Lavendelöl selber machen: Schritt für Schritt zum Duftöl

Lavendelöl selber machen

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Lavendelöl* selber machen kannst du mit wenigen Zutaten und ein bisschen Geduld. Wie die Herstellung des Duftöls funktioniert und worauf es ankommt, verraten wir hier.

Im Juni beginnt der Lavendel zu blühen. Das riecht nicht nur umwerfend und sieht hübsch aus. Die kleine violette Pflanze ist auch ein Heilkraut und im Haushalt ziemlich praktisch.

So kann man ein Säckchen getrockneten Lavendel verwenden, um Motten zu vertreiben.

Auch als Gewürz eignet sich die Duft- und Heilpflanze in der Küche. Lavendel schmeckt sehr lecker zu Lamm, Fisch oder Salat.

Das violett blühende Heil- und Duftkraut (Lavendula) kann in viele wertvolle Produkte verwandelt werden. Von Tees, Lavendel-Badesalz, Lavendelduftsäckchen bis hin zu Kosmetik. Mein absoluter Liebling ist selbstgemachtes Lavendelöl*.

Wer aufs Lavendelöl* selber machen setzt, hat auch im kalten Winter noch ein Stück des eigenen Balkons oder Gartens zur Hand.

Warum soll ich Lavendelöl selber machen?

Es gibt viele Gründe, um das Duftöl herzustellen. Einer der überzeugendsten sind die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten. Es hilft gegen Kopfschmerzen, wirkt beruhigend, kann Ängste und Kummer vertreiben und duftet einfach himmlisch.

Mit mehr als 280 unterschiedlichen Inhaltsstoffen ist echtes Lavendelöl* ein sehr wertvolles Produkt. Inzwischen konnte wissenschaftlich nachgewiesen werden, was alle, die sich mit Naturkunde und Pflanzen beschäftigen, schon lange wissen.

Vor allem der Duftbautein Linalylacetat wirkt auf unseren Organismus auf viele Arten und Weisen.

Lavendelöl* kommt in der Aromatherapie besonders oft zum Einsatz.

Im Winter zaubert es als Duftöl wohltuende Gerüche in die Wohnung. Lavendelöl kann auch als Massageöl eingesetzt werden. Oder um Insekten abzuwehren. Du kannst daraus ein DIY Mücken-Abwehrspray herstellen.

Wer unter Kopfschmerzen leidet, kann ein wenig davon auf die Schläfen auftragen. Das Lavendelöl wirkt schnell und beruhigt.

Lavendelöl hilft aber auch bei rheumatischen Beschwerden, Einschlafstörungen, Angst- und Panikzuständen sowie Stress.

Die Heilpflanze wirkt übrigens auch entzündungshemmend, ist antiseptisch und beruhigend.

Wenn du Lavendelöl selbst machst, kannst du es ganz einfach in großen Mengen herstellen. Es ist hervorragend für Massagen oder als Raumduft.

Für medizinische Zwecke ist die DIY Variante des Öls nicht geeignet. Dafür besorgt man sich besser destilliertes Lavendelöl aus der Apotheke.

Selbst gemachtes Duftöl aus Lavendelblüten* ist die Basis für sehr viele DIY Cremen, Peelings und Salben. Wenn du es aus deinem eigenen Blütenbusch herstellst, brauchst du dafür nur das Mandelöl* zu besorgen. Wer sich viel mit Naturkosmetik beschäftigt, hat es allerdings ohnehin zuhause.

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Als ich begonnen habe mich mit dem Thema zu beschäftigen, bin ich über das Buch gestolpert. Es bietet sehr viele tolle Anleitungen für Anfänger und auch Fortgeschrittene. Und zwar für jeden Haut- und Haartyp. Ich kann es dir wärmstens empfehlen und bereite selbst regelmäßig Naturkosmetik mit dem Buch zu.

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Lavendeloel Rezept

Destilliertes vs. angesetztes Duftöl

Nicht für jede dieser Anwendungen verwendet man dasselbe Lavendelöl. Man muss zwischen ätherischem – also destilliertem Öl – und eingelegtem Lavendelöl unterscheiden.

