Du hast eine ganze Ladung Äpfel zu verarbeiten? Bereite einfach Saft daraus zu. So kannst du Apfelsaft selber machen ohne Entsafter.
Was für ein Apfeljahr! Die Äste der Bäume biegen sich und hängen schon beinahe bis zum Boden.
Weil man so viel niemals essen kann, wird es Zeit die kostbaren Früchte zu verarbeiten. Der viele Regen hat dazu geführt, dass die Äpfel nicht lange haltbar sind.
Aber wenn man sie rasch in Saft verwandelt, genießt man sie den ganzen Winter. So kannst du einen Apfelsaft selber machen – ohne Entsafter.
Inhaltsverzeichnis
- Warum soll ich Apfelsaft selber machen?
- Welche Apfelsorten sind die besten fürs Entsaften?
- Deshalb lohnt sich ein Entsafter zum Apfelsaft selber machen
- Was du wissen musst, wenn du Apfelsaft ohne Entsafter herstellst
- Wie kann ich Apfelsaft selber machen ohne Entsafter?
- Rezept: Zweieinhalb Liter Apfelsaft ohne Entsafter herstellen
- Kann man Apfelsaft haltbar machen?
- Rezept für Apfelsaft ohne Entsafter
Warum soll ich Apfelsaft selber machen?
Es gibt viele Gründe, warum du einen Apfelsaft selbst herstellen solltest. Der wohl wichtigste ist der Geschmack. Wenn du erst mal deinen eigenen Saft trinkst, wirst du den großen Unterschied merken.
Du hast in der Hand, welche Äpfel du verwendest, wie süß dein Apfelsaft werden soll. Und gleichzeitig verzichtest du auf Konservierungsmittel. Da Äpfel gerade Saison haben, kannst du sie überall bekommen. Vielleicht hast du ja selbst einen Apfelbaum im Garten, oder dein Nachbar weiß nicht mehr wohin damit?
Äpfel kannst du sonst aber auch kaufen. Ich empfehle dir, dass du dich am Bauernmarkt umsiehst. Hier gibt es größere Mengen meistens recht günstig. Und das Beste: Du bekommst oft mal ältere Sorten, die den Saft besonders aromatisch machen.
Du musst für deinen eigenen Apfelsaft keine Zusätze verwenden. Nur Äpfel und eventuell ein paar Spritzer frischen Zitronensaft als Ausgleich für die Süße. Kein Wunder, dass Apfelsaft selber so beliebt ist!
Säfte sind eine tolle Möglichkeit Obst zu verwerten und vor dem Verderben zu retten. Sirup, Säfte, Marmeladen und Co selbst herzustellen ist ein schönes Hobby, das auf viele sehr entspannend wirkt – mich eingeschlossen.
Wenn du Äpfel über alles liebst oder einfach schon zu viel Apfelsaft hast, dann probier doch mal selbst gemachtes Apfelmus mit Zimt. Wenn du es einkochst, hält es viele Jahre lang.
Welche Apfelsorten sind die besten fürs Entsaften?
Es gibt viele Sorten von Äpfeln, die du verwenden kannst um Apfelsaft selber zu machen. Bei jeder Apfelsorte solltest du auf den Reifegrad achten. Vergewissere dich, dass die Äpfel süß und aromatisch sind.
Zum Entsaften eignet sich so ziemlich jeder Apfel. Es kommt ein wenig auf deinen Geschmack an – magst du es lieber süß oder darf auch ein wenig Säure mit rein?
Süße Apfelsorten sind:
- Golden Delicious
- Granny Smith
- Fuji
Säuerliche Apfelsorten sind:
- Granny Smith
- Pippin
- Cox’s Orange
Wenn ich zuhause zu wenige Früchte habe, dann greife ich beim Apfelsaft selber machen ohne Entsafter (und auch mit Entsafter) gerne auf Äpfel vom Wochenmarkt zurück. Es gibt hier viele alte Sorten, die geschmacklich besser sind als der klassische Supermarkt-Apfel.
Wenn du einen netten Händler findest, darfst du sicher auch kosten und kannst dich beraten lassen.
Du kannst auch mehrere Apfelsorten mischen. Meistens nimmt man einen Mix aus süßen und säuerlichen Äpfeln, damit der Saft ausgewogen schmeckt. Wenn du nur eine saure Sorte hast, kannst du mit Zucker ein wenig nachhelfen. Bei zu süßen Sorten nimmst du ein wenig Zitronensaft.
Super lecker: Brownies aus Apfelmus!
Deshalb lohnt sich ein Entsafter zum Apfelsaft selber machen
Für Apfelsaft gilt für wie so vieles: Er schmeckt genial, wenn man ihn selbst macht. Viel besser sogar als der aus dem Supermarkt.
Ich werde dir gleich zeigen, wie du einen Apfelsaft selber machen kannst – ohne Entsafter. Hast du allerdings eine große Menge Äpfel vor dir liegen, lohnt es sich über die Anschaffung einer Maschine nachzudenken.
