Anzuchttöpfe selber machen ist so einfach!

Anzuchttöpfe selber machen

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So kannst du durch Upcycling Anzuchttöpfe selber machen. Mit diesen Anleitungen gelingt es im Handumdrehen!

Nach den dunklen und kalten Tagen wird es jetzt endlich Zeit an das neue Gartenjahr zu denken. Samen wollen gepflanzt, Sprösslinge gezogen und Gemüse vorbereitet werden. Nicht mehr lange und dann können wir wieder Frisches vom Balkon und Garten ernten.

Ich spüre schon das Kribbeln in den Fingern und bereit. Du auch?

Lass uns dieses Jahr Anzuchttöpfe selber machen! Ich zeige dir die besten Möglichkeiten für deinen DIY Anzuchttopf. Du findest hier das Passende für Tomate, Paprika, Basilikum und Co.

Und das Beste: Du brauchst dafür nichts zu kaufen. Denn alles, was du fürs Anzuchttöpfe selber machen brauchst, hast du bereits zu Hause.

Warum du Anzuchttöpfe selber machen solltest

Sobald draußen die ersten wärmenden Sonnenstrahlen zu sehen und spüren sind, überkommt mich die Lust etwas zu pflanzen. Schon im Winter mache ich mir Gedanken, was es denn diesmal werden soll. Wer wie ich einen kleinen Garten hat, der muss besonders gut planen.

Damit ich im Frühling loslegen kann, besorge ich mir schon im Herbst einen Sack Blumenerde. Diesen lagere ich im Freien und lass ihn richtig gut durchfrieren. Das ist eine sehr gute Möglichkeit, um Trauermücken vorzubeugen. Gerade an zarten Sämlingen können die Larven der schwarzen Mücke großen Schaden anrichten, wenn sie die Wurzeln anknabbern.

Was fürs Anzuchttöpfe selber machen spricht, ist also, dass du jederzeit loslegen kannst. Denn das Material dafür hast du bestimmt zuhause. Das bringt weiters den Vorteil, dass du kein Geld dafür ausgeben musst.

Die meisten gekauften Töpfe landen nach einmaliger Verwendung am Müll. Und das muss wirklich nicht sein. Deshalb lautet das Stichwort dieses Jahr Upcycling. Der Umwelt und Geldbörse zuliebe.

Denn Zeitung, Klopapierrollen, Eierkartons und Co ergeben sehr gute selbst gemachte Anzuchttöpfe.

Am liebsten sind mir Anzuchttöpfe, die man in Erde pflanzen kann, weil sie sich auflösen. Kokosquelltöpfe sind ein gutes Beispiel dafür. Der große Vorteil ist, dass man die empfindlichen Wurzeln der Pflänzchen dabei nicht verletzt.

Um herauszufinden welcher DIY Pflanztopf am besten funktioniert, habe ich aber alle Varianten getestet, die mir eingefallen sind.

Damit deine Pflanzen gut wachsen, brauchen sie zusätzlich zum Topf ein Mini-Gewächshaus. Es sorgt für hohe Temperaturen und hohe Luftfeuchtigkeit. So keimen die Samen besonders rasch.

Bei einigen DIY Anzuchttöpfen hast du automatisch ein Mini-Gewächshaus. Bei anderen musst du die Töpfe in das Gewächshaus stellen.

Tipp: Es gibt hochwertige Anzuchthäuser, die du viele Jahre lang verwenden kannst. Für meine Paprika und Chilis habe ich dieses Jahr eines im Einsatz. Die Anschaffung lohnt sich vor allem für Pflanzen, die länger zum Keimen brauchen und keine Staunässe mögen.

Diese Materialien eignen sich für DIY Pflanztöpfe:

  • Obstverpackungen
  • Eierkartons
  • Zeitungspapier
  • Klopapierrollen
  • Milchpackungen
  • Dosen
  • Eierschalen

Wie du aus Obstverpackungen einen Anzuchttopf selbst machen kannst

Ich versuche so weit wie möglich auf Obst und Gemüse zu verzichten, das in Kunststoff abgepackt ist. Am liebsten greife ich zu losen Früchten. Aber manchmal geht es nicht anders. Dann achte ich zumindest darauf, dass die Verpackung nicht gleich im Müll landet.

Aus Obstverpackungen kann man ganz wunderbare Anzuchttöpfe selber machen. Sie sind lichtdurchlässig, bieten Platz und manche haben sogar einen Deckel.

Daher eignen sich Verpackungen von Trauben und Co besonders gut als DIY Mini-Gewächshaus.

