Du hast es eilig und keine Lust oder Zeit, deine Bohnen über Nacht in Wasser einzulegen, bevor du sie zubereitest? Die gute Nachricht: Das musst du gar nicht. Ich zeige dir, wie du weiße Bohnen ohne Einweichen kochen kannst. Es ist ganz einfach!
Da stehst du nun und wolltest eigentlich Bohnen essen. Ein leckerer Bohnensalat oder ein richtig köstliches Veggie Gulasch mit Bohnen und Kichererbsen waren der Plan.
Aber die Bohnen sind getrocknet, hart und wollen erst mal gekocht werden. Nur geht das überhaupt, wenn man sie nicht über Nacht in Wasser legt? Die gute Nachricht ist: Ja, das ist absolut kein Problem.
Ich werde dir jetzt zeigen, wie du deinen Plan in die Tat umsetzt, worauf du achten musst, damit die Bohnen nicht zerfallen und zu Mus werden und welche Tipps und Tricks dafür sorgen, dass sie extra schnell gar werden.
Das ist die ultimative Anleitung: weiße Bohnen kochen, ohne Einweichen. So schnell kommst du zu deinem Bohnensalat, auch wenn du aufs Einlegen in Wasser vergessen hast.
Inhaltsverzeichnis
- Deshalb lohnt sich das Einweichen von weißen Bohnen vor dem Kochen
- Anleitung: Weiße Bohnen kochen ohne Einweichen
- Spezialtricks für schnelleres Kochen von Bohnen, ohne sie einzuweichen
- Weiße Bohnen kochen mit Einweichen
- Wichtig: Hülsenfrüchte immer erst am Ende der Kochzeit salzen
- So bewahrst du gekochte Bohnen richtig auf
- Hilfe, meine Bohnen zerfallen – was kann ich tun und wie kann ich es verhindern?
Deshalb lohnt sich das Einweichen von weißen Bohnen vor dem Kochen
Weiße Bohnen müssen vor dem Kochen nicht zwingend eingeweicht werden. Solltest du das nächste Mal aber früh genug daran denken, dann empfehle ich es dir trotzdem.
Denn durch das Einweichen von Bohnen über Nacht kannst du die Menge an Mehrfachzucker verringern. Das führt dazu, dass die Bohnen leichter verdaulich werden und Blähungen geringer ausfallen.
Wissenschaftlich belegt ist das nicht zu 100%ig, aber ich kann aus meiner eigenen Erfahrung berichten. Bohnen, die ich vor dem Kochen einlege und dabei mindestens 2x das Wasser wechsle, vertrage ich viel besser.
In einem Forum habe ich allerdings gelesen, dass es wohl bei einigen Menschen gerade umgekehrt ist.
Deshalb gilt: Am besten einfach mal selbst ausprobieren und schauen, wie dein Körper reagiert. Wenn du anfällig für einen Blähbauch bist, kann übrigens Kümmel helfen. Streue ihn als Kümmelkorn oder Pulver ins Rezept und der Magen beruhigt sich.
Ebenso kann es helfen, nach den Bohnen einen Fencheltee zu trinken, um den Darm zu beruhigen.
- Getrocknete Bohnen brauchen 1,5 bis 2 Stunden, bis sie gar sind
- Eingeweichte Bohnen nur 45 bis 50 Minuten
Wer weiße Bohnen kocht und sie davor einweicht, spart also viel Zeit in der Küche.
Gut zu wissen:
Beim Einweichen nehmen die Bohnen langsam Wasser auf und werden gleichmäßig weich, was ihre Struktur stabilisiert. Ohne Einweichen kann der äußere Teil der Bohne schneller weich werden, während der Kern noch hart ist. Deshalb kann die Schale aufplatzen und die Bohne zu Mus werden, während sie noch einen harten Kern hat.
Probier mal: saftiger Kidneybohnen Burger!
