Haare waschen mit Lavaerde – das Wundermittel im Selbsttest

Lavaerde für die Haare

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Haare waschen mit Lavaerde*? Nordafrikaner schwören seit Jahrhunderten darauf. Auch hier setzt sich das Wundermittel allmählich durch. Ob es hält, was es verspricht, habe ich für euch getestet.

Wer seiner strapazierten Mähe etwas Gutes tun möchte, der sollte die Finger von gekauften Shampoos, Conditionern und anderen Pflegemitteln lassen.

Sehr viele enthalten Mikroplastik, Parabene und andere Zusätze, die das Haar brüchig machen, es beschweren und platt wirken lassen. Zurück zu Natur heißt ein Trend, der sich vor ein paar Jahren aufgetan hat. Jetzt möchte jeder mit Lavaerde* die Haare waschen.

Aber was versteckt sich hinter diesem Trend? Und kann das wirklich funktionieren? Schöne Haare durch Erde in der Mähe?

Ich möchte dir heute zeigen, wie du mit Tonerde deine Haare reinigen kannst und worauf du bei der Anwendung achten musst.

Dieser Artikel richtet sich an alle, die bei Lavaerde* an Schlamm und Vulkan denken. Oder Angst davor haben muffige Erde auf dem Kopf oder an braune Pampe im Gesicht aufzutragen. Schau dir am Ende des Beitrags meinen Selbsttest, um alles über meine Lavaerde* Erfahrung zu lesen.

Was ist Lavaerde?

Lavaerde* hat eigentlich nichts mit Vulkan zu tun. Lava leitet sich vom lavare ab. Das ist lateinisch und bedeutet waschen. Tatsächlich ist Lavaerde einfach Tonerde, die sich zum Waschen eignet.

Lavaerde, auch bekannt als Ghassoul, stammt aus nordafrikanischen Gefilden. Sie kommt zwar nicht von Vulkanen. Dafür aber aus Marokko. Dort wird sie im Atlasgebirge abgebaut. Unter Einheimischen ist sie seit vielen Jahrhunderten ein beliebtes Reinigungsmittel.

Lavaerde ist ein natürliches Mittel, das vollkommen frei von chemischen Zusätzen ist. Du findest darin weder Duft-, Farb-, noch Konservierungsstoffe. Dafür Mineralstoffe wie Magnesium. Auch ist die Erde reich an Eisen, Calcium und Silizium.

Außerdem ist sie frei von Tensiden. Diese sorgen dafür, dass es schäumt. Tenside gibt es nicht nur in herkömmlichen Shampoos. Sie sind auch in Spül- und Waschmitteln enthalten.

Warum Lavaerde reinigt statt schmutzig zu machen, ist einfach. Grund dafür ist ein physikalisches Prinzip. Vor dem Haare waschen mit Lavaerde gibst du etwas Wasser hinzu.

Das Wasser quillt die Tonerde auf. Dadurch entsteht eine gelige Konsistenz. Die Partikel in der Erde haben eine hohe Austauschkapazität. Das bedeutet, dass sie Schmutz und Fett aufsaugen. Die Reinigung ist so mild, dass die natürliche Fettschicht von Haut und Haaren dabei erhalten bleibt.

Ist Lavaerde gut für die Haare?

Tonerde ist ein toller Ersatz für herkömmliches Shampoo. Sie kräftigt die Haare und reinigt mild. Lavaerde schont die Kopfhaut, entfettet natürlich und sorgt für ein frisches Gefühl nach dem Waschen. Die Haare werden weich, glänzend und geschmeidig. Sie lassen sich gut kämmen.

Vor allem dann, wenn du sehr kaputtes Haar vom häufigen Färben und aggressiven Pflegeprodukten hast, solltest du es mal mit natürlichem Haare waschen versuchen. Bei sehr trockenem Haar kann dir übrigens eine DIY Haarkur mit Kokosöl helfen!

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Wo gibt es Lavaerde zu kaufen?

Ich habe mir die Lavaerde bei Amazon bestellt. Hier findest du einige gute Marken. Ich vertraue gern auf die Bewertungen. Deshalb habe ich mich für das Produkt von cosmundi entschieden.

Die 1 kg Packung ist übrigens sehr ergiebig. Nach 3 Monaten habe ich erst die Hälfte verbraucht.

Was muss ich beachten, wenn ich meine Haare mit Lavaerde waschen möchte?

