So streitet ihr endlich richtig!

richtig streiten lernen

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Du fragst dich ob man richtig streiten lernen kann? Ja, kann man! Und hier erfährst du wie du ab nun konstruktive Streitgespräche ohne Beleidigungen führst.

Nach einem stressigen Tag nachhause kommen und dann mal richtig abschalten. Mit dem Partner über den Tag reden, harmonisch kuscheln und einfach die schöne Zeit genießen. Das wollen wir doch alle oder? Aber leider ist nicht immer alles eitle Wonne.

Manchmal kracht es auch ziemlich. Vielleicht schon bei der Arbeit und dann zuhause wieder.

Wie sagt man so schön: Gehört auch mal dazu. Aber wenn man sich schon anschreien muss, dann wenigstens konstruktiv. Wir zeigen dir wie du streiten lernen kannst.

So, dass ihr euch am Ende noch in die Augen sehen könnt und beide fürs nächste Mal etwas dazulernen.

Denn wenn du ständig Streit mit dem Partner wegen Kleinigkeiten hast und aus der Haut fahren könntest, dann hast du bis jetzt noch nicht richtig gestritten.

Ein konstruktives Streitgespräch ist gar nicht so einfach. Der Grund dafür sind unsere Emotionen. Sie gehen einfach mit uns durch.

Das Problem: Wenn man zu emotional wird, ist das Gespräch schnell unkonstruktiv. Man wirft nur noch mit Beleidigungen um sich. Fakten sind ein Fremdwort. Und letztendlich wird alles viel hässlicher als es sein müsste.

Je mehr Emotionen wir in den Streit einbringen, desto schwieriger wird’s.

Streiten vertragen

Wie ihr streiten lernen könnt

Hier kommen die besten Tipps fürs richtige Streiten. Sie helfen dir das hitzige Gespräch konstruktiv zu führen. Und somit die Beziehung zu stärken statt alles noch schlimmer zu machen.

1. Nehmt euch Zeit

Es gibt nichts schlimmeres als eine Auseinandersetzung, die zwischen Tür und Angel ausgetragen wird.

Streitigkeiten lassen sich nur schlecht planen. Aber muss es wirklich jetzt sein? Oder kann es nicht warten? Musst du genau jetzt wirklich einkaufen gehen? Oder nehmt ihr euch zuerst mal Zeit das Problem anzugehen? Der Supermarkt hat auch später noch geöffnet.

So geht’s richtig

Streiten lernen heißt sich Zeit nehmen. Nur dann kann man respektvoll miteinander umgehen und den anderen ausreden lassen. Und alle anderen folgenden Punkte einfließen lassen.

2. Pauschalierungen vermeiden

Rutschen dir Wörter wie “immer”, “nie”, “jedes Mal” über die Lippen? Dann weißt du bestimmt, dass sie noch nie ans Ziel geführt haben. Das einzige was sie bestimmt hervorrufen sind Protest, Kopfschütteln und Gegenvorwürfe.

Das gilt übrigens nicht nur für Verallgemeinerungen, sondern auch für Übertreibungen.

So geht’s richtig

Vermeide alle Arten von Verallgemeinerungen. Statt “Du räumst nie den Geschirrspüler aus!” oder “Du trägst nie den Müll raus!” bleibe bei der konkreten Situation. Erkläre was dich jetzt gerade in diesem Moment stört. Und wie du dich fühlst.

Und mal unter uns: Männer checken häufig nicht, wenn wir mega viel zu tun haben. Wir müssen ihnen Aufgaben geben. Erhoffe dir also nicht, dass er sieht, dass der Müll raus zu tragen wäre. Sag ihm ganz konkrete was du möchtest: “Kannst du bitte den Müll raustragen?” Das wird er sicher verstehen.

3. Vermeide Du Sätze

“Du vergisst immer auf unseren Jahrestag! Dir liegt doch gar nichts an uns!” oder “Du hast schon wieder die Socken liegen lassen!” Eine ziemlich krasse Anschuldigung. Versuche alle Sätze die mit Du oder Dir beginnen zu vermeiden. Das ist ein direkter Angriff.

Du treibst deinen Partner damit in die Ecke. Er wird sich stark angegriffen fühlen und mit aller Kraft versuchen hier rauszukommen. Gemischt natürlich mit einer großen Portion Emotionen. Es wird schwierig hier noch konstruktiv aus der Situation zu kommen.

richtig streiten lernen

So geht’s richtig

Erkläre wie du dich gerade fühlst. Versuch’s mal damit: “Es verletzt mich sehr, dass heute unser Jahrestag ist und ich keine Blumen am Tisch finden kann.”

Oder “Ich ärgere mich, dass die Socken am Boden liegen.”

Damit setzt du deine Gefühle in den Mittelpunkt. Vielleicht ist deinem Freund gar nicht bewusst, er dich mit seiner Handlung so gekränkt/genervt hat.

