Koste dieses selbst gemachte Ketchup – du wirst es lieben!

Ketchup selber machen ist keine Kunst. Wir zeigen dir ein schnelles Rezept für ein zuckerfreies Tomatenketchup, das du im Handumdrehen zubereiten kannst.

Ich gestehe: Ich liebe Pommes! Die kleinen knusprigen Kartoffelstücke sind richtig lecker. Was dabei natürlich nicht fehlen darf, ist Tomatenketchup.

Wenn der Garten im Sommer vor lauter Tomaten übergeht, dann müssen schnelle und unkomplizierte Rezepte her. Tomatenketchup erfüllt beide Kriterien und ist eine tolle Möglichkeit Tomaten haltbar zu machen.

Aber es gibt noch mehr Gründe, warum du Ketchup selber machen solltest. Allen voran ist die große Menge Zucker, die in gekauften Soßen steckt.

Von zu sehr gesüßten Lebensmitteln habe ich erst mal die Nase voll. Deswegen setze ich auf ein leckeres und schnelles Rezept für die Tomatensoße. Ketchup selber machen ohne Zucker war noch nie so einfach!

Du glaubst, dass das furchtbar viel Arbeit ist? Keine Angst! Das stimmt zum Glück nicht.

Zuckerfreies Tomatenketchup selbst herstellen, ist einfach. Wenn man das richtige Rezept zur Hand hat :)

Warum du Ketchup selber machen solltest

Hast du gewusst, dass gekauftes Tomatenketchup wahnsinnig viel Zucker enthält? Auch wenn man es nicht auf Anhieb schmeckt, verstecken sich die Zuckerkristalle hartnäckig in der Tomatensoße.

In einer Flasche stecken bis zu 60 Stück Zuckerwürfel! Je nach Sorte sind das 17 bis 24 Gramm Zucker pro 100 Gramm Tomatenketchup.

Damit schlägt Ketchup sogar ein Liter Cola. Diese Info lässt einen Schauder über den Rücken laufen. Genau so schlecht sind die „gesunden“ Light-Varianten.

Mit ungefähr 10 Gramm Zucker auf 100 Milliliter Ketchup und einer großen Menge ungesunder Zuckersatzstoffe, sind sie keine gute Alternative.

Neben Unmengen Zucker findest du darin auch Emulgatoren, Aromen und andere zweifelhafte Zusätze, die das gekaufte Ketchup lange haltbar machen und schön einfärben. Darum machen wir lieber einen großen Bogen.

Das ist aber noch lange kein Grund zu verzweifeln und die Finger dauerhaft von Pommes zu lassen :)

Eine Alternative muss her: Ketchup selber machen ohne Zucker! Das ist die Lösung für dieses Dilemma.

Denn mal ganz ehrlich: Pommes ohne Tomatenketchup schmecken nur halb so gut. Auch beim Grillen darf die süß-saure Soße nicht fehlen.

Gesünder und günstiger war dein Ketchup noch nie!

So kannst du Tomaten lange haltbar machen!

Welche Zutaten du für selbst gemachtes Ketchup brauchst

Bevor wir gleich loslegen, möchte ich noch ein paar Wörter zu den Zutaten loswerden. Du sollst schließlich wissen, was du isst. Lass uns gucken, was im gesunden Ketchup ohne Zucker landet.

Tomaten im Ketchup

Die wichtigste Zutat sind natürlich Tomaten. Diese nehme ich direkt aus dem Garten. Wenn du keinen Garten hast, dann kannst du die Tomaten natürlich auch kaufen. Ich empfehle dir dich am Bauern- oder Wochenmarkt umzusehen. Die Tomaten schmecken viel aromatischer als die aus dem Supermarkt.

Am besten geeignet sind Fleischtomaten. Sie enthalten mehr Fruchtfleisch und sind deshalb nach dem Kochen weniger flüssig als die klassische Supermarkt-Tomate. Aber selbstverständlich gelingt es auch mit normalen Tomaten, du musst dein Ketchup nur länger kochen, damit die Flüssigkeit verdampft.

