Endlich scheint die Sonne wieder ins Büro. Schnell noch den Schreibtisch näher ans Fenster schieben und schon steht einem schönen „Sonnentag“ nichts im Weg. Aber kann man eigentlich einen Sonnenbrand durchs Fenster bekommen? Das musst du darüber wissen!
Wer sitzt nicht gerne am Fenster und genießt es, wenn die warmen Sonnenstrahlen die Nase kitzeln. Vor allem, wenn man viel Zeit im Büro verbringt und nicht raus kann.
Oder wie wäre es mit einem wohltuenden Nickerchen im Wintergarten?
Die wärmenden Strahlen sind eine Wohltat für die Haut – vor allem nach den langen, dunklen und kalten Wintergagen.
Aber sollte man vorsichtshalber Sonnencreme auftragen, um keinen Sonnenbrand zu bekommen? Reicht das Licht, das durch die Fensterscheibe fällt, wirklich aus, um die Haut rot werden zu lassen?
Ich habe mich schlau gemacht und verrate dir alles, was du darüber wissen musst und noch ein wenig mehr.
Du erfährst in diesem Beitrag
Welche UV-Strahlungen gibt es und was sind die Unterschiede?
Bevor wir genauer darauf eingehen, ob du einen Sonnenbrand durch das Fenster bekommen kannst oder nicht, solltest du die unterschiedlichen UV-Strahlungen kennen.
Insgesamt gibt die Sonne drei verschiedenen Arten von Strahlung ab: UVA, UVB und UVC.
Den Unterschied zu den Strahlungen machen die Wellenlängen.
Die Strahlen bewegen sich mit Schwingungen in unterschiedlichen Frequenzen fort. Also wie schnell die elektromagnetischen Strahlen schwingen, verändert ihre Eigenschaft. Es gibt kurzwellige Strahlung und langwellige Strahlung. Die UV-Strahlung gehört zu der kurzwelligen.
UVC-Strahlen
Diese Strahlung spielt für uns die geringste Rolle. Der Großteil der UVC-Strahlung wird von der Atmosphäre unseres Planeten absorbiert.
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Schädlich für den Menschen sind also die UVA- und UVB-Strahlen.
UVB-Strahlen
UVB-Strahlen sind in erster Linie für die Bildung von Vitamin D und für die Bräunung der Haut verantwortlich. Sie sind dafür verantwortlich, dass wir einen Sonnenbrand bekommen.
Im schlimmsten Fall sorgen die Strahlen dafür, dass sich die Hornhaut verdickt und sich krebserregende Zellen bilden.
UVA-Strahlen
Die UVA-Strahlen haben mehr Energie und dringen tiefer in die Haut ein – bis zur Lederhaut.
Bis vor einigen Jahren dachte man, dass nur UVB-Strahlung der Haut schadet.
Das ist jedoch falsch: UVA-Strahlung in hohen Dosen kann Folgeschäden wie vorzeitige Hautalterung, Pigmentflecken, Sonnenallergie oder Hautkrebs ausläsen.
Du solltest dich der Strahlung also nicht ungeschützt über einen langen Zeitraum aussetzen.
Schau mal hier: „Schützen Beta Carotin Kapseln vor Sonnenbrand?“
Können UV-Strahlen durch Glas gelangen?
Ja, Sonnenstrahlen können durch Glas hindurch gelangen. Du kennst da sicher von farbigen Möbeln oder Vorhängen. Wenn sie in der Sonne stehen, verblassen sie im Laufe der Zeit.
Das liegt an der UV-Strahlung des Lichts, die durch das Glas hindurch eine besondere Wirkung hat.
Wenn Strahlen mit kurzer Wellenlänge auf Gegenstände treffen, können sie deren Oberfläche schädigen.
Aber wie funktioniert das?
Elektronen kreisen im Atom um den Kern und sind fest an ihn gebunden. Die Strahlen mit der richtigen Wellenlänge können die Elektronen aus ihrer Atom-Verbindung lösen, indem sie ihre Energie abgeben.
Die Moleküle gehen dabei kaputt. Das beginnt allerdings ab Wellenlängen im UV-Bereich.
UV-Strahlen verblassen und zerstören nicht nur die Oberfläche von Möbelstücke und Kleidung, sondern sind auch gefährlich für unsere Haut.
Aber riskieren wir durch das Sonnenbaden hinter der Scheibe einen Sonnenbrand?
Kann ich einen Sonnenbrand durch das Fenster bekommen?
Dass du einen Sonnenbrand durch das Fenster bekommst, ist höchst unwahrscheinlich. Glasscheiben absorbieren den größten Teil der UVB-Anteile des Lichts. Die Strahlen, die für den Sonnenbrand verantwortlich sind, gelangen dank der Scheiben also gar nicht erst bis zu unserer Haut. Das gilt auch für Autoscheiben und Dachfenster.
