Du suchst eine gesunde Alternative zu Limonade und anderen Soft-Drinks? Dann solltest du mal dieses fermentierte Teegetränk versuchen. So kannst du Kombucha herstellen und deshalb ist er so gesund.
Zeit für einen leckeren Erfrischungsdrink! Ich zeige dir wie du Kombucha herstellen kannst, auch dann, wenn du noch keine Erfahrung mit Fermentieren hast, gelingt es mit dieser Anleitung.
So kannst du dich schon bald über eine gesunde Alternative zu herkömmlichen Drinks freuen.
Übrigens profitiert auch diene Verdauung davon, denn Kombucha hat einen sehr positiven Einfluss auf die Darmflora.
Bist du bereit? Jetzt kommt geballtes Wissen, das ich selbst erprobt habe.
Inhaltsverzeichnis
Was ist Kombucha überhaupt?
Man nennt Kombucha auch “Teepilz”. Wenn man es ganz genau nimmt, dann ist es aber kein Pilz, sondern eine wabellige, helle und elastische Scheibe aus Zellulose. Sie wird von einer Lebensgemeinschaft aus unterschiedlichen Hefekulturen sowie Milchsäure- und Essigsäurebakterien gebildet. Sie versorgen sich gegenseitig mit Nährstoffen und bringen den Tee zum Gären.
Der Teepilz ist die Basis jeden Kombucha-Getränks. Man legt ihn in Tee ein und füttert ihn mit Zucker. Nun beginnt auch schon die Gärung. Innerhalb von 10 bis 15 Tagen verwandelt sich der herkömmliche Tee in ein spritzig-frisches und süßliches Getränk, das vollgepackt ist mit Mikroorganismen.
Während des Gärens produzieren die Bakterien und Hefen Milchsäure, Glukoransäure, Essigsäure und B-Vitamine. Vor allem Vitamin B12 steckt in dem Getränk, was es für Veganer und Vegetarier sehr spannend macht.
Übrigens gilt das auch für Wasserkefir, der auch mithilfe eines Pilzes hergestellt wird. Wie das funktioniert, kannst du in einem eigenen Beitrag nachlesen.
So gesund ist Wasserkefir und so stellst du ihn her!
Warum du ein Kombucha-Getränk selber machen solltest
Wenn du gegorene Getränke wie Kombucha selber machst, dann bestimmst du, was reinkommt. Du hast die Qualität und den Geschmack in der Hand. Wie bei allem, was man selbst macht.
Aber Kombucha herzustellen hat noch weitere Vorteile. Hast du gewusst, dass nur ganz frischer Kombucha biologisch aktive Mikroorganismen enthält? Wenn du ein Flasche im Supermarkt kaufst, dann schmeckt das zwar lecker, aber viele Mikroorganismen sind darin nicht zu finden.
Das hat auch einen guten Grund: Damit man das Getränk abfüllen kann, muss der Gärvorgang gestoppt werden. Er würde sich sonst in Essig verwandeln und die Flasche würde während des Gärvorgangs explodieren.
Wenn du den abgepackten aus dem Supermarkt gerne trinkst, dann wirst du selber gemachten Kombucha lieben. Er schmeckt nämlich noch viel intensiver.
Was du wissen musst, wenn du Kombucha herstellen möchtest
Das gegorene Getränk braucht also ca. zwei Wochen, bis es trinkbereit ist. Je nachdem wie intensiv du die Gärung magst, trinkst du ihn früher oder lässt ihn noch ein wenig weiterwachsen.
Beim Gären entsteht in wenigen Tagen ein neuer Teepilz. Er beginnt damit die gesamte Oberfläche des Tees zu bedecken und wird mehrere Zentimeter dick. Der Zucker verschwindet, da sich der Pilz davon ernährt und daraus organische Säuren bildet.
Das fertige Kombucha-Getränk fühlt sich beim Trinken an wie ein mildes Mineralwasser. Geschmacklich erinnert es wenig an Cidre oder Apfelwein. Je länger du ihn gären lässt, desto saurer wird er. Nach intensiver Gärung schmeckt er wie Balsamico Essig.
Der Teepilz wächst und vermehrt sich ständig. Bei guter Pflege kannst du ihn nach einmaligem Kauf unbegrenzt weiterzüchten und Kombucha herstellen. So wie bei einem Sauerteig-Ansatz.
Setze deinen eigenen Sauerteig an!
Der Zucker verschwindet
Wer jetzt ein wenig geschockt ist, wenn er den Zuckeranteil sieht, dem sei etwas gesagt: Der Pilz ernährt sich vom Zucker. Du kannst ihn also nicht weglassen. Du kannst ihn aber mit Kokosblütenzucker* ersetzen, das habe ich schon mal bei Wasserkefir versucht. Es hat ganz wunderbar geklappt.