Einen Entsafter benutzen um Saft zu machen hat einen großen Vorteil: Du hast die Möglichkeit Obst und Gemüse in größeren Mengen zu verarbeiten. Was dich viel Zeit und Nerven kostet, schafft der Entsafter mit wenig Aufwand.
Das Prinzip ist einfach:
- Apfel in den Entsafter geben
- Knopf drücken
- Saft auffangen und abfüllen
Pro Apfel dauert das gerade mal ein paar Sekunden.
Übrigens: Auch Gemüse kann man mit dem Entsafter verwerten. Gerade Rohkost schmeckt am besten pur, also ohne weiteren Gewürze. Sellerie und Gurke zählen zu den Gemüsesorten, die am häufigsten entsaftet werden.
Achte beim Kauf eines Entsafters darauf, dass er eine große Einfüllöffnung hat. Ich kann dir dieses Modell wärmstens empfehlen. Dieses Gerät ist das beliebteste bei Amazon:
Kann man Äpfel mit Kerngehäuse entsaften?
Ja. Während man viele andere Früchte schälen muss und das Kerngehäuse entfernt, kann man Äpfel mit Schale und Kerngehäuse entsaften. Die Überreste des Apfels bleiben im Entsafter, du erhältst nur den Saft. Die Schale solltest du sogar unbedingt dran lassen, denn darin verstecken sich viele Vitamine und Nährstoffe.
Was du auf jeden Fall machen musst, ist aber Druckstellen zu entfernen. Wir verwenden nur den frischen Teil des Apfels für den Saft. So wird der Geschmack nicht verfälscht und der Saft schmeckt besser.
Probier mal selbst gemachte Apfelchips!
Was du wissen musst, wenn du Apfelsaft ohne Entsafter herstellst
Wundere dich nicht, wenn der Saft nicht klar wird. Selbst gemachter Apfelsaft enthält Schwebestoffe. Diese lassen sich mit dem Küchentuch nicht rausfiltern. Es ist also ganz normal, dass er trüb ist.
Aber das ist nichts Schlimmes. Klarer Apfelsaft enthält nämlich weniger gesunde Inhaltsstoffe.
Nach der Zubereitung wird er erhitzt, damit er länger haltbar ist. Ganz frisch gepresster Saft, den du nicht erwärmst, sollte innerhalb kürzester Zeit getrunken werden. Er schmeckt auch nicht besonders gut, weil er oxidiert. Das ist derselbe Vorgang, der passiert, wenn du einen Apfel aufschneidest und liegen lässt.
Wie kann ich Apfelsaft selber machen ohne Entsafter?
Es gibt zwei Möglichkeiten Apfelsaft ohne Entsafter herzustellen. Für die erste Variante brauchst du einen Mixer, für die zweite einen Kochtopf und eine Gemüsereibe.
Apfelsaft mit Pürierstab
Mit einem Mixer kann man Apfelsaft selber machen. Du benötigst dafür die Äpfel, einen leistungsstarken Pürierstab* oder Mixer und ein Passiertuch.
- Wasche die Äpfel und entkerne sie. Viertel die Früchte, um sie besser verarbeiten zu können.
- Gib die Äpfel in eine Schüssel. Schalte auf höchste Stufe und warte, bis du eine dickflüssige Masse hast. Wenn sie sich nicht zerkleinern lassen, kannst du mit einem Schluck Wasser nachhelfen.
- Schnapp dir eine Schüssel und ein Passiertuch. Drücke die Apfelmasse durch das Tuch in die Schüssel. Drücke es vorsichtig aus.
Apfelsaft ohne Mixer und ohne Entsafter
Du hast weder einen Mixer noch einen Entsafter und möchtest Saft herstellen? Dann brauchst du einen großen Kochtopf und ein Passiertuch.
- Wasche die Äpfel und sortiere die schlechten aus.
- Reibe die Äpfel mit einer Gemüsereibe oder Küchenmaschine mit Reibaufsatz auf. Fange den Saft auf.
- Erhitze den Saft und die zermatschten Äpfel in einem Kochtopf. Kurzes aufkochen genügt bereits, damit die Äpfel den Geschmack abgeben.
- Lege ein Sieb mit einem Passiertuch aus.
- Lasse die Apfelmasse kurz auskühlen. Wringe das Obst mit dem Tuch aus.
Für beide Methoden gilt: Saft auffangen und kurz auf 80 Grad erhitzen, damit er länger haltbar ist. Variante zwei: Also Apfelsaft mit Gemüsereibe und Kochtopf dauert zwar länger, ist aber weitaus weniger anstrengend.
Rezept: Zweieinhalb Liter Apfelsaft ohne Entsafter herstellen
Bist du bereit loszulegen? Dann lass uns starten. Ich verrate dir jetzt meine Lieblingsmethode, um Apfelsaft ohne Entsafter zu machen. Diese Vorgehensweise hat sich in den letzten Jahren bewährt.
Aber bitte vorher nicht darauf vergessen die Flaschen zu sterilisieren. Sonst bilden sich Keime, die dafür sorgen, dass dein Saft zu schimmeln beginnt!
