Pinky Gloves: Handschuhe sorgen für den Shitstorm des Jahrhunderts

Pinky Gloves Kritik

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Pinky Gloves Handschuhe sollen uns Frauen eine „hygienischere, geruchsfreie und diskrete“ Periode ermöglichen. Was sich zwei Männer ausgedachte haben, endete in einem riesigen Shitstorm in den sozialen Medien.

Alles begann ganz harmlos. Als ein Start-up von vielen traten die Jungs in der Vox-Sendung „Die Höhle der Löwen“ vor Investoren und versuchten ihr Konzept zu erklären und an den Mann/die Frau zu bringen.

Was dann passierte, damit haben wohl weder die Gründer noch die Investoren gerechnet. Das Produkt der zwei Männer sorgte für Empörung und Entsetzen.

Sie entwickelten „Pinky Gloves“ für Frauen, damit diese ihre Menstruationsprodukte „geruchsneutral“ und „diskret“ entsorgen können.

Die Idee hinter Pinky Gloves

„Wir sind beide echte Frauenversteher“, lautete der erste Satz der beiden. Sie wollen „Frauen das Leben einfacher machen“ und haben dafür Pinky Gloves erfunden.

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Verwendet werden sollen die rosa Handschuhe auf Festivals, in fremden Haushalten oder auf öffentlichen Toiletten. Also überall da, wo ein hygienisches Entfernen von Tampons und Binden nur schwer möglich ist. Im blickdichten Handschuh wird das Hygieneprodukt dann auch entsorgt und verschwindet unsichtbar in der Mülltonne.

Die rosaroten Einweghandschuhe mit Klebestreifen bekamen dafür ein Investment in der Höhe von 30.000 Euro.

 

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Die Reaktionen im Netz zu den Pinky Gloves

Ziemlich schnell gehen die Wogen hoch. Die Präsentation der zwei Männer löst eine Welle der Kritik aus. Ihnen wird Frauenfeindlichkeit unterstellt, sie werden beleidigt und sogar unterstellt, dass die Erfindung ein Schritt zurück in die Steinzeit sei.

In einem Instagram Beitrag meldet sich Autorin Franka Frei. Sie kritisiert vor allem die Präsentation der Gründer scharf: „Kann doch nicht sein, dass zwei Typen Geld damit machen, indem sie Menstruierenden einreden, ein weiteres absurdes Produkt zu brauchen, um die Periode, die ja so unfassbar ekelhaft ist, bestmöglich zu vertuschen.“

Pinky Gloves seien überflüssig, umweltschädlich und tragen zur Stigmatisierung der Menstruation bei.

Innerhalb kürzester Zeit ging Franka Freis Kommentar durch die Decke. Es dauerte gerade mal 19 Stunden, da wurde er über 35.000x geliked und in unzähligen Storys geteilt.

Gründer entschuldigen sich

In ihrem jüngsten Instagram Beitrag reagieren die Gründer auf die scharfe Kritik. Frauenfeindlich zu handeln oder das im Sinn gehabt zu haben, weisen sie zurück. Sie betonen, dass die Menstruation „selbstverständlich etwas ganz Natürliches ist“ und sich „niemand dafür schämen muss“.

Und schon ließ der nächste Shitstorm nicht lange auf sich warten. Knapp 5.000 Kommentare sind bereits unter ihrem letzten Posting zu finden. Der größte Teil verurteilt das Konzept des Produktes sehr scharf. „Danke für nix, tschüss“, „WTF ein schlechter Scherz“ oder „Wir brauchen Pinky Gloves nicht!!!“ sind dabei noch die harmlosen.

Einer der Gründer gibt zu: „Wir haben uns nicht ausreichend und richtig mit dem Thema auseinandergesetzt. Das war ein großer Fehler.“ Die beiden würden das Feedback sehr ernst nehmen und das Produkt überdenken. Man kann gespannt sein, was da noch aus uns zukommt.

 

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Die Meinungen

Die Frage, die sich nun stellt: Braucht man so ein Produkt wirklich? Dabei entsteht zusätzlicher Müll, der nicht sein muss. Und ein Thema Menstruation, das doch bitte endlich enttabuisiert werden sollte, soll jetzt noch besser versteckt werden.

Dafür, dass wir im 21. Jahrhundert leben und uns als sehr aufgeklärt bezeichnen, ist das wohl ein Schritt nach hinten. Andere Frauen sehen das Produkt selbst nicht so kritisch, sondern zweifeln daran, dass zwei Männer es erfunden hätten.

Unter den vielen negativen Kommentaren lassen sich ein paar positive finden „Also auf einem Festival würde ich das verwenden“ oder „Wer schon mal in einer öffentlichen Toilette einen Tampon wechseln musste, der weiß, wie eklig das ist“. Der größte Teil fällt aber quer durch die Bank negativ aus.

So oder so: Ein Schuss der für die Gründer eindeutig nach hinten losging.

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