Anleitung: Weiße Bohnen kochen ohne Einweichen
Falls du das Einweichen vergessen hast, ist das kein Problem – du kannst weiße Bohnen auch direkt kochen.
Beachte jedoch, dass die Kochzeit dann deutlich länger ist und variiert je nach Größe der Bohnen. Für kleinere weiße Bohnen dauert es etwa 1,5 bis 2 Stunden, bis sie weich sind. Bei größeren Riesenbohnen solltest du mindestens 2,5 bis 3 Stunden einplanen.
Hier ist die Schritt-für-Schritt-Anleitung:
- Spüle die Bohnen gründlich mit kaltem Wasser ab und gib sie in einen großen Kochtopf.
- Fülle den Topf mit so viel Wasser, dass die Bohnen etwa 10 Zentimeter bedeckt sind. Da sie während des Kochens noch aufquellen, ist es wichtig, genug Wasser zu verwenden.
- Optional: Füge Kräuter oder Gewürze wie Lorbeerblätter, Thymian oder Majoran hinzu, um den Bohnen Geschmack zu verleihen. Verzichte jedoch auf Salz und säurehaltige Zutaten, da sie die Garzeit verlängern.
- Lasse die Bohnen bei niedriger Hitze köcheln. Rühre gelegentlich um (Achtung vorsichtig, damit kein Mus entsteht!) und füge bei Bedarf mehr Wasser hinzu, damit die Bohnen nicht anbrennen.
- Wenn die Bohnen weich sind, kannst du sie in der warmen Kochflüssigkeit abkühlen lassen, falls du sie später weiterverarbeiten möchtest.
Falls du Lust auf gesunden Kuchen hast, probiere diese super schokoladigen Bohnen Brownies mit Apfelmus!
Spezialtricks für schnelleres Kochen von Bohnen, ohne sie einzuweichen
Wenn du vergessen hast, weiße Bohnen vor dem Kochen einzuweichen, gibt es noch ein paar Tipps und Tricks, die die Kochdauer zumindest um ein paar Minuten verkürzen.
Kurz aufkochen und in heißem Wasser liegen lassen
Wenn du weißt, dass du in etwa 5 bis 6 Stunden weiße Bohnen kochen möchtest, aber sie nicht über Nacht eingelegt hast, kannst du die Kochzeit mit dieser Methode ein bisschen verkürzen:
- Gib die Bohnen in den Kochtopf. Koche das Wasser kurz auf – Deckel nicht vergessen.
- Lasse die Bohnen etwa 5 Minuten lang leicht köcheln und ziehe sie jetzt vom Herd.
- Lasse den Topf stehen und die Bohnen in heißem Wasser 2–3 Stunden einweichen. Danach kochst du sie etwa 1 bis 1,5 Stunden.
- Die Kochzeit verringert sich dadurch etwa um 30 Minuten.
Der Haken an der Sache: Die Wahrscheinlichkeit, dass die Bohnen bei dieser Zubereitungsmethode zerfallen, ist deutlich größer als ohne die Kochpause. Ich bereite sie deshalb mit dieser Methode nur dann zu, wenn ich sie für Bohnenbratlinge oder einen Veggie Hackbraten nutze.
Der Schnellkochtopf
Wenn es wirklich schnell gehen muss, ist der Schnellkochtopf deine beste Wahl. Durch den hohen Druck verkürzt sich die Kochzeit enorm, sodass du auch ohne Einweichen innerhalb von 30 bis 40 Minuten perfekt gegarte Bohnen hast.
So geht’s:
- Gib die Bohnen zusammen mit ausreichend Wasser in den Schnellkochtopf. Achte darauf, dass sie etwa 15 cm mit Wasser bedeckt sind.
- Schließe den Deckel fest und stelle den Herd auf eine hohe Stufe, bis sich im Topf der Druck aufgebaut hat.
- Reduziere dann die Hitze und lasse die Bohnen je nach Größe etwa 30 Minuten unter Druck garen.