Das Herstellen von reinem Lavendelöl, wie man es aus der Drogerie kennt, ist zuhause kaum möglich. Für das Destillieren bräuchte man sehr viel Lavendel, eine Destillationsmaschine und viel Zeit. Und extrem viele Lavendelblüten*.

Genau gesagt, kommen auf 1 Liter reines ätherisches Lavendelöl bis zu 40 Kilogramm Blüten. Bei wildem Lavendel sogar 4x so viel. Zuhause ist das so gut wie unmöglich.

Was zum Glück viel leichter klappt, ist einfaches Lavendelöl selber machen.

Welches Basisöl für Lavendelöl?

Für das Lavendelöl musst du zuerst einen kalten Ölauszug herstellen. Dafür verendest du ein Basisöl (Trägeröl) deiner Wahl. Du kannst so ziemlich jedes flüssige Pflanzenöl wählen, das zu deinem Hauttyp passt. Besonders gerne kommen Mandelöl*, Olivenöl oder Hanfsamenöl zum Einsatz.

Diese Öle eignen sich als Trägeröl:

Besser kein Sonnenblumenöl. Sonnenblumenöl ist überall erhältlich. Wenn du Lavendelöl zu Hause herstellst, solltest du jedoch darauf verzichten. Denn Lavendelöle auf Sonnenblumenkernbasis sind weniger haltbar als Duftöle, die auf anderen Pflanzenölen basieren.

Welche Zutaten brauche ich, um ein Duftöl aus Lavendel herstellen zu können?

Lass uns noch ganz schnell einen Blick auf die Zutaten werfen, bevor wir uns um das Rezept kümmern. So weißt du genau, worauf du achten musst. Das ist aber ohnehin schnell erledigt. Mehr als zwei Zutaten sind es nämlich nicht.

Lavendel

Logisch, oder? Wer Lavendelöl selber machen möchte, braucht die lila Blume. Den Lavendel erntest du am besten mit Stiel und Blättern. Am meisten Aroma findest du in den Blüten. Einlegen kannst du aber die gesamte Pflanze.

Ich nehme dafür immer den Lavendel aus meinem Garten. Falls du auch einen großen Busch hast, ernte ihn nicht vollkommen ab. Die Bienen brauchen und lieben ihn. Sie sammeln die Pollen der lila Blüten besonders eifrig.

Falls du Blüten kaufen musst, schaue dich am Bauernmarkt um. Bei uns bietet eine Bäuerin frische Blüten an. Von Juni bis Ende Juli kann man bei ihr frischen Lavendel kaufen. Alternativ kannst du auch getrocknete Lavendelblüten* verarbeiten. Da sie aber nicht so viel Aroma hergeben, musst du mehr davon verwenden. Und vergiss nicht, sie im Mörser zu zerstampfen, damit sie den Duft abgeben.

Mandelöl

Mein Liebling in der Hauptpflege ist Mandelöl*. Es sorgt für weiche und geschmeidige Haut. Falls du es ins Gesicht geben möchtest: Öl aus Mandeln verstopft die Poren nicht und ist daher optimal.

Es kommt vor allem mit trockener und gereizter Haut sehr gut klar und pflegt normale Haut mit Feuchtigkeit.

Wenn du kein Mandelöl* zur Hand hast, dann kannst du auch Avocadoöl*, Distelöl oder Jojobaöl* nehmen. Achte darauf, dass es relativ geruchsneutral ist. Da Lavendel bereits eine starke Eigennote hat, könnte sich das sonst verbinden und im schlimmsten Fall übel riechen.

Meiner Meinung nach weniger geeignet ist Olivenöl – obwohl das einige empfehlen und machen, halte ich den Eigengeruch für zu intensiv. Sonnenblumenöl wird schnell ranzig und eignet sich daher auch nicht so gut dafür.

Das war auch schon alles zu den Zutaten.

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DIY Lavendelöl Rezept

Wie stelle ich Lavendelöl selbst her?

Gib einen Teelöffel frische oder getrocknete, leicht zerkleinerte Lavendelblüten* in ein verschließbares Glasgefäß und fülle es mit 200 Millilitern Distel-, Mandel- oder Olivenöl auf, um Lavendelöl selbst herzustellen.