In dem du ihm sagst wie es um deine Gefühle steht, kann er sich in dich hineinversetzen. Du schaffst damit die Basis für ein konstruktives Streitgespräch.

4. Lass die Vergangenheit ruhen

Er hat schon mal Mist gebaut und du hast ihm eine zweite Chance gegeben? Sehr häufig wird in emotionalen Streits alte Schmutzwäsche gewaschen. Da werden Fehler aufgewärmt, die vor Jahren passiert sind und eigentlich schon lange vergeben wurden.

Oft haben sie nicht mal direkt mit dem heutigen Streit zu tun. Das bringt euch die Lösung des Problems nicht näher.

So geht’s richtig

In einem Streit solltest du auf die aktuelle Situation eingehen und nicht schon lange Vergessenes wieder ausgraben. Lass Altes ruhen. Sei nicht nachtragend, sonst wird sich jeder Streit nur noch um dieselben 3 Themen drehen.

Lösungen werdet ihr so keine finden.

5. Unter vier Augen

Einen Streit mal laut in der Öffentlichkeit austragen. Bis alle im Café schauen was ihr euch an den Kopf werft. Eine richtig schöne Szene wie in einem Hollywood Film. Aber gesund ist das nicht. Niemals solltet ihr vor anderen streiten.

Auch wenn dich die Situation gerade nervt. Wenn du streiten lernen möchtest, musst du lernen es ein wenig sacken zu lassen. Ihr könnt das zuhause ausdiskutieren. Es kann nicht so wichtig sein, dass ihr beide sofort explodieren müsst oder?

So geht’s richtig

Es ist eure Beziehung – sie geht nur euch beide etwas an. Streitigkeiten haben weder vor Freunden, Verwandten noch Unbekannten etwas verloren. Sie betreffen nur deinen Partner und dich.

Es ausdiskutieren solltet ihr also immer im Vieraugengespräch.

6. Fehler ausblenden

“Du!”, “Du!”, “Du!” – und was ist mit dir? Wer streiten lernen möchte, der darf sich selbst nicht in die Opferrolle begeben. Es kommt sehr oft vor, dass man dem Partner die Schuld für alles gibt und selbst das fromme Lamm spielt.

Aber mal ganz ehrlich: So unschuldig bist du doch auch nicht oder?

So geht’s richtig

Halte dir immer vor Augen, dass du auch Verantwortung für eure Probleme zu tragen hast. Blende deine eigenen Fehler nicht aus.

7. Nicht zuhören

Du bist gerade auf 180. Richtig wütend, sauer und gekränkt. Du lässt deinen Partner gar nicht zu Wort kommen und wirfst ihm gleich mal eine ganze Reihe Vorwürfe an den Kopf.

Wenn er mal zu Wort kommt, gehst du gleich wieder auf Konfrontation.

In vielen Auseinandersetzungen überhört man die Probleme des anderen, weil man die eigenen Argumente schnell loswerden möchte.

Eine Lösung des Problems rückt mit jedem Wort in weitere Ferne.

Streiten lernen

So geht’s richtig

Streiten lernen heißt auch immer, zuhören. Respektiert einander beim Sprechen. Lass ihn ausreden und höre ihm zu! Versuche dich in seine Situation hineinversetzen. Dasselbe muss er natürlich auch bei dir machen.

Das hilft euch beiden die eigenen Fehler zu erkennen.

8. Vermeide passiv-aggressives Verhalten

Du bist eine Königin des Sarkasmus? Ironie ist dein zweiter Vorname? Schön! Aber in der Beziehung und im Streit hat das nichts verloren.

Witze auf Kosten des Partners sind sehr verletzend. Sie tragen auch nicht zur Lösung bei und feuern Konflikte an.

So geht’s richtig

Vergiss Dinge wie “es durch die Blume sagen”, weil du ihn nicht beleidigen möchtest oder hoffst, dass er es endlich checkt. So sind Männer nicht gestrickt. Sie brauchen ganz konkrete Anweisungen und Aussagen.

Wenn du etwas sagst, dann sag es ganz direkt. Ironie, Sarkasmus oder Blümchensprache haben in euren Gesprächen nichts verloren. Sie führen zu Missverständnissen und landen dann wieder im Streit.

9. Fasse zusammen

Wir wissen nun: Wer richtig streiten lernen möchte, der muss dem anderen zuhören, ihn respektieren, aussprechen lassen und aufeinander eingehen.

Wenn ihr eure Streitkultur ändern wollt, dann solltet ihr das Gespräch immer wieder mal zusammenfassen.

So geht’s richtig

Versuche seine Aussagen zusammenzufassen. Vor allem, wenn du dir nicht sicher bist, ob du ihn richtig verstanden hast. Dafür eignet sich die Phrase gut: “Habe ich richtig verstanden, dass …”

10. Beleidigungen vermeiden

Worte können wehtun und uns ganz schön verletzen. Bei einem heftigen Krach sind beleidigende Wörter ganz schnell aus dem Mund gerutscht. Und man kann sie nicht mehr rückgängig machen.