Grundsätzlich kannst du aber jede Tomate verwenden. Auch gelbe, grün-gestreifte, lila – alles ist möglich. Wichtig ist nur, dass sie richtig reif sind und dadurch ihre natürliche Süße mitbringen.

Knoblauch und Zwiebel

Für Geschmack sorgen Knoblauch und Zwiebel. Du kannst sie ganz fein aufschneiden und später pürieren. Ich mag es aber ziemlich gerne, wenn ein bisschen Biss im Ketchup ist. Am besten nimmst du rote Zwiebeln oder Schalotten, sie sind nicht so scharf und schmecken leicht süßlich.

Ich notiere dir später im Rezept eine Mengenangabe. Du kannst sie aber auch einfach erhöhen. Es gibt ja Menschen, die nicht genug von Knoblauch bekommen können.

Gewürze, die du zum Ketchup selber machen brauchst

Was wäre Ketchup ohne Gewürze? Eine ziemlich langweilige Tomatensoße!

Also wir brauchen Salz, Pfeffer, Chilipulver, Paprikapulver, Ingwerpulver und Currypulver.

Den krönenden Abschluss bilden ein bisschen Rosmarin, Lorbeer, Senfkörner und Muskat.

Ketchup ohne Zucker

Ganz ohne Süße geht es dann doch nicht. Statt klassischem und ungesundem Haushaltszucker nehme ich aber einfach ein wenig Birkenzucker*. Du kannst auch gerne Erythrit* verwenden.

Beide haben den Vorteil viel weniger Kalorien zu enthalten. Birkenzucker* hat halb so viele Kalorien und Erythrit* ist sogar kalorienfrei. Am Geschmack ändern sie aber nichts.

Speisestärke

Ohne Stärke wird Ketchup ziemlich flüssig. Wir brauchen also etwas, um die Tomatensoße zu binden. Da ich mein Ketchup einkochen möchte, nehme ich Kartoffelstärke. Beim Einkochen machst du dein Ketchup ein Jahr lang haltbar. Allerdings musst du dafür die richtige Stärke verwenden.

Nicht zum Einkochen geeignet sind Weizenstärke, Maisstärke*, Reisstärke und andere Stärkearten aus Getreide.

Wenn du gar nichts zur Hand hast, kannst du dein Ketchup auch einfach sehr lange köcheln lassen. Die überschüssige verdampft, zurück bleibt eine dickflüssige Soße. Aber Achtung: Gut rühren, damit nichts anbrennt!

Dieses selbst gemachte Ketchup ist

• vegan und daher frei von allen tierischen Lebensmitteln,
• glutenfrei, weil wir Kartoffelstärke verwenden,
• zuckerfrei,
• für Koch-Anfänger bestens geeignet,
• sehr kalorienarm und
• ideal für Pommes, Ofenkartoffel, Fleisch, Fisch und Co.

Für Tomatenfans: Gefüllte Tomaten mit Couscous!

Das beste Rezept, um ein Ketchup selber zu machen

Bist du bereit? Dann lass uns starten. Wenn du noch nie Ketchup selber gemacht hast, dann findest du hier eine ausführliche Anleitung mit genauer Schritt-für-Schritt-Anleitung.

Falls du schon öfter Ketchup und andere Soßen selbst hergestellt hast, findest du am Ende des Beitrags eine Kurzfassung des Rezepts.

Dieses Rezept ergibt 250 ml Ketchup.

Zutaten

• 250 g Tomaten (ich nehme Fleischtomaten)
• 1 große Zwiebel
• 1/2 Knoblauchzehe
• 1 EL Olivenöl
• 1/4 Zweig Rosmarin
• 150 g Apfel (geschält)
• 1 EL Birkenzucker*
• 1 TL Currypulver
• 1 TL Weinessig
• 1 Lorbeerblatt
• 20 g Senfkörner
• 1 TL Paprikapulver (scharf)
• 1/2 TL Muskat
• 1 Prise Ingwerpulver und Chilipulver
• 1 TL Pfeffer
• 10 g Salz
• 1 TL Kartoffelstärke

Außerdem: Kochtopf, Kochlöffel, Schüssel, Messer, Brett, Pürierstab*

1. Die Tomaten vorbereiten

Wasche die Tomaten gründlich. Entferne den Strunk, dafür schneidest du sie einmal in der Mitte durch und schneidest den harten Teil der Tomate aus.