Eine kleine Warnung: Wenn du zum ersten Mal mit einem Schnellkochtopf arbeitest, kann das Zischen und Dampfen einschüchternd sein, aber du wirst dich schnell daran gewöhnen!
Der Schnellkochtopf ist mein Geheimtipp, wenn ich Bohnen für Eintöpfe oder Suppen koche, wo sie eher weich sein dürfen.
Natron dazugeben
Ich habe es selbst noch nicht ausprobiert, aber angeblich verringert sich die Kochzeit von Bohnen, wenn man einen Teelöffel Natron* ins Kochwasser gibt. Ich werde es mal testen und den Text später ergänzen.
Weiße Bohnen kochen mit Einweichen
Eine Kochzeit von bis zu zwei Stunden ist schon wirklich sehr lange. Beim nächsten Mal kannst du den Vorgang beschleunigen, wenn du die Bohnen über Nacht in Wasser einlegst und sie dann wie folgt zubereitest:
- Am Abend: Spüle die Bohnen mit Wasser ab. Gib sie in eine Schüssel mit frischem Wasser und bedecke sie ordentlich mit Wasser. Sie haben später etwa die doppelte Größe, spare also nicht mit Wasser.
- Stelle die Schüssel zur Seite und decke sie ab, damit keine Mücken in den Bohnen landen.
- Nach zwölf Stunden: Gieße das Einweichwasser ab, spüle die Bohnen noch mal gründlich durch. Gib die Bohnen in einen großen Kochtopf, schütte mit Wasser auf, dass sie etwa 2 Zentimeter bedeckt sind.
- Wer möchte, kann die Bohnen jetzt würzen oder Kräuter ins Kochwasser tun – besonders gut eignen sich Kümmel für die Verdauung, Majoran oder Lorbeerblätter.
- Koche die Bohnen auf, schalte die Hitze danach zurück. Sie sollten jetzt nur noch ganz leicht köcheln. Es dauert je nach Größe der Bohnen 45 bis 60 Minuten, bis die Bohnen weich sind.
Wichtig: Hülsenfrüchte immer erst am Ende der Kochzeit salzen
Wenn du getrocknete Bohnen während des Kochens salzt, kann es sein, dass sie länger brauchen, um weich zu werden.
Die harte Schale der Bohnen wird durch das Salz nicht so leicht durchlässig, die Kochzeit verlängert sich. Daher gilt die Faustregel: Salz und andere säurehaltige Zutaten wie Essig oder Zitronensaft kommen erst ganz am Schluss ins Kochwasser.
Eine Ausnahme gibt es für rote Linsen* – sie kannst du direkt in Salzwasser kochen. Da sie geschält sind und keine harte Schale haben, werden sie auch in salzigem Wasser in etwa 10 Minuten al dente.
Bei Bohnen und anderen Hülsenfrüchten mit Schale bleibt es jedoch dabei: Erst salzen, wenn sie weich sind.
So bewahrst du gekochte Bohnen richtig auf
Wenn du deine gekochten Bohnen nicht sofort verwenden möchtest, kannst du sie problemlos aufbewahren. Im Kühlschrank bleiben sie in einem verschlossenen Behälter etwa 3–5 Tage frisch.
Wichtig ist, dass du die Bohnen vollständig abkühlen lässt, bevor du sie in den Kühlschrank stellst – so vermeidest du, dass sich Kondenswasser bildet und sie schneller verderben.
Für eine längere Lagerung kannst du die Bohnen auch einfrieren. Am besten verteilst du sie auf einem Backblech und lässt sie anfrieren, bevor du sie in Gefrierbeutel oder -dosen umfüllst.
So verhinderst du, dass sie zusammenkleben, und kannst später genau die Menge entnehmen, die du benötigst. Tiefgekühlt halten sie sich bis zu 3 Monate und sind damit immer griffbereit, wenn du schnell eine Portion für deine Gerichte brauchst!