Das Mini-Gewächshaus aus Obstverpackungen

Die wohl einfachste Möglichkeit, wenn es schnell gehen muss, ist es diesen Anzuchttopf zu basteln.

  • Gib Erde in die Kunststoffbox.
  • Befeuchte die Erde am besten mit einer Sprühflasche.
  • Nicht zu viel Wasser verwenden, wenn deine Box keine Löcher an der Unterseite hat. Sonst bildet sich Schimmel und die Samen schwimmen in Wasser!
  • Hat deine Box Löcher an der Unterseite, dann solltest du einen alten Teller unterstellen.
  • Klappe den Deckel zu und platziere das Mini-Gewächshaus an einem sonnigen Platz.

Hat deine Kunststoffverpackung keinen Deckel? Auch kein Problem. Du kannst Frischhaltefolie auf die Box geben – falls nötig, kannst du sie mit einem Haushaltsgummi fixieren.

Vorteil:

  • Schnell und einfach
  • Keine Bastelerfahrung nötig
  • Hell, viel Platz
  • Kann nächstes Jahr noch Mal verwendet werden

Nachteil:

  • Hat oft Löcher an der Unterseite – Teller unterstellen!
  • Die Samen werden alle gemeinsam auf einer großen Fläche ausgesät – beim Umpflanzen ist daher Vorsicht geboten.

Warum du Eierkarton Gewächshäuser lieben wirst

Tomaten selber ziehen im Eierkarton Gewächshaus

Jeder hat Eierkartons zuhause, oder? Daraus lassen sich ganz wunderbare Anzuchttöpfe machen. Du solltest sie also unbedingt aufheben.

Sie sind den Töpfen, die man kaufen kann, am ähnlichsten. Sie sind mein absoluter Favorit und ich habe sie schon seit 4 Jahren im Einsatz.

Du kannst aus den Eierkartons ein Gewächshaus mit Deckel bauen oder ohne.

Die Variante mit Deckel ist besonders gut für Paprika und Chili geeignet, die es besonders gerne warm haben.

Hier die Anleitung für die deckellose Variante:

  1. Schneide den Deckel des Eierkartons ab
  2. Fülle die Mulden mit Erde
  3. Gib einen Samen in die Erde und befeuchte die Erde
  4. Stelle den Karton auf einen Teller – sonst rinnt das Wasser durch.

Wer möchte, kann den Deckel auch dranlassen und ein wenig umbauen. Die Pflanzen brauchen schließlich Sonne zum Keimen.

Wie das gelingt und dass es nicht schwierig ist, das verrate ich dir in einem eigenen Beitrag. Ich bin nämlich so begeistert von diesem Mini-Gewächshaus, dass ich ihm einen Beitrag widmen musste.

Vorteil

  • Schnell und einfach zu machen
  • Kostenlos
  • Verbraucht sehr wenig Platz

Nachteil

  • Schimmel möglich
  • Instabil, wenn du zu viel gießt
  • Falls mit Deckel: Ein wenig Bastelarbeit nötig

Wie du aus Zeitungspapier Anzuchttöpfchen selber machst

Eine Zeitung hat doch jeder zur Hand. Und falls nicht, dann ab zum nächsten Altpapier-Container. Ungeeignet sind Zeitschriften und Magazine aus Hochglanzpapier.

Du kannst mühelos deine Pflanztöpfe zum Aussäen basteln, wenn du dir früh genug eine Zeitung zur Seite legst.

Anzuchttöpfe selber machen aus Zeitung

Das brauchst du dafür:

  • Eine Zeitung
  • Einen Gewürzstreuer oder Ähnliches
  • Eventuell eine Büroklammer

Weil das ein wenig komplizierter ist, kommt hier eine Schritt-für-Schritt-Anleitung.

  1. Breite das Zeitungspapier auf. Falte die Seiten der Länge nach. Du hast jetzt einen etwa 30 x 12 Zentimeter breiten Papierstreifen vor dir.
  2. Wickle den Gewürzstreuer in das Zeitungspapier. Und zwar so, dass die offene Seite oben ist.
  3. Knicke das überstehende Papier in die Öffnung des Gewürzstreuers.
  4. Ziehe den Gewürzstreuer aus dem Zeitungspapier. Und fertig ist der selbst gemachte Anzuchttopf.
  5. Falls die Töpfe nicht halten, kannst du sie mit einer Büroklammer fixieren. Ich mache das immer sicherheitshalber, um beim Gießen oder Umtopfen keine Überraschungen zu erleben.

Stelle die Töpfchen eng nebeneinander in eine Kunststoffbox oder eine alte Obstverpackung. So verhinderst du, dass sie auseinanderfallen.