Nun würfelst du die Tomaten und gibst sie in eine Schüssel.

2. Zwiebel und Knoblauch

Schäle die Schalotte und den Knoblauch. Hacke sie mit dem scharfen Messer klein. Wer möchte, kann den Knoblauch auch durch eine Knoblauchpresse drücken.

Gib das Olivenöl in die Pfanne und schwitze beides an. Während das Öl warm wird, kannst du den Rosmarin vorbereiten. Zupfe die Nadeln vom Ast. Schneide sie mit dem Messer klein.

Du solltest jetzt etwa einen TL voller Rosmarinstücke vor dir haben. Gib den Rosmarin ebenfalls in die Pfanne. Kurz anbraten, bis die Zwiebel glasig wird.

3. Die Tomatensoße kochen

Jetzt kommen die Tomaten dazu. Rühre ordentlich, damit nichts anbrennt. Nach kurzer Zeit geben die Tomaten so viel Wasser ab, dass du weniger Rühren musst.

Würfle den Apfel und rühre ihn unter.

Gib jetzt den Birkenzucker* dazu.

Jetzt kommen Currypulver, Weinessig, Lorbeer, Senfkörner, Paprikapulver, Muskat, Ingwerpulver und wenn du möchtest Chilipulver dazu.

Schalte die Temperatur des Herds auf die niedrigste Stufe. Die Basis für dein selbst gemachtes Ketchup muss jetzt 20 Minuten leicht köcheln. Vergiss aber nicht immer wieder mal zu rühren.

4. Ketchup abschmecken

Nimm den Topf vom Herd. Rühre noch mal gut durch.

Lass den Mix auskühlen, bis er nicht mehr so extrem heiß ist. Ich stelle das Ketchup einfach 10 Minuten zur Seite.

Gib Salz und Pfeffer dazu. Jetzt solltest du zum ersten Mal kosten.

Auch bei sorgfältiger Auswahl der Tomaten, kann es passieren, dass sie wenig Geschmack haben. Deshalb nehme ich gerne Tomaten aus meinem eigenen Garten. Falls du geschmacklose Tomaten erwischt hast, kannst du mit Tomatenmark nachhelfen. Einfach nach Geschmack dazugeben und damit abstimmen.

5. Ketchup pürieren  und eindicken

Wenn du möchtest, kannst du dein Tomatenketchup jetzt pürieren. Dieser Schritt ist nicht zwingend nötig. Wenn du die Zwiebel und den Knoblauch sehr klein geschnitten hast, dann kannst du darauf verzichten.

Löse die Kartoffelstärke mit zwei EL kaltem Wasser in einem Glas auf. Rühre, bis keine Klumpen mehr zu sehen sind.

Gib die Kartoffelstärke zum Ketchup und verrühre alles noch mal gut.

Wie du die Tomatensoße haltbar machen kannst

So wie die Soße jetzt vor dir steht, kannst du sie 3-4 Tage lang im Kühlschrank aufbewahren. Wenn du größere Mengen zubereiten und das Ketchup haltbar machen willst, musst du es einkochen.

Hast du viel Platz in der Tiefkühltruhe? Dann kannst du es in kleinen Portionen einfrieren. Ich nehme dafür gerne Eiswürfelformen.

Wer wie ich kaum Platz in zum Einfrieren hat, der kann Ketchup einkochen. Das ist nicht so kompliziert, wie es klingt.

Ganz wichtig: Wenn du Maisstärke* verwendest hast, kannst du Ketchup nicht einkochen. Es klappt nur mit Kartoffelstärke oder Guarkernmehl.

Ich verwende dafür einen ganz normalen Kochtopf.