Alle, die regelmäßig Saft machen, finden am Ende des Beitrags eine Kurzfassung des Rezepts.
Zutaten
- 2 kg Äpfel
- 1 L Wasser
Außerdem: 2 große Kochtöpfe, 1 Sieb, Messer, Brett, Schüssel, Trichter, Thermometer, saubere Flaschen.
1. Die Äpfel vorbereiten
Wasche die Äpfel, schneide braune Stellen und faule Stellen großzügig aus. Schau genau hin, ob die Äpfel wurmstichig sind.
Halbiere die Äpfel, um sie jetzt gleich besser aufreiben zu können.
2. Die Äpfel zerkleinern
Reibe die Äpfel in einer Küchenmaschine auf. Du kannst auch einen Gemüsehobel verwenden, wenn du keine Küchenmaschine hast.
Gib die Äpfel mit dem Saft in den Topf. Spüle den Behälter der Küchenmaschine mit ein wenig Wasser durch und schütte es in den Topf. Insgesamt kommt ein Liter Wasser zu den zermatschten Äpfeln.
3. Äpfel erhitzen
Schalte den Herd auf die höchste Temperatur. Sobald du merkst, dass der Saft warm wird, nimmst du den Topf vom Herd.
Rühre dazwischen immer wieder mal mit dem Kochlöffel um.
4. Den Apfelsaft selber machen
Lege das Sieb mit dem Küchentuch aus. Platziere das Sieb auf dem zweiten Kochtopf. Schütte die Apfelmasse in das Sieb. Lass sie jetzt einige Minuten lang auskühlen, damit du dich nicht verbrennst.
Jetzt ist es so weit: Drehe das Tuch ein und wringe den Saft aus den Apfelstücken. Drehe und drücke es dafür so fest du kannst.
Übrigens: Am besten nimmst du ein Passiertuch. Ich habe nämlich schon das eine oder andere Geschirrtuch beim Auswringen vollkommen zerstört.
5. Saft abfüllen
Koche den Saft nun auf. Der Apfelsaft sollte nicht über 80° erhitzt werden, weil dabei die ganzen gesunden Nährstoffe aus den Früchten verloren gehen.
Du kannst also ein Küchenthermometer verwenden, um die Temperatur im Auge zu behalten. Oder du verlässt dich auf dein Gefühl.
Wenn sich im Topf ein heller bräunlicher Schaum bildet, liegt die Temperatur etwa bei 80 Grad.
Fülle den Saft in die Flaschen und verschließe sie sofort. Verwende dafür einen Trichter.
Kann man Apfelsaft haltbar machen?
Du hast das Projekt “Apfelsaft selber machen ohne Entsafter” abgeschlossen? Gratuliere! Und nun? Wie lange ist der Apfelsaft haltbar?
Du kannst ihn heiß abfüllen und die Flaschen sofort verschließen. Lagere sie dunkel und kalt. Je nach Lagerort kann er so bis zu einem Jahr lang haltbar sein. Bei Raumtemperatur ist es viel weniger.
Oder du machst ihn ewig lange haltbar. Dafür musst du ihn einkochen. Apfelsaft hält lange, wenn er eingekocht wird. Und danach lichtgeschützt aufbewahrt wird.
Bei Fruchtsäften gilt: 30 Minuten lang einkochen bei 100 Grad im Kochtopf. Alles, was du darüber wissen musst, kannst du im Beitrag “Einkochen im Kochtopf für Anfänger” finden.
Übrigens: Heiß abfüllen ist nicht einkochen! Und stelle die Flaschen bitte nicht auf den Kopf, das ist vollkommen sinnlos und sorgt sogar dafür, dass er schneller verdirbt.
Und hier die Kurzfassung des Rezepts für alle, die regelmäßig Saft zubereiten.
Rezept für Apfelsaft ohne Entsafter
Zutaten
- 2 kg Äpfel
- 1 L Wasser
Kochutensilien
- 2 große Kochtöpfe
- 1 Sieb
- Messer und Brett
- Schüssel
- Trichter
- Thermometer
- Sterile Flaschen
Anleitung
- Wasche die Äpfel und schneide schlechte Stellen aus.2 kg Äpfel
- Zerkleinere die Äpfel in der Küchenmaschine.
- Gib die Äpfel mit Wasser in einen Topf und lass sie aufkochen.1 L Wasser
- Sobald die Masse abgekühlt ist, legst du ein Sieb mit einem Tuch aus. Wringe die Äpfel aus und fange die Flüssigkeit auf.
- Koche den Apfelsaft auf und fülle ihn in die Flaschen.
Unser Fazit
Einen Apfelsaft ohne Entsafter selber zu machen ist möglich. Es ist allerdings eine ziemlich klebrige Angelegenheit. Wenn du sehr viele Äpfel entsaften möchtest, wirst du bald an deine nervlichen Grenzen kommen. Bei kleinen Mengen genügen allerdings Küchenmaschine, Kochtopf, Geschirrtuch und Sieb.
Viel Spaß und lass es dir schmecken!
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