Ein Pflanztopf aus Zeitungspapier ist etwa 6 Zentimeter hoch. Der Durchmesser hängt von der Größe deines Gewürzstreuers ab.

Fülle die Erde in die Töpfe und befeuchte sie mit einer Sprühflasche. Wer möchte, kann die Anzuchttöpfe jetzt in ein Mini-Gewächshaus stellen.

Da du deine Anzuchttöpfe selber gemacht hast, geht es jetzt ans Pflanzen. Nimm pro Topf ein Samenkorn und drücke es mit einem Pikierstab etwa 1 cm tief in die Erde.

Vorteil

  • Schnell und einfach herzustellen
  • Das Material gibt’s gratis
  • Löst sich in der Erde auf

Nachteil

  • Zerfällt, wenn man sie später umheben möchte
  • Kann umkippen, wenn man kein Plastikgefäß verwendet
  • Neigt zu Schimmel

Worauf du achten musst, wenn du aus Zeitungspapier Pflanztöpfe selber machst

Aber Achtung: Anzuchttöpfe aus Zeitungspapier haben einen Nachteil – sie können zu schimmeln beginnen!

Du reduzierst die Wahrscheinlichkeit für Schimmel, wenn du beim Gießen sparsam bist.

Ebenfalls ein guter Helfer ist Essig: Du kannst das Zeitungspapier vor dem Falten der Töpfe mit einem Mix aus Essig und Wasser besprühen. Auf einen halben Liter Leitungswasser nimmst du zwei Esslöffel Essig.

Lass das Papier danach trocknen und beginne dann die Töpfe zu falten.

Anzuchttöpfe machen Anleitung

Sprühe den Essig nicht, wenn die Pflanzen schon zu keimen begonnen haben. Die Säure wird sie stark beschädigen.

Hat sich bereits Schimmel gebildet, dann reduziere das Gießen und nimm den Deckel des Gewächshauses ab. Bei niedriger Luftfeuchtigkeit verflüchtigt sich der Schimmel rasch. Kannst du ganz viel Schimmel sehen, dann solltest du neue Töpfe machen. Falls die Pflanzen schon zu sehen sind, kannst du sie auch gleich in echte Töpfe setzen.

Ist das Papier nicht schimmlig, kannst du es später samt den Sämlingen ins Beet pflanzen. Das Papier zersetzt sich sehr schnell.

Wie du aus Klopapierrollen Pflanztöpfe selber machen kannst

Ähnlich wie bei Zeitungspapier können auch Klopapierrollen zu schimmeln beginnen, wenn sie zu feucht stehen. Also achte darauf nicht zu viel zu gießen.

Je nachdem, ob du tief wurzelnde Pflanzen in Klopapierrollen ziehen möchtest oder Flachwurzler, gibt es zwei Anleitungen.

Tiefwurzler wie Sonnenblumen, Bohnen, Duftwicken und Ähnliches brauchen viel Erde nach unten. Ihre Wurzeln bilden eine Pfahlwurzel, die lockere Erde benötigen, um stark zu werden.

Anzuchttöpfe selber machen Klopapierrolle

Klorollen-Anzuchttopf für Tiefwurzler

  1. Für Tiefwurzler nimmst du die gesamte Rolle.
  2. Stelle sie in einen Kunststoffbehälter oder einen alten Kochtopf.
  3. Gib ein wenig Sand in den Behälter – etwa 2 Zentimeter genügen.
  4. Stelle die Klopapierrollen in den Behälter. Fülle die Erde ein, befeuchte sie und gib einen Samen in jede Rolle.

Anzuchttopf aus Klopapierrolle falten

Alle Pflanzen, die keine tiefen Wurzeln bilden, kommen auch mit weniger Erde und Platz zurecht.

  1. Halbiere die Klorolle quer, sodass du zwei Pappröhren hast.
  2. Drücke die Rolle platt. An den zwei Knicken legst du sie noch mal aufeinander und drückst sie erneut flach.
  3. Jetzt hast du eine viereckige Klopapierrolle vor dir liegen.
  4. Schneide die Rolle an der Unterseite mit einer Schere etwa 1,5 cm tief ein. Und zwar genau an den Knicken.
  5. Falte die Ecken nach innen. Und schon bist du mit selbst gemachten dem Blumentopf fertig!

Auch diese Methode hat Vor- und Nachteile, die ich aus eigener Erfahrung gesammelt habe.