In deinem fertigen Getränk ist kaum noch Zucker zu finden. Der Kombucha-Pilz wandelt in nämlich in Säure um.
Die Teesorte
Du kannst das Gärgetränk mit jeder Teesorte herstellen. Am häufigsten kommen Grüntee oder Schwarztee zum Einsatz. Aber auch mit einer Mischung, der du Früchtetee beimengst, klappt es.
Der Tee ist die Basis und entscheidet später über den Geschmack, deshalb solltest du hochwertigen Bio-Tee nehmen. Teeblätter, die mit Pestiziden belastet sind, könnten dem Kombucha-Pilz schaden und am Wachstum hindern.
Du darfst den Kombucha-Pilz niemals in den heißen Tee geben!
Die Temperatur des Tees darf maximal 2 Grad über der Raumtemperatur liegen, anderenfalls tötest du die Bakterien und Hefen.
Einen Kombucha-Pilz kaufen
Den ersten Pilz musst du kaufen. Den kannst du dann ein Leben lang weiterzüchten. Die Investition lohnt sich also. Ich habe mir das Starterset von Fairment besorgt, weil es so viele gute Bewertungen hat.
Du findest darin einen Pilz, ein Gärglas, Bio Tee und Rohrohrzucker. Also alles, was du brauchst, um sofort loslegen zu können.
Einen Kombucha kaufen
Wenn du zum ersten Mal einen eigenen Kombucha herstellen willst, dann musst du eine Flasche des fertigen Getränks im Supermarkt kaufen. Das klingt erst mal absurd, aber es wie eine Starthilfe für deinen Kombucha-Pilz.
Beim nächsten Mal sparst du dir diesen Schritt, du kannst dann nämlich einfach einen Teil deines DIY Getränks verwenden, um den Pilz zu füttern.
Der Standort
Ganz wichtig: Der Pilz hat es gerne gemütlich und liebt eine konstante Temperatur. Deshalb solltest du ihn nicht in die Nähe eines Fensters stellen, dass du regelmäßig öffnest.
Besonders wohl fühlt sich Kombucha bei Raumtemperaturen zwischen 21 und 23 Grad.
Unter 19 Grad stirbt der Pilz ab.
Er mag keine direkte Sonne, fühlt sich aber an einem hellen oder dunklen Ort genauso wohl. Und auch sehr spannend: Wenn der Pilz noch klein ist, sollte man in seiner Gegenwart nicht rauchen, das zerstört ihn nämlich.
Wie du einen gesunden Kombucha Pilz erkennen kannst
Wenn du den richtigen Stndort und die Temperatur beachtest, kann eigentlich nichts schiefgehen.
Innerhalb kürzester Zeit bildet sich eine kleine Membran an der Oberfläche. Das ist der neue Pilz. Wie ein gesunder Kombucha-Pilz aussieht, hängt davon ab, welchen Tee du verwendest. Die Farbe ist entweder weißlich oder irgendwo zwischen rosa und beige einzuordnen.
Falls du Schimmel vermutest: Schimmel ist meist grünlich, bläulich und bildet einen Pelz. Das macht der Kombucha-Pilz nicht.
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In welchem Gärgefäß du Kombucha herstellen kannst
Am besten geeignet sind Gläser oder Krüge, die einen große Oberfläche bieten. Hier kann sich der Pilz richtig gut ausbreiten. Also lieber ein breites Glas als ein ganz schmales.
Besonders gut geeignet sind bauchige Gläser, die du dann nicht bis obenhin füllst, sondern nur zur Hälfte. So bleibt für den Pilz viel Platz zum Ausbreiten.
Hast du das Glas mal aufgestellt, dann darfst du es in den nächsten Tagen nicht bewegen. Denn sonst verhinderst du, dass sich eine neue Pilzhaut bildet. Und ohne neuen Pilz, gibt es keinen Kombucha.
Achtung Alkohol
Während des Gärens entsteht ein bisschen Alkohol. Im fertigen Kombucha-Rezept steckt deshalb 0,5 bis 2 Prozent Alkohol. Je länger du ihn stehen lässt, desto mehr Alkohol bildet sich.
Ich zeige dir jetzt das Grundrezept und verrate dir, worauf du achten musst. Lies es dir in Ruhe durch, bevor du startest.
Kombucha herstellen - Das Grundrezept
Zutaten
- 1 L Leitungswasser
- 8 g Tee je Liter Wasser
- 100 g Zucker je Liter Wasser
- 1 Kombuchapilz-Kultur
- 150 ml Kombucha fertiger Kombucha aus dem Supermarkt
Kochutensilien
- 1 großes Glas (Alternativ: Krug)
Anleitung
- Bringe das Wasser zum Kochen. Gib den Tee ins Wasser - ich nehme grünen Tee.