Bevor du deine Mähne mit Tonerde verwöhnst, möchte ich dir noch ein paar Tipps und Tricks mit auf den Weg geben. Du wirst mir sehr dankbar dafür sein, ich wusste das zuvor nicht, weil mich niemand darauf hingewiesen hat. Gut zu wissen:

Das richtige Mischverhältnis

Ich habe nach den verschiedensten Rezepten Ausschau gehalten. Jeder mag die Konsistenz auf dem Kopf anders. Für mich steht fest, ich bin eher nicht so der flüssige Typ. Am besten testest du dich durch, was gut funktioniert.

Wer sehr kurze Haare hat, kommt bestimmt besser mit festerer Tonerde klar, als jemand, der sehr lange Haare hat. Bei lockigem Haar tust du dir auch sicher mit einem dünnflüssigen Mischverhältnis leichter.

Haare bürsten

Bevor es in die Dusche geht, bürstest du noch mal gründlich die Haare. Das stimuliert die Haarwurzeln. Und es sorgt dafür, dass keine unangenehmen Klümpchen beim Haare waschen mit Lavaerde entstehen.

Das solltest du übrigens auch dann machen, wenn du keine Tonerde für die Haare verwendest, sondern nur klassisches Shampoo.

Haare wirken stumpf

Zu Beginn empfand ich meine Haare immer etwas stumpf. Im Worldwideweb bin ich auf diesen Tipp gestoßen:

Saure Rinse! Das hilft, die Haarschuppen zu schließen. Dadurch bekommen sie mehr Glanz. Dafür benötigst du 1-2 EL Apfelessig auf 1L Wasser.

Wer sich an kaltes Wasser herantraut, kann den Glanz sogar steigern. Sobald du die Saure Rinse über den Kopf gejagt hast, ist der Duschspaß vorbei. Die Rinse bleibt im Haar. Handtuch darüber und du bist fertig.

Hier kannst du mehr Details über Saure Rinse nachlesen.

Stinken Essig und Tonerde nicht? Nein, das tut es tatsächlich nicht! Man mag es kaum glauben. Der Geruch von Lavaerde verschwindet recht schnell auf trockenen Haaren. Auch der Duft von Essig verfliegt zügig.

Natürlich schnuppern die Haare jetzt nicht nach Einhörnern und Sternschnuppen. Dafür hast du sie auch nicht mit Chemie vollgeballert und ihnen was richtig Gutes getan.

Lavaerde in der Dusche

Plane 1-2 Minuten länger ein, um die Reste der Lavaerde aus der Dusche zu entfernen. Das sieht unappetitlich und anstrengend aus. Geht aber ganz fix, solang die Pampe noch nass ist.

Spüle mit viel warmem Wasser nach, damit die Erde nicht antrocknet.

Tonerde für die Haut

Ich benutze die Lavaerde auch sehr gern für meine Haut. Alles, was nicht auf meinem Kopf Platz findet, landet im Gesicht und auf meinem Dekolleté.

Dort lasse ich es kurz einwirken, bis ich meine Haare ausgespült habe.

Wenn es bereits ganz leicht angetrocknet ist, gibt es einen wunderbaren Peeling-Effekt. Außerdem versorgt es die Haut mit wichtigen Mineralien. Angeblich beugt es auch Falten vor. Dazu kann ich gerade noch nichts sagen.

Eine kleine Hilfestellung: Augen, Mund und Nase großzügig aussparen. Fühlt sich an wie Sandkörner. Und jeder, der schon mal am Strand war weiß, wie nervig das ist!

Die Paste nimmt überschüssiges Fett von der Haut auf und wirkt beruhigend auf unreine Haut. Ein wahrer Anti-Pickel-Mix!

Haare waschen mit Lavaerde: Anleitung

Muskeln lockern, Beine ausschütteln und los geht’s! Für das Haare waschen mit Lavaerde benötigst du eine kleine Schale. Außerdem Wasser aus der Leitung und einen nicht-metallischen Löffel, den du online kaufen kannst.

Wichtig! Die Lavaerde darf nicht mit metallischen Gegenständen in Kontakt kommen! Wichtige Mineralstoffe würden sonst ihre Wirkung verlieren.

Basisrezept

Rühre die Paste schon vor dem Duschen an, dann können sich Wasser und Tonerde gut miteinander verbinden.

Je nach Haartyp und Haarlänge brauchst du mehr oder wenig Lavaerde-Haarkur. Als Basis gilt:

  • 1 EL Lavaerde
  • 1 TL Wasser

Vermische diese zwei Zutaten in einer Schüssel und verrühre sie mit einem Holzlöffel.

Das Wasser gebe ich nach und nach dazu. Manche mixen es 1:1, die nächsten nehmen die doppelte Menge. Einige mögen es heiß, ich mag es lauwarm.

Hast du alles gut vermischt? Dann empfehle ich dir, es noch kurz stehenzulassen. So kann sich das Wasser gut mit der Tonerde verbinden. Und dann kann es losgehen.