Vorteil

  • Klopapierrollen hat jeder zuhause
  • Rasch und unkompliziert zu machen
  • Kann für Tief- und Flachwurzler verwendet werden
  • Löst sich in der Erde auf

Nachteil

  • Neigt zu Schimmel
  • Kann umkippen, wenn man sie zu wenig dicht aneinander stellt

Wie du einen Anzuchttopf aus Milchpackungen selbst machen kannst

Auch aus Milch- oder Fruchtsaftverpackungen lassen sich Anzuchttöpfe selber machen. Wenn du mehr davon machen möchtest, solltest du schon jetzt damit beginnen, die Verpackungen zu sammeln. Ganz wichtig: Wasche sie sehr gründlich aus und trockne sie, damit sie nicht zu schimmeln beginnen.

Je nachdem, ob du die Verpackungen längs oder quer aufschneidest, kannst du Töpfe für Tiefwurzler und Flachwurzler machen.

Pflanztöpfe selber machen

Tetra-Pack-Töpfe für Tiefwurzler und große Pflanzen

Ganz einfach und vollkommen ohne handwerkliches Geschick gelingen diese Töpfe für tief wurzelnde Pflanzen und solche, die ziemlich groß werden können wie Tomaten oder Paprika.

  1. Schneide die Milchpackung dafür einfach in der Hälfte durch.
  2. Fülle sie mit Erde, befeuchte die Erde.
  3. Du kannst einen oder mehrere Samen pro Anzuchttopf verwenden.
  4. Für schnellere Keimung deckst du den Topf mit Frischhaltefolie ab.

Milchpackungen-Anzuchttöpfe herstellen

Wenn du mehr Samen pro Milchpackung säen möchtest, dann ist diese Methode die richtige für dich.

  1. Schneide dafür einfach eine Seite der Packung mit einem Stanley-Messer ab.
  2. Du kannst die Packung beschriften, wenn du möchtest.
  3. Gib Erde und Samen in den Anzuchttopf. Fertig!

Aber Achtung: Nicht zu viel Gießen, das Wasser kann nicht abfließen!

Vorteil

  • Man braucht nur ein Messer und eine Tetra-Packung
  • Schnell fertig
  • Lässt sich gut umstellen

Nachteil

  • Wasser kann nicht abfließen
  • Man muss viele Packungen sammeln

Warum sich Dosen gut als Pflanztöpfe eignen

Bohnen, Mais, Kichererbsen und Co kaufen wir gerne in Dosen. Diese musst du aber nicht wegwerfen, du kannst sie in Töpfe verwandeln. Und zwar nicht nur in Anzuchttöpfe, sondern auch in Übertöpfe.

Entscheidest du dich fürs Anzuchttöpfe selber machen aus Dosen, dann solltest du Löcher an der Unterseite machen.

Anzuchttöpfe aus Dosen

  1. Wasche die Dose gründlich aus. Lass sei trocknen und entferne das Etikett.
  2. Mach mit einem Hammer und einem kleinen Nagel Löcher in den Boden.
  3. Fülle die Dose mit Erde. Du kannst darin Samen von großen Pflanzen wie Kürbis, Zucchini oder Gurke vorziehen.

Vorteil

  • Schnell und einfach zu machen
  • Sehr stabil
  • Sieht stylisch aus

Nachteil

  • Das Umpflanzen ist umständlich
  • Man kann sich an der Dose schneiden

Was du über den Standort wissen solltest

Du hast jetzt also Anzuchttöpfe selber machen für dich entdeckt. Ganz egal, für welche Variante du dich entschieden hast – jetzt musst du am richtigen Standort für die richtigen Bedingungen sorgen.

Um zu keimen, brauchen Samen Wärme, Licht und Wasser.

Halte die Erde immer feucht und habe Geduld. Es kann bis zu 3 Wochen dauern, bis deine Pflänzchen das Licht der Welt erblicken. Vor allem Paprika treiben Hobbygärtner oft in den Wahnsinn – da kann es sogar bis zu 4 Wochen dauern.

Sobald die Pflanzen zu sehen sind, entfernst du den Deckel und sorgst so für frische Luft und kühlere Temperaturen, damit die Keimlinge keine Wassertriebe bilden.

Zugluft vertragen die meisten Pflanzen nur ganz schlecht – schütze sie deshalb davor. Sobald es draußen wärmer wird, kannst du sie tagsüber schon langsam rausstellen und nachts wieder ins Haus holen.

Unser Fazit

Anzuchttöpfe selber machen ist sehr einfach. Du brauchst dafür weder etwas zu kaufen, noch eine sehr begabte Handwerkerin sein. Für welche Variante du dich entscheidest, ist reine Geschmackssache. Vergiss nicht aufs Gießen – aber übertreibe damit nicht.

Mit Sonne, Liebe und Wasser wirst du schon bald eine reiche Ernte haben! :)

Gutes Gelingen und viel Spaß beim Nachmachen!

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