- Herdplatte abschalten, Deckel rauf und 15 Minuten ziehen lassen. Schütte die Teeblätter ab und rühre den Zucker unter, bis er sich aufgelöst hat.
- Lass die Mischung auf Zimmertemperatur abkühlen und schütte sie anschließend in ein Gärgefäß. Ich verwende ein großes Glas mit Schraubverschluss.
- Wenn der Mix kühl ist, gibst du den Kombuchapilz in den Tee. Schütte den fertigen Kombucha dazu.
- Decke das Gärgefäß mit einem Küchentuch ab. Befestige das Tuch mit einem Gummiring. Jetzt kann der Pilz atmen und ist geschützt vor Staub, Schmutz und Fruchtfliegen.
- Stelle das Glas an einen warmen Ort und bewege es in den nächsten Tagen nicht.
- Nach 8 Tagen kannst du zum ersten Mal kosten und probieren, ob es dir schon sauer genug ist. Falls ja: Schütte das Getränk durch ein Sieb, fülle es in Flaschen und stelle es kalt.
Der Ansatz des Kombuchas bleibt 10 bis 16 Tage lang stehen. Dann ist das Getränk fertig.
Je höher die Temperatur in deiner Wohnung, desto schneller läuft die Gärung ab. Deshalb dauert es im Winter manchmal 14 Tage und im Sommer nur 7.
Wenn du dir unsicher bist, ob er fertig ist oder nicht, dann kannst du einen kleinen Teil vorsichtig abgießen und kosten. Ein guter Kombucha ist ausgewogen süß-sauer.
Wer lieber ein Video guckt, der findet hier eine ganz tolle Anleitung:
Was du nach dem Abgießen beachten musst
Wenn du den Pilz entfernst hast, dann hast du ein Getränk voller Mikroorganismen vor dir. Und die arbeiten auch dann weiter, wenn der Pilz nicht mehr in der Nähe ist.
Fülle die Flasche keinesfalls bis oben und lass den Deckel weg, sonst kann es passieren, dass deine Flasche platzt!
Wer es gerne spritzig hat, der sollte den Kombucha über Nacht noch mal im Kühlschrank ziehen lassen. Er bildet nach dem Abgießen nämlich noch jede Menge Kohlensäure.
Du kannst auch in größeren Mengen Kombucha herstellen. Er bleibt nämlich 1-2 Wochen im Kühlschrank frisch. Er wird zwar ein bisschen nachschäumen und ein bisschen mehr Kohlensäure bekommen, aber sonst bleibt alles beim Alten.
Noch mal als Erinnerung: Schließe die Flaschen nicht! Das gibt sonst eine riesige Sauerei.
In den fertigen Kombucha kannst du frisches Obst und Minze geben, um ihn noch leckerer zu machen. Was ich besonders gut finde, sind Orangenscheiben.
Kennst du diese fermentierten Lebensmittel alle?
Einen neuen Kombucha herstellen
Du bist jetzt richtig auf den Geschmack gekommen und möchtest gar nicht mehr mit der Herstellung von Kombucha aufhören? Musst du auch nicht. Du kannst ihn jetzt immer wieder nachzüchten.
Dafür musst du nur 10 Prozent deines fertigen Getränks und den Pilz wiederverwenden. So geht’s:
- Nimm den Teepilz aus dem Glas, wasche ihn mit kaltem Wasser ab. Wenn er unten sehr verfärbt ist, dann entfernst du diese Teeschichten vorsichtig mit den Fingern.
- Wasche das Gärgefäß heiß aus.
- Gib den Pilz mit 10 Prozent deines selbst hergestellten alten Kombuchas ins Glas.
- Jetzt beginnst du wieder von vorne. Deine Ansatzflüssigkeit ersetzt jetzt einfach den gekauften Kombucha.
- Bereite wie oben beschrieben Tee zu, gib Zucker dazu und dann heißt es für den Teepilz wieder wachsen.
Wenn du den Teepilz gut behandelst, wird er dich dein Leben lang begleiten. Er wächst immer weiter und wird größer und dicker. Die unterste dunkle Schicht entfernt man beizeiten einfach und wirft sie in den Biomüll.
Unser Fazit
Kombucha herstellen klingt anfangs etwas kompliziert, aber hat man den Dreh mal raus, ist es ein sehr schneller und einfacher Prozess. Der Geschmack ist unschlagbar und nicht mit gekauften Getränken vergleichbar.
Ich wünsche dir und einem Pilz viel Freude!
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