Trotzdem kann es passieren, dass die Haut beim Sonnenbad hinter der Fensterscheibe geschädigt wird. Ein kleiner Teil UVB-Strahlen kann durch Glas gelangen. Wenn du empfindliche Haut hast oder zum ersten Mal nach dem Winter in der Sonne bist, kannst du einen Sonnenbrand durch das Fenster bekommen.
Hautschäden sind aber auch ohne UVB-Strahlen möglich. Hier kommen die UVA-Strahlen ins Spiel. Sie werden vom Glas kaum gefiltert. Die Durchlässigkeit von UVA-Strahlung durch Fensterscheiben liegt bei etwa 60 Prozent.
Wenn sie lange genug mit der Haut in Berührung kommen, können sie denselben Schaden anrichten wie Sonnenlicht, das von außen auf ungeschützte Haut trifft.
Du holst dir also keinen Sonnenbrand durch das Fenster, dafür Falten und Altersflecken. Zudem steigt die Wahrscheinlichkeit, an Hautkrebs zu erkranken.
Kann ich hinter dem Glas braun werden?
Fensterglas blockt UVB-Strahlen größtenteils ab. Die UVB-Strahlen sind dafür verantwortlich, dass wir einen sommerlichen Teint bekommen.
Du kannst also hinter der Glasscheibe nicht braun werden.
Selbst Autoscheiben oder das Glas im Wintergarten absorbiert UVB-Strahlen. Auch hier besteht also keine Gefahr von Sonnenbrand oder die Möglichkeit braun zu werden.
Wer ist beim Sonnen durch ein Fenster besonders gefährdet?
Auch wenn du keinen Sonnenbrand durchs Fenster bekommen kannst, sollte die Haut über längere Zeiträume nicht der Sonnenstrahlung ausgesetzt werden.
Lange, direkte Sonneneinstrahlung kann nicht nur zu einem Sonnenbrand führen, sondern auch das Risiko von Hautkrebs erhöhen.
Besonders gefährdet sind Menschen mit hellem Hauttyp und auch Kinder. Hier sollte man auf einen besonderen Schutz achten, um Schäden an der Haut zu vermeiden.
Wie kann ich mich vor Sonneneinstrahlung schützen?
Der Körper kann sich bis zu einem gewissen Grad selbst reparieren und den Sonnenbrand heilen. Damit das aber nicht notwendig ist, solltest du eine Sonnencreme mit einem hohen Lichtschutzfaktor verwenden.
Sonnencreme ist auch sinnvoll, wenn du hinter der Scheibe keinen Sonnenbrand bekommen kannst. Sie blockt nämlich UVA und UVB Strahlen ab.
Die Creme absorbiert die Strahlung, bevor sie auf die Haut trifft. Aber Achtung: Verwende keine abgelaufene Sonnencreme! Diese schützt dich nicht mehr ausreichend.
Wer keine Sonnencreme zur Hand hat, sollte ein Sonnenbad vor dem Glas vermeiden. Sollte das nicht möglich sein, achte darauf, dass die Gläser UV-undurchlässig sind und du dich mit langer Kleidung schützt.
Zudem gibt es eine spezielle Sonnenschutzfolie, für Fenster wie auch Autoscheiben, vor den UVA- und UVB-Strahlen schützen.
Welche positiven Wirkungen haben UV-Strahlen auf unsere Gesundheit?
UV-Licht ist nicht nur schädlich für uns, sondern kann sich auch positiv auf unsere Haut auswirken.
Die Wirkung von UV-Strahlen werden in zwei Kategorien eingeteilt:
- Photopathologische Wirkung: Hier werden unerwünschte körperliche Reaktionen durch UV-Strahlen ausgelöst. Von Hautrötungen bis Hautkrebs.
- Photophysikalische Wirkung: Dies sind positive Effekte wie die Anregung der Vitamin-D-Produktion.
Sonnenlicht ist für uns sehr wichtig. Denn Vitamin D ist der einzige Nährstoff, den wir nur zu einem sehr geringen Teil aus der Ernährung aufnehmen können.
Maximal 15 Prozent des Speichers kann damit gefüllt werden. 85 Prozent können wir nur tanken, wenn wir aktiv in die Sonne gehen.
Vitamin D durch das Fenster zu bilden und tanken, ist allerdings nicht möglich. Deshalb solltest du unbedingt im Frühling und Sommer an die Sonne gehen. 10-15 Minuten reichen dafür völlig aus.
Unser Fazit
Einen Sonnenbrand durchs Fenster zu bekommen, ist nicht möglich. Trotzdem solltest du aber aufpassen. Denn ein geringer Teil an UVA-Strahlen kann durch das Fenster gelangen und deine Haut schädigen. Schütze dich deshalb auch hinter dem Glas vor den Sonnenstrahlen.
Alles Gute für dich!
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