Es gibt zwei Möglichkeiten, um an das Duftöl zu kommen.

  1. Die Kalt-Methode
  2. Die Warm-Methode

Entweder wird der Lavendel eine Zeit lang im Öl ziehen gelassen oder man erwärmt das Öl ein bisschen und zerstampft die Blüten mit einem Mörser. Schneller ans Ziel kommst du mit der zweiten Methode, hier musst du aber darauf achten, dass das Öl nicht zu warm wird, denn sonst verbrennen die empfindlichen Blüten.

Die Kalt-Methode

Bei der Kalt-Methode gibst du 3-4 EL Blüten, Zweige und Blätter in einen Mörser. Nach dem Mörsern füllst du sie in ein Glas und gießt mit 250 ml Öl auf.

Stelle das Öl an einen warmen Ort ohne direkte Sonneneinstrahlung. Lass es 5-7 Tage lang ziehen und schüttle das Glas jeden Tag leicht.

Viel schneller kommst du allerdings mit der Warm-Methode ans Ziel. Diese möchte ich dir jetzt im Detail vorstellen.

Lavendelöl selber machen – Die Anleitung

Du hast noch nie ein Lavendelöl hergestellt und auch sonst nur wenig Erfahrung mit Ölen? Dann findest du hier eine ausführliche Anleitung mit genauer Erklärung. Wer schon öfter experimentiert hat, kann am Ende des Beitrags eine Kurzfassung des Rezepts finden.

Zutaten

  • 60 Gramm Lavendel
  • 1 Liter Mandelöl

Außerdem: Mörser, Topf und Glas zum Abfüllen

Anleitung

1. Das Öl freisetzen

Zuerst musst du das ätherische Öl aus dem Lavendel freisetzen. Legst du ihn einfach so ein, wie er ist, wird das Öl kaum duften. Wenn du Blätter und Stiel ebenfalls verwendest, dann schneide sie mit einer Schere klein.

In dem Teil, ab dem die Blüten beginnen, versteckt sich am meisten Duft. Den kannst du mit einem Mörser freisetzen oder die Blüten einfach zwischen den Finger aufreiben.

Achtung bei der Finger-Methode: Bitte die Hände gut waschen und nicht mit den Fingern in die Nähe der Augen greifen.

Gib die Pflanzenteile alle in ein dunkles Glas, das sich verschließen lässt.

2. Das Mandelöl erwärmen

Schütte das Mandelöl in einen Topf. Erwärme es, bis es etwa lauwarm ist. Es hat dann etwa 30 bis 35 Grad, wenn du möchtest, kannst du ein Thermometer verwenden. Ich verlasse mich auf mein Fingerspitzengefühl.

Wenn das Öl zu heiß ist, lass es kurz abkühlen.

Schütte es auf den Lavendel und rühre die Mischung um.

3. Das Duftöl ziehen lassen

Nun muss das Öl rasten. Dafür verschließt du den Deckel und stellst es an einen dunklen Ort. Optimal ist Raumtemperatur bis 25 Grad. Ich stelle es in einen Vorratsschrank.

Rühre das Gemisch immer wieder um. Am besten 1x pro Tag.

4. Das Lavendelöl abfüllen

Nach etwa 30 Tagen hat es sein volles Aroma entfaltet. Du kannst das Öl nun durch ein Sieb schütten und in eine neue Flasche umfüllen. Auch das neue Fläschchen sollte dunkel sein und niemals in der prallen Sonne stehen.

Kann ich Lavendelöl im Thermomix selber machen?

Eine Thermomix-Küchenmaschine ist in immer mehr Haushalten zu finden. Die Herstellung deines eigenen Lavendelöls in einem Thermomix funktioniert jedoch nur bis zur TM5-Serie. Nur mit diesen Versionen kannst du die Temperatur sehr genau regulieren.

Wenn du einen Thermomix hast, gib Lavendel und Öl in das Gerät und filtere nach etwa einer Stunde dein eigenes Lavendelöl. Fülle es in Flaschen ab.

Wichtig: In vielen Anleitungen für den Thermomix wird geraten, die Temperatur auf 60 Grad einzustellen. Ich würde allerdings nicht mehr als 50 Grad empfehlen, besser sogar nur 40. Bei hohen Temperaturen nimmt der Duft des Lavendel ab.