Haare waschen mit Lavaerde: Anwendung

  • Nach dem Bürsten machst du die Haare nass.
  • Drücke das überschüssige Wasser aus.
  • Verteile die Lavaerde in den Händen und massiere sie ein.
  • Beginne bei der Kopfhaut und trage die Paste bis in die Haarspitzen auf.
  • Massiere sie vor allem gut in die Kopfhaut an, das sorgt für eine bessere Durchblutung und kann sogar das Haarwachstum positiv beeinflussen.

Wasche die Tonerde nach 2 bis 3 Minuten mit lauwarmem Wasser aus. Es kann sein, dass du öfter spülen musst, bis alles frei von Erde ist. Bei sehr langen und dichten Haaren ist es deshalb oft besser, den Kopf über die Badewanne zu beugen als sich als Ganzes unter die Dusche zu stellen.

Etwas ungewohnt, dass es nicht schäumt. Und etwas erdig fühlt es sich an. Ein bisschen nach Omas Garten schnuppert es auch. Doch lasse dich dadurch nicht beirren.

Vielleicht findest du auch Haarmasken im Internet. Bei diesen soll die Lavaerde für einige Minuten auf dem Kopf bleiben. Meine rest-blondierten Haare mit Hang zum Nestbau mögen das überhaupt nicht. Aber probieren geht ja bekanntlich über studieren. (Kleine Anekdote aus dem unerschöpflichen Floskel-Repertoire meiner Omi.) ;)

Ich bin leider nicht mit einer Shakira-Mähne gesegnet. Meine Haare sind dünn und meist kraftlos.

Außerdem fetten sie recht schnell und neigen zu Spliss. Doch mit Lavaerde haben sie sich gut erholt. Selbst jahrelanges verschandeln mit Blondierungen verzeihen sie mir langsam.

Seit ich Lavaerde nutze, wirken sie voller und sehen viel gesünder aus. Selbst mein Spliss hat sich reduziert. Gleichzeitig sind sie wesentlich weicher.

Und das Beste: ich muss sie seltener waschen. Vor 3 Monaten habe ich täglich zum Shampoo gegriffen. Heute genügt es alle drei Tage meine Haare mit Lavaerde zu waschen.

Erfahre hier, ob es sich lohnt, die Haare ausfetten zu lassen.

Wie gut ist Lavaerde im Verglich zu Haarshampoo?

Tonerde ist ein sehr natürliches Mittel, um Haut und Haare zu reinigen. Sie ist frei von allen Zusätzen und greift die Kopfhaut nicht an. Es dauert deshabl länger, bis die Haare wieder nachfetten. Insgesamt musst du deine Mähne also nicht mehr so oft waschen.

Das spart viel Zeit und Wasser. Wenn du kurze Haare hast und nicht zu viel verwendest, kommst du mit einem Kilogramm Lavaerde ein Jahr lang aus.

Die Konsistenz ist anfangs eher ungewohnt, aber man stellt sich rasch darauf ein.

Wozu kann man Lavaerde noch nutzen?

Lavaerde reinigt natürlich, gründlich und mild. Sie erhält den natürlichen Säureschutzmantel der Haut. Bei der Anwendung werden Haut und Haare niemals vollkommen entfettet – wie es bei aggressiven Shampoos der Fall ist.

Wer empfindliche Haut hat, reagiert im Gesicht rasch gereizt. Rötungen, noch mehr Pickel, sehr fettige Haut und Juckreiz können entstehen. Da diese aggressiven Zusätze in der Erde fehlen, wird dir das hier nicht passieren.

Im Gesicht profitierst du davon, dass die Haut porentief rein wird ohne strapaziert zu werden. Braune Lavaerde ist ideal für unreine Haut. Hast du sehr empfindliche Haut, dann probiere weiße Lavaerde.

Tonerde kommt in vielen DIY Haarmasken zum Einsatz – wie bei dieser selbst gemachten Haarkur. Andere schwören im Frühling darauf, mit Heilerde abnehmen zu können.

Und wenn es mal sehr schnell gehen muss, kannst du sie in Form von Trockenshampoo ins fettige Haar einmassieren. So kannst du dir zumindest einen Tag Zusatzzeit verschaffen, bevor du die Mähne waschen musst.

Mein Fazit

Es bedarf ein bisschen Übung, um die richtige Mischung zu finden. Doch wenn du dich ausgetestet hast und die neuen Wasch-Gegebenheiten angewöhnt hast, ist es klasse. Deine Haare werden es dir danken. Davon bin ich überzeugt.

Viel Spaß beim Ausprobieren!

 

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