
- Zirbenspäne – optimal, wenn du ein Duftsäckchen selber machen möchtest, das für gestresste Personen ist. Zirbe wirkt harmonisierend und beruhigend auf den Körper.
- Rosenblüten* – Wenn du einen Rosenstrauch vor der Haustür hast, dann trockne doch ein paar Blüten. Rosenduft hat eine ausgleichen Wirkung auf den Geist. Der Geruch hebt die Laune und hilft beim Entspannen.
Diese Wirkung haben ätherische Düfte!
Füllungen für ein Kräuterkissen mit besonderer Wirkung
Du kannst die Füllung auch nach gewünschter Wirkung zusammenstellen. Oft verbessert sich der Effekt, wenn man mehrere Kräuter kombiniert.
- Beruhigend und entspannend: Lavendel, Zirbe, Melisse, Baldrian, Hopfen, Johanniskraut.
- Schmerzstillend und krampflösend: Kamille, Schlüsselblume, Holunderblüte, Schafgarbe, Veilchen, Pfefferminze.
- Gegen Erkältungen: Rosmarin, Pfefferminze, Thymian, Salbei, Eukalyptus und Kamille.
- Ausgleichend: Rosenblüte, Orange, Jasmin.
- Belebend und konzentrationsfördernd: Schalen von Zitrusfrüchten, Pfefferminze, Basilikum, Zitronenmelisse, Thymian und Rosmarin.
Tipp: Als Kissenfüllung kannst du auch fertige Teemischungen verwenden.
Am besten zerkleinerst du die getrockneten Kräuter ein bisschen. Sie lassen sich dann besser im Kissen verteilen.
Aber Achtung: Wenn jemand unter eine Gräserallergie leidet, dann solltest du dich eher an Zirbe, Rose und Lavendel orientieren.
Ganz egal, für welche Füllung du dich letztlich entscheidest: Das Material muss vollkommen trocken sein. Gerade dann, wenn man die Füllung selbst sammelt und zusammenstellt, sollte man darauf besonders achten.
Vor allem Lavendel sollte genau unter die Lupe genommen werden. Lieber 1-2 Tage länger trocknen als Feuchtigkeit ins genähte Duftkissen bringen. So kann sich nämlich ganz schnell Schimmel bilden, der sich schließlich über das ganze Lavendelkissen ausbreitet.
Mein Fazit
Wenn du ein Duftsäckchen nähen willst, dann brauchst du dafür nur ein altes Shirt. Mit ein paar geschickten Handgriffen gelingt dein Upcycling-Projekt garantiert. Viel Spaß beim Nähen des Kräutersäckchens! :)
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