Was kann man mit Lavendelöl machen?

Das ätherische Lavendelöl ist ein beruhigender, entspannender und wohltuender Bestandteil der Aromatherapie. Es hat eine beruhigende Wirkung auf unsere Emotionen und Schlafprobleme. Ätherisches Lavendelöl wird auch in Kosmetika für die Haut und die Haare verwendet, da es desinfizierend und schmerzlindernd wirkt.

Aber Achtung: Ätherische Öle und die selbst hergestellte Variante sind nicht dasselbe! Ätherische Öle sind sehr hoch konzentriert und dürfen niemals ohne ein Trägeröl auf die Haut. Es ist viel zu aggressiv und kann zu schlimmen Hautreizungen führen.

Wenn du Lavendelöl für die Aromatherapie verwenden willst, brauchst du einen Diffusor, der die Luft mit ein wenig Wasser befeuchtet und das Öl in einem sehr feinen Sprühnebel in den Raum abgibt.

Das selbst gemachte Lavendelöl ist mild und kann direkt auf die Haut aufgetragen werden. Lavendelöl fördert die Zellregeneration. Einerseits wirkt es vorbeugend gegen Hautalterung, andererseits unterstützt es die Wundheilung, indem es das Wachstum der Hautzellen anregt. Das Öl hat eine antiseptische Wirkung, die hilft, entzündete Haut zu beruhigen und die Heilung von Insektenstichen zu beschleunigen.

Kann man Lavendelöl einnehmen?

Selbst gemachtes Lavendelöl kann eingenommen werden. Du kannst damit deine Haut einreiben, die Füße massieren oder es auf die Schläfen schmieren. Es ist ein toller Zusatz für Voll- und Fußbäder.

Ätherisches Öl darfst du niemals pur einnehmen. Es ist viel zu konzentriert und kann schwere Verbrennungen im Hals und in der Speiseröhre verursachen. Du kannst ein paar Tropfen Lavendelöl verwenden, um dein Wasser, deinen Tee oder Kaffee aufzupeppen.

Und hier wie versprochen die Kurzfassung des Rezepts für alle, die wenig Zeit haben oder schön öfter Öle angesetzt haben:

Rezept

Lavendelöl selber machen

Wenn möglich, greife zu frischem Lavendel. Er verleiht dem Lavendelöl einen viel intensiveren Geschmack.
4.67 von 6 Bewertungen
Vorbereitung:5 Minuten
Zubereitung:5 Minuten
Ruhezeit:30 Tage
Portionen:1 Liter

Zutaten
 

  • 60 g Lavendel
  • 1 L Mandelöl

Kochutensilien

  • Mörser
  • Topf
  • Glas mit Verschluss

Anleitung

  • Reibe den Lavendel zwischen deinen Händen. So wird das ätherische Öl freigesetzt. Oder verwende einen Mörser.
  • Erwärme das Öl bis es lauwarm ist. Gieße das Öl über die Pflanzenteile ins Glas. Der Lavendel muss vollständig bedeckt sein.
  • Rühre das Gemisch mit einem Holzlöffel um.
  • Verschließe den Behälter luftdicht und lass dein Lavendelöl an einem Ort bei Raumtemperatur im Dunkeln ruhen. Achtung: Nicht in die direkte Sonne stellen.
  • Rühre jeden Tag um. Nach einem Monat kannst du die Pflanzenteile aus deinem selbstgemachten Lavendelöl abseihen.
  • Fülle es in kleine Fläschchen ab.
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Tipp: Wenn dein Lavendelöl auch nach 4 Wochen nicht so richtig nach Lavendel duftet, schnapp dir frische Blüten und mische sie dazu. Warte noch mal 2 Wochen bis es duftet.

Unser Fazit

Lavendelöl ist schnell gemacht. Das Herstellen des duftenden Öls ist nicht aufwendig und bereitet als Geschenk viel Freude.

Wenn du frischen Lavendel hast, solltest du ihn übrigens auch gleich trocknen. In selbstgemachten Badekugeln oder gemischt mit Badesalz vertreibt er kalte Füße im Winter. :)

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