Beleidigungen aller Art lassen keine konstruktiven Gespräche zu. Halte dich mit Schimpfwörtern zurück.

So geht’s richtig

Atme tief durch und mach dir klar, dass es jetzt nicht darum geht ihn zu beleidigen. Es ist passiert, was passiert ist. Du bist sauer. Und du hast jedes Recht der Welt dazu.

Beim Streiten geht es aber darum, dass man eine gemeinsame Lösung findet und die Situation klärt. Lass dich nicht von Wut und Kränkungen leiten.

Atme ganz tief ein und wähle deine Worte mit Bedacht. Vermeide alle Beleidigungen!

Warum beide Beziehungstypen streiten lernen müssen

Es gibt die permanenten Streiter und die Pärchen, die nie streiten. Zu welcher Gruppe gehörst du? Übrigens: Einen Mittelweg gibt es selten.

In jeder Beziehung wird es mal Krach oder Ärger geben. Dabei ist ein Streit nicht von vorhinein etwas Negatives. Er dient dazu seine Unzufriedenheit, vernachlässigte Bedürfnisse und Wünsche offen auf den Tisch zu legen. Und schließlich gemeinsam daran zu arbeiten, dass es sich bessert.

Selbst in der harmonischsten Beziehung ist man mal anderer Meinung.

Das “Wir streiten nie” Pärchen

Und ja, es gibt Pärchen, die bereits 10 Jahre zusammen sind und ihre Streits auf einer Hand abzählen können. Es kracht einfach nie. Das kann mehrere Gründe haben. Aber so viel mal vorweg: Es liegt nicht daran, dass sie 10000% mega happy sind.

Streiten lernen Beziehungstypen

Oft finden laute Gespräche des Friedens willen nicht mehr statt. Man hat einfach keine Energie mehr und möchte sich nicht quälen. Da lässt man es lieber wie es ist. Sehr häufig sind Verlustängste Grund für dieses Verhalten.

Diese Pärchen meiden jedes Streitgespräch, weil mindestens eine Person Angst hat, die andere zu verlieren.

Das Problem: Die Unzufriedenheit verschwindet dadurch nicht. Sie sammelt sich und wird aufgestaut. Und irgendwann läuft auch das verständnisvollste Fass über. Allerdings haben sich die Emotionen dann von Unzufriedenheit zu Wut gewandelt.

Anders gesagt: Wenn’s mal kracht, dann eskaliert es so richtig. Häufig werden solche Beziehungen durch so einen Streit sogar zerstört.

Deshalb ist streiten lernen für solche Pärchen mega wichtig. Denn hätten sie sich vorher gestritten, wäre das Vertrauen jetzt nicht vollkommen am Boden.

Das “Wir streiten ständig” Pärchen

Und dann gibt es natürlich auch noch das andere Extrem. Sie müssen streiten lernen, um ihre Auseinandersetzungen in geordnete Bahnen zu lenken.

Wenn zu dieser Gruppe zählst hast du ständig Streit mit dem Partner wegen Kleinigkeiten. Manchmal ist es ein Glas, das nicht weggeräumt wurde. Und manchmal die ominöse Zahnpastatube.

Diese Pärchen fahren oft wegen Dingen aus der Haut, die anderen gar nicht auffallen würden.

Sehr häufig ist aber gar nicht die Zahnpastatube am Streit schuld. Es sind viel tieferliegende Probleme, die die Beziehung schon lange ins Rütteln gebracht haben. Es könnten Machtspielchen sein oder dass sich einer der Zwei vernachlässigt fühlt und Aufmerksamkeit sucht.

Aber ganz egal zu welcher Gruppe ihr zählt, es ist wichtig sich mit dem Thema streiten lernen zu beschäftigen. Denn nur dann hat die Beziehung eine Chance.

Worüber Pärchen am häufigsten streiten

Vielleicht macht es dir das Streiten lernen leichter, wenn du weißt worüber andere diskutieren und wo ihre Meinungsverschiedenheiten liegen. Du wirst sehen, dass du nicht alleine bist und fast alle dieselben Herausforderungen zu meistern haben.

  • 38% Schlechte Angewohnheiten des Partners
  • 34% Sauberkeit und Ordnung
  • 26% Geld und Finanzen
  • 24% Haushalt und Aufgabenverteilung
  • 20% Eltern/Schwiegereltern
  • 19% Kommentare beim Autofahren
  • 19% Freiheiten innerhalb einer Beziehung

Unser Fazit

Wer streiten lernen möchte, der muss es zuerst schaffen auf den anderen einzugehen und von einer beleidigenden auf eine sachliche Ebene zu kommen. Persönliche Angriffe bringen niemanden weiter. Schon gar nicht eure Beziehung.

Versucht eine Gesprächskultur zu schaffen in der ihr euch beide wohlfühlt. Und aussprechen könnt was euch stört und bedrückt.

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