Wenn du es liebst Gemüse, Obst einzukochen und haltbar zu machen, dann empfehle ich dir das Buch die Einmachbibel bei Amazon* anzusehen. Du findest darin 325 Rezepte und Tricks zum Einkochen, Einlegen und Fermentieren.

Ich habe mir selbst die Einmachbibel bei Amazon* bestellt und sie seit vorigem Jahr im Einsatz. Ich habe schon sehr viele Rezepte daraus zubereitet wie selbst eingelegte saure Gurken, Tomatensoße und Bratapfelaufstrich.

Ketchup einkochen

• Fülle das heiße Ketchup in sterilisierte Gläser. Wie du Gläser fürs Abfüllen und Einkochen vorbereitest, kannst du in einem eigenen Blogbeitrag nachlesen.
• Schließe die Gläser sofort.
• Stelle einen Kochtopf auf den Herd und lege ein Geschirrtuch in den Topf. Stelle die Gläser in den Topf und fülle mit warmem Wasser auf.
• Die Gläser sollten jetzt zu 3/4 mit Wasser bedeckt sein.
• Gib den Deckel auf den Topf und bringe das Wasser zum Kochen.
• Wenn das Wasser kocht, beginnt die Einkochzeit.
• Lass die Gläser nun 100 Minuten im sprudelnden Wasser. Wichtig ist, dass das Wasser immer weiterkocht.
• Gieße neues warmes Wasser nach, falls zu viel verdampft.

Nach der Einkochzeit nimmst du die Gläser aus dem Topf und lässt sie bei Raumtemperatur auskühlen. Jetzt ist dein Ketchup ein Jahr lang haltbar.

Wenn du ein Glas geöffnet hast, solltest du es innerhalb einer Woche aufbrauchen und im Kühlschrank lagern.

Und für alle, die schon öfter Ketchup oder andere Soßen zubereitet haben, gibt es hier wie versprochen eine Kurzfassung des Rezepts.

Womit du Ketchup verfeinern kannst

Das Rezept haut dich noch nicht aus den Socken? Dann kannst du es natürlich verfeinern. Probiere mal diese Zutaten, um Ketchup zu verfeinern:

• Datteln statt Birkenzucker*. Achtung: Müssen mindestens 3 Stunden eingeweicht werden.
• Chiliöl
• Zitronensaft
• Zimt*
• Ingwer
• Gewürznelken
• PImentkörner
• Honig
• Rotweinessig
• Senfkörner
• Oregano
• Paprikapulver
• Senf
• Thymian
• Liebstöckel
• Apfelessig

Probieren geht über studieren. Teste, was dir schmeckt. Bevor du die Speisestärke* unterrührst, kannst du all diese Zutaten noch hinzufügen.

Was man über Ketchup wissen sollte

Kaum jemand isst keinen Tomatenketchup. Die Soße stammt aus den USA und steht bei 97 Prozent aller Amerikaner im Kühlschrank. In Deutschland gibt es das süß-würzige Ketchup seit den 50er Jahren. Der Trend hat auch bei uns ziemlich eingeschlagen. In zwei von drei Haushalten findet man die Tomatensoße.

Und was auch sehr wissenswert ist: Mit einem jährlichen Verbrauch von 80.000 Tonnen ist Deutschland ungeschlagener Spitzenreiter im Ketchup-Konsum.

Fakt ist, dass handelsübliches Ketchup wirklich ungesund ist. Mit sonnengereiften Tomaten, Vitaminen, Nährstoffen und Co hat die Soße aus der Plastikflasche wenig zu tun. Schuld daran sind die vielen künstlichen Konservierungs- und Farbstoffe.

Unser Fazit

Ketchup selber machen geht viel einfacher als man es sich vorstellt. Die Zutaten sind schnell zusammengerührt – so kann dem Genuss nichts mehr im Wege stellen. Wichtig ist, dass du das Tomatenketchup kühl und dunkel lagerst. Am besten so schnell wie möglich aufbrauchen, außer du kochst die Tomatensoße ein – dann ist sie so gut wie unendlich haltbar.

Viel Spaß beim Nachmachen!

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