Hilfe, meine Bohnen zerfallen – was kann ich tun und wie kann ich es verhindern?
Wenn die Bohnen beim Kochen zerfallen, kann das mehrere Gründe haben. Glücklicherweise gibt es einige Tricks, um das zu verhindern und sie schön in Form zu halten:
- Richtige Hitze wählen: Lasse die Bohnen nach dem Aufkochen nur noch leicht köcheln. Zu starke Hitze kann dazu führen, dass die Bohnen zu weich werden und zerfallen.
- Nicht zu lange kochen: Überprüfe die Konsistenz der Bohnen regelmäßig, besonders wenn sie gegen Ende der Kochzeit weich zu werden beginnen. Kleine Bohnen brauchen etwa 1,5 bis 2 Stunden, größere Riesenbohnen mindestens 2,5 bis 3 Stunden – es lohnt sich, die Zeit im Blick zu behalten.
- Später salzen: Gib Salz erst gegen Ende der Kochzeit hinzu. Salz kann den Garprozess verlangsamen und hilft, die Bohnen länger in ihrer Form zu halten.
- Säure hinzufügen: Ein Spritzer Essig oder Zitronensaft gegen Ende des Kochens kann die Bohnen stabilisieren und zerfallene Bohnen vermeiden. Säure hilft, die Struktur der Bohnen zu festigen – aber erst kurz vor dem Servieren hinzugeben, da es die Garzeit verlängern kann, wenn es früher hinzugefügt wird.
- Den richtigen Topf wählen: Ein schwerer Topf mit dickem Boden verteilt die Hitze gleichmäßiger und verhindert, dass die Bohnen am Boden zu stark erhitzt werden.
Falls deine Bohnen trotzdem zerfallen, keine Sorge – sie eignen sich perfekt für Suppen, Eintöpfe oder als cremige Basis für Dips und Aufstriche – wie diesen Kidneybohnen Aufstrich!
Diese Bohnensorten zerfallen beim Kochen eher:
Es gibt tatsächlich Bohnensorten, die eher dazu neigen, beim Kochen zu Mus zu werden, während andere ihre Form besser behalten.
Sorten, die schneller zerfallen:
- Weiße Bohnen (wie Cannellini oder Navy-Bohnen): Diese neigen eher dazu, weich zu werden und zu zerfallen, besonders wenn sie länger gekocht werden. Sie eignen sich gut für cremige Gerichte wie Suppen und Eintöpfe.
- Rote Kidneybohnen: Sie können auch dazu neigen, ihre Struktur zu verlieren, wenn sie überkocht oder bei hoher Hitze gekocht werden.
- Schwarze Bohnen: Diese haben eine relativ weiche Textur und können in Suppen oder Eintöpfen ebenfalls schnell zerfallen.
Sorten, die ihre Form besser behalten:
Kichererbsen (obwohl keine Bohnen im engeren Sinne): Sie haben eine festere Schale und zerfallen weniger leicht, selbst nach längerem Kochen.
Pinto-Bohnen: Sie halten ihre Form gut und sind eine gute Wahl für Gerichte, bei denen die Bohne intakt bleiben soll.
Adzuki-Bohnen: Diese sind ebenfalls widerstandsfähiger und behalten ihre Form, was sie ideal für Salate und Beilagen macht.
Die Konsistenz hängt aber stark von Faktoren wie Einweichzeit, Kochmethode und -temperatur ab.
Mein Fazit
Weiße Bohnen zu kochen, ohne sie vorher einzuweichen, ist absolut möglich und spart Vorbereitungszeit – ideal für spontane Rezepte.
Wenn du aber die Möglichkeit hast, die Bohnen vor dem Kochen einzuweichen, lohnt sich der Aufwand. Du sparst damit nicht nur Kochzeit, sondern machst die Bohnen auch leichter verdaulich. Wie auch immer du dich entscheidest: Ich wünsche dir guten Appetit und gutes Gelingen! 😊
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